Dunkles Feuer der LeidenschaftJo Beverley
Weltbild 2007-01-08 Taschenbuch 464 SeitenKlappentext: England im 11. Jahrhundert: sie ist jung, schön, unschuldig und sie steht kurz vor dem Ruin. Madeleine de la Haute Vironge kann ihr Land nur retten, wenn sie sich dem Willen des Königs beugt und einen der drei Lords, die er vorgeschlagen hat, zum Gatten nimmt. Sie fügt sich und erwählt den geheimnisvollsten... und gleichzeitig auch den gefährlichsten.
Denn Aimery de Gaillard verbirgt etwas vor seiner jungen Braut. Der anglonormannische Adlige ist nicht, was er zu sein scheint: Aimery führt ein riskantes Doppelleben, das ihn Kopf und Kragen kosten könnte. Als er sich in Madeleine verliebt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf und die ehemalige Klosterschülerin hegt bald einen unerhörten Verdacht...
Quelle: WeltbildMeine Meinung: Zuerst fand ich nur schwer in die Geschichte. Zum einen, weil ich mich mit Ritterromanen sowieso schwer tue. Eine Zeit, in der Frauen nur hilflose Opfer der Männer waren und weniger wert als ein Pferd, mit der habe ich einfach so meine Schwierigkeiten.
Zum anderen war ich sehr davon befremdet, dass ein Mädchen, das im Kloster aufgewachsen ist und Nonne werden sollte, sich einfach so von einem Mann, den sie nicht mal sieht weil er sie hinterrücks festhält, betatschen lässt und dabei auch noch beinahe davonfließt vor Begehren. Okay, sie hat ihn davor von hinten beim Baden gesehen, aber ich fand es trotzdem sehr unglaubwürdig, dass sie sich kein bißchen wehrt sondern sofort weiß, dass es sich um denselben Mann handelt.
Da ich sowieso eine Abneigung gegen Geschichten habe, in denen intelligente Frauen zu willenlosen Sexsklavinnen werden sobald der Mann sie nur küsst, war ich schon fast versucht, den Roman einfach beiseite zu legen.
Doch ich wollte ihm noch die berühmte Chance bis Seite 100 geben
Und bis dahin hatte er mich gepackt. Die Geschichte ist spannend, m.E. gut recherchiert, man lernt nebenher noch einiges über die Zusammenhänge der Eroberung Englands und die Personen sind gut geschildert.
Dass durch einige Missverständnisse die Heldin wieder mal gedemütigt, geschlagen (von ihrem Onkel) und später von ihrem Mann immer wieder eiskalt weggestoßen wird, obwohl sie nur einmal miteinander reden oder auch nur mit deutlichen Worten streiten müssten, das hat mich schier wahnsinnig gemacht! Die Hälfte des Buches hatte ich eine Stinkwut auf Aimery, der sich soooo sicher war, genau zu wissen wie mies seine Frau charakterlich ist! :evil: Leider ist es wohl nur bei Regencies so, dass der verblendete Held am Schluss vor seiner Frau kriecht
Hier klärt sich schließlich alles durch ein Gespräch, über das ich mich schon 150 Seiten vorher gefreut hätte
Meine Wertung:
Der Roman ist durchaus zu empfehlen, auch wenn es nicht gerade mein bevorzugtes Genre ist
Daher vergebe ich:
4 von 5