Inhalt"Everett drehte sich langsam Richtung Zug. Eine zierliche, modisch gekleidete Dame bugsierte einen übergroßen Handkoffer mühsam durch die Waggontür und kletterte vorsichtig die Stufen hinab. Ihr dunkles lockiges Haar wippte unter ihrem Hut und umrahmte ihre perfekten Lippen und die winzige Nase. Everett versuchte den Adrenalinstoß zu unterdrücken, der von seinen Zehen hochstieg. Diese bildschöne Frau war nie im Leben eine bestellte Braut. Um keinen Preis konnte sie seinetwegen hier sein ..."
Nach vier gescheiterten Verlobungen ist Everetts Herz endgültig gebrochen, und er glaubt, für immer allein bleiben zu müssen. Bis seine gute Freundin Rachel einen letzten Anlauf wagt und eine Frau für den Junggesellen in die Stadt kommen lässt ...
Können die beiden trotz ihrer Vergangenheit vertrauen lernen? Werden all die gut gehüteten Geheimnisse ans Licht kommen? Und wird die leise entfachte Liebe eine Chance haben?
Quelle Brunnen Verlag Gießen
Meine MeinungDieser Plot gehört zu meinen Favoriten und ich war gespannt auf das Erstlingswerk dieser Autorin. Die erste Hälfte des Buches hat mich auch angenehm überrascht, so konnte ich das Buch bzw. den Reader kaum aus der Hand legen.
Everett, ein attraktiver, vom Leben enttäuschter Farmer hat eigentlich den Frauen abgeschworen. Seine erste Verlobte - die er noch nicht über eine Anzeige kennen gelernt hatte - hat ihn wegen eines anderen verlassen. Seine anderen drei Verlobten, die er über Anzeigen kennen lernte, starben entweder oder heirateten andere Männer. Zudem ist das Leben auf seiner Farm hart. So musste er Dürren, Heuschreckenplagen und den Krieg meistern. Everett ist im Grunde ein netter Mann, der nur eine Gefährtin sucht. Durch die schlechten Erfahrungen begegnet er Julia erst abweisend und mit Argwohn.
Julia dagegen ist vor ihrer Vergangenheit auf der Flucht. Sie hat schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und möchte nur noch in Frieden leben. Julia ist keine typische Großstadtpflanze, sondern stellt sich allen Herausforderungen und packt hart mit an.
Hat mir die erste Hälfte des Buches noch sehr gut gefallen, so flachte es ab der Mitte ab. Die immer gleichbleibenden Konflikte zwischen Everett und Julia waren ermüdend. Julia konnte auch erst fast am Ende des Buches mit ihrer Vergangenheit abschließen. Es wurde auch wenig auf die Hintergründe der Protas eingegangen, bzw. nur kurz angeschnitten.
Oft haben gerade solche Bücher einen christlichen Hintergrund. Der war im ersten Teil des Buches nur eine angenehme Nebenerscheinung und trat nicht zu sehr in den Vordergrund. Dies änderte sich in der zweiten Hälfte. An jeder Ecke wurde gebetet und allein Gott könnte die Probleme lösen. Teilweise war es ziemlich unglaubwürdig.
Alles in allem ein nettes, aber ausbaufähiges Buch.
Meine Punkte3,75 von 5 Punkten