Une affaire familière: Eine familiäre Angelegenheit
Anke Völling
Books on Demand Gmbh 2008-04 Broschiert 204 Seiten
Teil einer Serie
Meine Einschätzung
Raoul de Chagny lässt seine Ehefrau Christine in der Obhut seines Bruders Philippe, dem Comte de Chagny, während er nach Indien reist, um dort eine finanzielle Grundlage für das Leben zu schaffen, das er Christine bieten möchte.
Christine hat aber eigentlich diese Ansprüche und fühlt sich unwohl bei Philippe „abgestellt“ zu werden. Der ältere Philippe hat sich in der Vergangenheit nicht gerade um seinen Bruder bemüht, der mit Christine eine Bürgerliche zur Frau genommen hat.
Nun bleibt Philippe und Christine nichts weiter übrig als sich zusammenzuraufen. Und das fällt ihnen innerhalb kürzester Zeit recht leicht; mehr noch, beide unterliegen der gegenseitigen Anziehungskraft, aus der schnell die eine große Liebe wird.
Obwohl sie um ihr falsches Tun wissen, genießen Christine und Philippe die gemeinsame Zeit und wollen nicht an morgen denken, bis Raoul noch früher als erwartet nach Frankreich zurückkehrt…..
Ich bin an das Buch völlig frei von Vorwissen gegangen, da ich, Asche über mein Haupt, nur eine ganz verschwommene Ahnung des „Phantom der Oper“ habe, die ich einer lange zurückliegenden Verfilmung, an die ich mich nicht mehr so genau erinnern kann, zu verdanken habe. Die Autorin führt den Leser aber in einem Vorwort kurz in die Thematik ein und ein Vorwissen ist somit nicht nötig.
„Une affaire familière“ ist zwar zeitlich vor „Amélie et César“ geschrieben, die Geschichte spielt aber erst danach. Ich würde aber sagen, dass es im Grunde nicht wichtig ist eine Reihenfolge einzuhalten, da die Bücher inhaltlich vollkommen eigenständig sind.
Ich wusste bereits aus dem Buch „Amélie et César“, dass Anke Völling über ein ganz besonderes Erzähltalent verfügt und hatte so recht hohe Ansprüche als ich „Une affaire familière“ zur Hand nahm - und ich bin in keiner Hinsicht enttäuscht worden, sondern ganz im Gegenteil!
„Une affaire familière“ ist eine zauberhafte Liebesgeschichte, die über genau die richtige Dosis Dramatik verfügt um nicht übertrieben, sondern von Anfang bis Ende stimmig zu wirken.
Die Autorin versteht es ihre Formulierungen und Worte sparsam und auf den Punkt gebracht zu wählen. So scheint kein Wort zu viel und aber kein Wort zu wenig um den Leser Satz für Satz, von der ersten bis zur letzten Seite, zu fesseln. Diese Begabung halte ich für herausragend und es macht, so glaube ich, einen Großteil der Faszination von Anke Völlings Arbeit aus.
Eine weitere Kunstfertigkeit der Autorin ist es Figuren zu schaffen, die charakterlich ausgeprägt erscheinen, gerade so als kämen sie aus dem echten Leben. Sie haben ihre Schwächen und Stärken, sind mal launisch und mal charmant und immer natürlich.
Fazit: Eine Liebesgeschichte, die ich allen Liebhabern von Liebesromanen und solche die es werden wollen, unbedingt empfehlen möchte.
Bewertung 5 von 5 Punkte
Gruß Anke