Janet Chapman - Wogen der Leidenschaft

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Janet Chapman - Wogen der Leidenschaft

Beitragvon patwelli » 21.04.2012, 18:23

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Wogen der Leidenschaft: Roman
Janet Chapman
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2012-01-16 Taschenbuch 400 Seiten

OT: Tempt me if you can

Klappentext:

Ist der umwerfend attraktive Ben Sinclair tatsächlich der Vater des fünfzehnjährigen Michael, wie ein anonymer Briefeschreiber behauptet? Um der Sache auf den Grund zu gehen, kehrt Ben nach sechzehn Jahren nach Maine zurück. Emma Sands, die den Jungen nach dem Verschwinden seiner Mutter aufgezogen hat, erkennt Ben auf den ersten Blick. Doch niemals wird die temperamentvolle Blondine ihrem Schützling - und ihr Herz - ausgerechnet diesem Mann überlassen... Quelle: Blanvalet

Meine Meinung:

So begeistert ich von dem Vorgänger war - die Story um Bens Bruder Sam - so enttäuscht bin ich von diesem Band. Die Protagonisten haben es nicht einmal geschafft, sich in mein Herz zu schleichen, eher im Gegenteil, sie haben auf der ganzen Linie versagt. Emma und Michael sind viel zu übermenschlich, um für sie große Sympathie zu entwickeln. Michael, fünfzehnjährig, war laut Emma schon immer ein alter, weiser Mann im Kinderkörper. Sie lässt ihn schon jahrelang Autofahren und seit er vierzehn ist, darf er auch fliegen, sogar im Alleingang, obwohl es die Lizenzen erst mit 16 gibt. Ben ist -gelinde gesagt- entsetzt, und ich bin es ehrlich auch. Soviel Verantwortungslosigkeit wird einfach als Kavaliersdelikt abgehakt, wenn der Ortssheriff mal aufmucken will, bekommt er angebranntes Essen und die Bettwäsche wird nicht gewechselt, da seine Vermieterin auf Michaels Seite steht. Michael wird ständig als vollständiger Erwachsener behandelt, er benimmt sich auch sehr fürsorglich seiner Tante gegenüber und seine Äußerungen und Ansichten lassen niemals einen Teenager durchklingen. Genauso übermenschlich ist auch Emma, die ihr Camp leitet, Jagden und Kanufahrten führt, eine waghalsige Buschpilotin ist und sich in der Wildnis bestens auskennt. Neben ihnen erscheint Ben völlig normal und überfordert, obwohl er ein Firmentycoon ist, wirkt er wie ein banales Greenhorn.

Als er vor sechzehn Jahren als Umweltschützer mit Emmas Schwester zusammen war, ist ein Damm gesprengt worden, bei dem Emmas und Kellys Vater ums Leben kam. Alle haben damals Ben dafür verantwortlich gemacht, was sie ihn heute schlagfertig spüren lassen. Also muss Ben nicht nur seinen Sohn kennenlernen, sondern auch noch die damaligen Ereignisse aufklären und Kelly suchen und am besten auch finden. Als auch Emma und Michael ihre Nase in die Sache stecken, wird es brisant und die Helden geraten in gefährliche, abstruse Situationen, die sie natürlich blendend meistern.

Dazu kommt dann auch noch die angebliche Anziehungskraft zwischen Emma und Ben, die ich so überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Janet Chapman stellt den Leser vor vollendet Tatsachen, man hat mehr den Eindruck das musste jetzt so sein, steht im Plot. Alleine schon das Ende -

er knallt ihr wortlos eine Heiratslizenz auf den Tisch, die sie unterschreiben soll, was sie dann auch noch prompt macht, wo bleibt denn da die Romantik?
Leider kommen Bens Brüder überhaupt nicht vor, sie werden lediglich beiläufig mal erwähnt. Mich hat das Buch leider nicht überzeugen können, da waren mir zuviele Ungereimtheiten enthalten, die Protas zu supertoll und die Wärme der zwischenmenschlichen Beziehung fehlte mir komplett. Das kann Janet Chapman wesentlich besser, wie sie es ja bei dem Vorgänger bewiesen hat. Dann bin ich ja mal auf den Band mit Jesse gespannt *g*.

Von mir gibt es lediglich 2,5 von 5 Punkten - ich bin sehr auf andere Meinungen gespannt.

LG
Patty


:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 05.11.2012, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Janet Chapman - Wogen der Leidenschaft

Beitragvon Loewenzahn » 28.06.2012, 12:33

patwelli hat geschrieben:ich bin sehr auf andere Meinungen gespannt.


Kommt ja schon :lol: :
Mir hat dieser Band wesentlich besser gefallen als der erste :lol: :lol: :lol:

Zum Glück keine tollpatschige Heldin mit komischem Namen, sondern eine gestandene Frau, die sich mit Natur auskennt und weiß, wie man machomäßige Naturburschen in Schach hält *g*

Emmy und Micky empfand ich auch nicht als Übermenschen, sondern sie haben das richige Maß an Mehrmut, der mit abgeht und den ich von Protagonisten erwarte. Sie leiden aber auch an diversen Ängsten, die ihrem mutigen Verhalten eigentlich entgegenstehen und die man ihnen so eigentlich nicht zugetraut hätte ;) Daß auch noch Kriminelles aufzudecken ist, hat mir ebenfalls gefallen.

Ben fand ich als Charakter sympathisch. Er stellt sich seiner Verantwortung und als es gefährlich wird, greift er auf die Mittel zurück, die ihm durch Geld und Macht zur Verfügung stehen. Er kann sich gut sowohl in Emmy als auch in Micky hineinversetzen.

Das erste Mal zwischen Emmy und Ben fand ich durchaus romantisch (Stichwort: Rosenblätter) und Pattys Spoiler ist übrigens nicht das Ende, sondern danach passiert noch eine ganze Menge :zwinkern Hier driftet es ein bißchen ins sealhafte ab, aber das hat mich nicht gestört, in einem zeitgenössischen Roman mag ich das. Wenn ich Romantik hoch drei lesen möchte, greif ich zu einem Regency, da kann ich das eher glauben ;)

Der Humor kam mehr in Situationskomik zum Ausdruck z.B. in der Begegnung mit Elchen ud Hunden :lol:

Von daher gibt's von mir volle Punktzahl.
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Re: Janet Chapman - Wogen der Leidenschaft

Beitragvon patwelli » 28.06.2012, 17:24

Ist schon interessant, wie unterschiedlich hier unsere Meinung ist - wo wir doch so oft der gleichen sind *g*. Aber schön, dass es so ist.

LG
Patty
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