Succubus Blues von Richelle Mead

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Beitragvon World of Armitage » 02.10.2009, 21:38

Erst einmal ist dieses Buch total anders, als ich es mir anhand des Klappentextes und der Vorankündigungen vorgestellt hatte. Ich hatte wohl einen etwas verrückten, sexlastigen Urban-Fantasy Roman erwartet, der zum großen Teil in einer dunklen Hölle spielt. Nun bekam ich aber einen ganz gediegenen, relativ harmlosen Fantasy-Mix mit ganz sympathischer - und normaler - Heldin und viel menschlichem Inhalt. Der Schreibstil von Richelle Mead ist sehr klar, gut strukturiert und durchdacht. Georgina ist eine Hauptperson mit vielen Facetten, gut entwickeltem Hintergrund und angenehmen Charakter. Es ist schön herausgearbeitet, dass sie trotz der Vorzüge, die ihr das Succubus Leben bietet - Unsterblichkeit, Gestaltwandel, Schönheit - nicht aufgehört hat, ihre menschliche Seite zu kultivieren. Ihr Anspruch an das Leben hat sich nicht geändert und es gibt viele versteckte Seiten an ihr, die man erst im Laufe des Buches erfährt. Nebencharaktere wie Roman oder Seth sind auch sehr gelungen und erscheinen auch nicht stereotyp. Überhaupt muss man sich in der ersten Hälfte des Buches öfters überlegen, ob man jetzt eine Romanze oder einen Krimi vor sich hat. Anfangs ist der Roman so nichts halbes und nichts ganzes, zieht sich etwas und die Beziehungen der Charaktere untereinander bleiben unaufgelöst.
Dafür legt die Autorin ab der Mitte an Tempo mächtig zu und das Ende ist sehr sehr spannend und gelungen. Es gibt einige ziemlich unvorhersehbare Überraschungen und prickelnde Szenen. Trotzdem würde ich das Buch auf keinen Fall als Erotic Fantasy klassifizieren. Dafür ist deutlich zu wenig Platz an entsprechende Szenen vergeben worden. Hauptaugenmerk liegt vor allem auf Georgina und ihren eigenen Gedanken und Gefühlen. Es gibt zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit und ausgedehnte Monologe. Insgesamt sieht es eher aus, als wäre mit diesem ersten Band der Grundstein für eine längere Serie gelegt, denn sonst kommt ein derart ausführlicher Aufbau des Hauptcharakters seltsam daher.
Insgesamt war das Buch recht unterhaltsam und vor allem das Ende lässt die Spannung auf den Folgeband wachsen. Vom Tempo her liegt die Story weit hinter Jeaniene Frost und Jeanne C. Stein zurück und hat auch nicht so viel Erotik wie Black Dagger oder Kresley Cole. Aber Georgina hat ihren ganz eigenen, etwas zurückhaltenden Charme und für Leser, die nicht unbedingt auf jeder Seite Kampf- oder Sexszenen brauchen, ist die Lektüre wirklich empfehlenswert.
Das war mein erstes Buch aus dem Ubooks Verlag und ich war recht angetan von Druckqualität und Aufmachung. Etwas teuer, aber ok. Leider neigen die Seiten dazu, aus der Bindung rauszubrechen.

Fazit
Ernsthafter und ordentlich aufgemachter Urban Fantasy Roman mit einer individuellen und sympathischen Heldin.
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Beitragvon gini » 07.12.2009, 13:56

genialer beginn einer serie, die ich sicherlich weiterverfolgen werde

volle punktezahl :cheer
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Beitragvon Skiddo » 15.01.2010, 18:42

Georgina ist eine total sympatische Heldin, mit der ich gut mitfühlen konnte. Nichts schien mir übertrieben (soweit man das im Fantasybereich denn sagen kann), und trotzdem sie als Succubus den Männern zu gefallen ist, driftete es nicht in eine Schlampenecke ab. Mir liegt der Typ Frau nämlich nicht, der überall sofort die Beine in die Luft hebt und einfach alles mit sich machen lässt, Hauptsache Begattung.

Das Buch war tatsächlich anfänglich zwar unterhaltsam, aber sehr untertourig und steigerte sich zusehends. Zum Schluß liefen bei mir die Tränen. Das passiert auch nicht so oft, mal Tränen in den Augen, ja. Aber richtig Laufauge - echt selten.

Es gibt ja Menschen, die sich immer die letzten paar Seiten zuerst durchlesen in einem neuen Buch. Denen möchte ich raten, es hier definitiv nicht zu tun, denn gerade auf den letzten Seiten geht es nochmal richtig ans Herz und würde wirklich alles verderben, wenn man es vorher weiß.

Für mich ist es steigerungsfähig, aber es lässt eine schöne must-have-Serie erahnen und erhoffen. Und das ganz ohne dramatische Haudraufsequenzen.

4 von 5 Punkten

von mir. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil :cheer
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