Bevor der Tod euch scheidet - Brenda Joyce

historische Liebesromane deren Geschichte in Amerika spielt

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Bevor der Tod euch scheidet - Brenda Joyce

Beitragvon patwelli » 19.11.2011, 12:59

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Bevor der Tod euch scheidet
Brenda Joyce
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2011-10-10 Broschiert 428 Seiten

OT: Deadly Vows

Klappentext:

Der 9. Fall mit Francesca Cahill

New York, 1902: Die Falle schnappt zu!
Francesca Cahill sitzt in der leeren Galerie fest. Wie konnte die erfahrene Privatdetektivin so arglos in ihr eigenes Verderben tappen? Ausgerechnet heute an ihrem eigenen Hochzeitstag mit ihrer großen Liebe Calder Hart, hat man sie hierher gelockt. Angeblich wegen eines gestohlenen Gemäldes, das einen Skandal in der eleganten New Yorker Gesellschaft heraufbeschwören könnte. Und das Francesca um jeden Preis haben will. Denn die nackte Schöne auf dem sündigen Gemälde ist niemand anderes als sie selbst. Sie muss fliehen, muss dem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel ein Ende machen! Doch Francesca hat die Rechnung ohne ihren mörderischen Feind gemacht... Quelle: Mira

Meine Meinung:

Endlich, nach langem, langem Warten hat Brenda Joyce unser Seufzen erhört und den nächsten Band der Reihe geschrieben - hoffentlich den letzten, abschließenden. Aber wollte ich das Buch wirklich noch lesen? Nach dem Lesen des Inhaltes und schon einiger anderer Vorausschauen war es nämlich genau das, was ich absolut über Francesca und Calder nicht lesen wollte. Aber natürlich ist die Sucht mal wieder größer - und so habe ich es sozusagen inhaliert, um endlich zu erfahren - kriegen sie sich nun oder nicht *g*. Und beide machen es uns wieder mal besonders schwer. Francesca in ihrer masslosen Selbstüberschätzung ist mal wieder besonders dämlich, als sie an ihrem Hochzeitstag auf der Spur ihres ach so skandalösen Porträts in einer Galerie eingeschlossen wird und ihre eigene Hochzeit verpasst. Aber es war Calder, dem ich am liebsten mit Anlauf und ständig in den Hintern hätte treten können. Ohne darüber nachzudenken, warum sie nicht erscheint, ist er davon überzeugt, versetzt worden zu sein, sie hat es sich noch anders überlegt und überhaupt war es ja ein Hirngespinst, dass eine angesehene Dame der Gesellschaft so ein verkommenes Individuum wie ihn hätte heiraten wollen.

Und so geht das durch das ganze Buch. Calder sinniert ständig darüber nach, dass er nicht gut genug für Fran ist und sie doch lieber seinen ja so anständigen Bruder Rick heiraten sollte. Der aber nun mal leider schon verheiratet ist, was aber irgendwie keinen zu stören scheint. Ständig wird auf das Traumpaar Fran/Rick hingearbeitet, ohne mal einen Gedanken an Leigh Anne zu verschwenden oder Rick zu helfen, in seiner Ehe vielleicht doch noch zurechtzukommen. Einzig Fran arbeitet genial und überzeugend darauf hin, Calder zurückzuerobern, wobei er ständig seine Schuldgefühle vorschiebt.

Und überhaupt Schuld - das vorherrschende Thema des Buches. Schuld sind irgendwie alle. Calder, weil er das Porträt in Auftrag gab, was nun Fran kompromittieren könnte. Fran, weil sie ja in dieser kompromittierenden Pose Modell gesessen hat. Sarah, da sie ja das kompromittierende Bild gemalt hat und die Tür ihres Ateliers nicht abgeschlossen hat. Alle überbieten sich gegenseitig mit eigenen Schuldzuweisungen, was nach einiger Zeit total nervt. Warum gibt denn keiner Gott die Schuld, immerhin hat er ja alle erschaffen :brüll . So konnte man viele Seiten überfliegen, da ja doch immer nur dasselbe darin stand. Überhaupt lebt Fran mal wieder in Höchstform ihre selbstüberschätzte Wichtigkeit aus, indem sie weder jemandem anvertraut, wo sie hingeht oder sich lediglich von Joel, ihrem kindlichen Helfer begleitet, Verbrechern entgegenstellt. Auch der ständige Hinweis, dass Francesca ja eigentlich eine Heilige und ein Engel ist, da sie so selbstlos immer allen helfen will, war total überzogen und unangemessen. Denn genau durch diese arglose und unbekümmerte Herangehensweise bringt sie sich ja ständig in unmögliche Situationen.

Kommen sie nun noch zusammen? Das müsst ihr schon selber lesen, es bleiben auf jeden Fall einige Handlungsstränge offen. Aber mir würde es mit diesem Band wirklich reichen, aber vielleicht legt Brenda Joyce ja doch noch einen drauf. Würde ich den wieder lesen? Wahrscheinlich - auch wenn ich mich permanent über Fran ärgere, so bin ich doch gespannt, wie es mit ihnen weitergeht und vor allem, wie sich Hart entwickeln wird. Sein Verhältnis zu Fran ist prickelnd, was Joyce auch gekonnt in Szene zu setzen versteht. Sie ist diesmal die Meisterin der Andeutungen - und ich habe mich fast das ganze Buch über gefragt, ist sie noch oder doch nicht mehr?

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten - der Plot war grottig und überflüssig, aber irgendwas hatte das Buch einfach. Aber wahrscheinlich auch nur für Fans dieser Serie.

LG
Patty


:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 28.10.2012, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bevor der Tod euch scheidet - Brenda Joyce

Beitragvon Loewenzahn » 29.11.2011, 21:33

Ich muß Patty Recht geben, diesen Band übersteht nur, wer wirklich Fan der Reihe ist. Aber ich glaube alle anderen haben eh schon am Anfang er Reihe aufgegeben.

Auch mir ging Calder, der überhaupt nicht zuhört und regiestriert, warum Francesca nicht erscheint, sondern sich gleich seine Gründe malt und davon auch mit den Realitäten nicht abbringen läßt, mächtig auf den Geist. Ich war eh kein großer Fan von ihm, in diesem Band hat er's sich bei mir so richtig vermasselt und reißt es auch bis zum Schluß nicht raus. Daß jeder sich wegen irgendetwas schuldig fühlt, nervt mächtig. Der einzig normale in dem ganzen Clan ist für mich Francescas Vater, der aber natürlich von Frau und Töchtern auf "den rechten Weg" gestubst wird :roll: Hauptsache es gibt keinen Skandal und die Leute reden nicht :roll:

Ein weiterer Band dieser Reihe ist wirklich nicht nötig, aber sollte doch noch einer erscheinen, werde ich auch den aus reiner Neugier lesen und um ihn ggfs. anschließend verreissen zu können ;) :lol:

Auch von mir 3,5 von 5 Punkten
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