Engelsbrut: City of Angels 01
Andrea Gunschera
Sieben Verlag 2009-09-23 Broschiert 404 Seiten
Klappentext
Eine Mordserie erschüttert Los Angeles. Jede Nacht sterben zwei Obdachlose in den Straßen von Downtown. Der Mörder geht mit außergewöhnlicher Brutalität zu Werk. Die Reporterin Eve Hess kreuzt bei ihren Ermittlungen die Fährte zweier Männer, die beide nicht menschlich zu sein scheinen. Da ist Kain, ein Killer, so schön wie skrupellos, getrieben vom brennenden Wunsch nach Rache. Und Alan, der mehr ist als der erfolgreiche Maler, der Szenen aus den Ghettos von L.A. auf seine Leinwände bannt. Der eine hat den Auftrag, sie zu töten, den anderen liebt sie gegen jede Vernunft. Bald muss sie sich fragen, wem sie noch trauen kann. Doch ganz gleich wie die Würfel fallen, dies können sie nicht aufhalten: Die Wiedergeburt eines gefallenen Engels.
Quelle: Sieben Verlag
Meine Einschätzung
Andrea Gunschera entführt den Leser in eine urbane Fantasy Welt, die sich vor allem durch ihre unverbrauchten und überraschend tollen Ideen hervorhebt.
Da wäre zum einen die Wahl des Settings: Los Angeles. Die Stadt bietet zwar die perfekte urbane Kulisse, wird aber von mir in der Regel eher mit Fun-, Sun- und Surf Lifestyle in Verbindung gebracht, als mit einer düster paranormalen Crime Story.
Zum anderen die Wahl des Plots, der Figuren und des Milieus: zum Teil russische Mafia und zum Teil Art kriminelle Organisation, dazwischen Krieger mit verschiedenen Prioritäten, und einem hohen Anteil eines reinrassigen actionlastigen Thrillers.
Und die Figuren: Eine viel zu wagemutige und neugierige Reporterin, ein ehemaliger Kämpfer, der als seine einzige Waffe nur noch den Pinsel gewählt hat und ein verlorener Sohn und Bruder, der Rache an seinem Vater will.
Wäre das eigentlich schon genug um ein Buch vom Inhalt her bis zum Bersten zu füllen, läuft sich die Autorin hier gerade erst warm und besticht durch einen bildhaften und sehr spannenden Erzählstil.
Der Hauptfokus liegt zu gleichen Teilen auf allen drei Hauptfiguren; der Reporterin Eve, Alan dem Maler und Kain, dem Rächer; wobei die Figuren sowohl in gemeinsamen Szenen begleitet werden, als auch in einzelnen Handlungensträngen beobachtet werden können.
Zudem wechselt die Autorin innerhalb einer Szene den Blickwinkel, so dass der Leser die Möglichkeit erhält, Einblick in alle Hauptfiguren innerhalb einer Szene zu tun.
Wirklich hervorragend ist allerdings wie geschickt die Autorin diese Vorgaben zu handhaben weiß. So entsteht zu keinem Zeitpunkt ein Stocken im Lesefluss, viel mehr kann man gar nicht aufhören zu lesen, weil man unweigerlich mit dem Szenenwechsel auf einen kleinen Cliffhanger stößt und man voller Spannung weiterliest.
Kritisch anzumerken wäre vielleicht, dass die Autorin in „Engelsbrut“ doch schon recht heftig zur Sache geht und viele Schießereien, mit immer wieder beinahe tödlichen Verletzungen, darauf folgende schmerzhaften Heilungen, Tod, Leichen und sehr sehr viel Blut unter Umständen nicht jeden Lesergeschmack treffen. Aus diesem Grund sollte man sich im Klaren sein, dass „Engelsbrut“ in erster Linie ein richtig harter paranormaler Thriller ist, der dennoch eindeutig Romance Tendenzen aufweist.
Ganz besonders prächtig ist auch übrigens auch das Cover anzusehen. Herausragend nicht nur wegen des harmonischen Bildes, sondern auch weil es so perfekt die Stimmung und den Inhalt des Buches wiedergibt.
Fazit: Ein spannend geschriebener paranormaler Thriller der mit einem unverbrauchten Setting, seinem Plot und den Figuren besticht.
Bewertung: 4,5 von 5 Punkte