Cameron Cruise ~~ Das Auge der Athene
Das Auge der Athene.
Cameron Cruise und Volker Schnell
MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG 2008-03-01 Taschenbuch 512 Seiten
Inhalt:
Die prominente Wahrsagerin Mimi Tran liegt in einer Lache aus Blut, makabere Fingermalereien zieren die Wände ihres Hauses... Detective Seven Buchard fragt sich, ob die Frau ihren Tod hat kommen sehen. Was zunächst wie eine gewöhnliche Morduntersuchung beginnt, wird bald zur nervenaufreibenden Jagd nach einem Serienmörder. Was weiß die von Visionen heimgesuchte Künstlerin Gia Moon über die zukünftigen Opfer, und welche Verbindung hat sie zu dem Irren, für den die Vervollständigung seiner bizarren Kunstsammlung zur Obsession geworden ist? Seven findet sich in einem Spiel aus Gier und Mord wieder; mit einer Zeugin, der er nicht vollkommen vertrauen kann, einem Mörder, der jeden zum Schweigen bringt, der sich ihm in den Weg stellt, und einem Umfeld, in dem nichts so ist, wie es scheint.
Meine Meinung:
Als jemand der mit Serien wie Matlock, Mord ist ihr Hobby und ähnliches aufgewachsen ist und danach ein Faible für Ladythriller a la Linda Howard, J. D. Robb oder Suzanne Brockmann entwickelte, entdeckt man schnell ein bestimmtes Schema.
Am Anfang findet ein Mord statt, danach lernt man die beiden Hauptcharas kennen die sich entweder nicht ausstehen können oder gleich aufeinander scharf sind, dann kommt einer der beiden in Gefahr (meist natürlich die Frau) und der andere will ihn beschützen, der Täter kriegt eine der Hauptpersonen in seine Gewalt und sie stirbt fast, aber kurz vorher wird der Killer durch die zweite Hauptperson gerettet und man hat ein wunderbares Happy End bei dem sich die Hauptcharas ewige Liebe schwören.
Doch in diesem Debütwerk wirft die Autorin mal alles fix über den Haufen!
Aber zum Anfang. Seven, sowie seine Partnerin Erika, werden zu einem abstrusen Mord gerufen der mehr an einen Ritualmord der Inkas erinnert, denn alles anderes. Verwirrt durch mysteriöse Spuren des Täters die anscheinend eine irrsinnige Symbolik zeigen soll, scheint bald der Täter klar zu sein als eine seltsame Frau namens Gia Moon auftaucht die Insiderinfos über den Mord hat. Doch während Seven sich von Anfang an zu der Frau hingezogen fühlt, bleibt Erika skeptisch.
Gleichzeitig erlebt der Leser wie sehr Fanatismus jemanden treiben kann. Wie weit jemand gehen würde um Unsterblichkeit zu erlangen auch wenn dies durch alte Artefakte passiert? Egal wie hoch die Konsequenzen sind...
Diese Konsequenzen ziehen sich auch durch das ganze Buch. Ab wann ist man bereit jede Konsequenz zu akzeptieren für sein Ziel? Wie hoch darf das Opfer sein?
Den wie schon der Leitspruch des Buches ist: Ein Opfer muss sein.
Das Buch präsentiert einen schon am Anfang des Buches den Täter, sodass der Leser nicht mehr rätseln muss. Er erlebt Einblicke in die Gedankenwelt vom Mörder, Seven, Gia, Erika und noch anderen Personen und man denkt man versteht wie der Fall weitergehen.
Dadurch entstanden manchmal leichte Phasen wo ich mich gelangweilt habe, vor allem weil es meiner Meinung zu oft einen POV-Wechsel gab. Dies sollte einen die Charas zwar näher bringen, aber eigentlich blieben mir die Personen so mehr unsympathisch.
Sowohl Gia als auch Seven sind arg tortured, ebenso wie Erika und ja, eigentlich jede Person im Buch.
Es kam sogar ein Punkt wo ich dacht. Mee, gibt es denn in diesem Buch nicht mal glückliche Personen? Also so ab und zu mal fröhliche Gedanken oder ein Lachen wär mal nett.
Aber na ja, man kann nicht alles haben.
Kurz vor Ende des Buches sah es also so aus. Ich kam mit den Charas nicht zurecht, da sie mir zu tortured waren, und den Plot fand ich zu vorhersehbar. Zu dem HASSE ich Krimis wo man schon vorher weiß wer der Mörder ist. Ich rate lieber selbst und will nicht schon von Anfang an die Lösung haben.
Insgesamt sah es für das Buch also punkttechnisch nicht gut aus.
Tja, und dann... dann las ich das Ende und war einfach . Den ohne viel zu spoilern, kann ich sagen das die Autorin wirklich Überraschungen bereit hält. Sowohl auf ihr Buch bezogen als auch bzg einem typischem Liro-Ende.
Das Ende hat wirklich einiges herausgerissen und gleichzeitig ließ es nur noch den Gedanken zu "Bitte, bitte mach das die Autorin ein zweites Buch über Seven und Gia schreibt!!!"
Bisher ist davon nichts bekannt, aber ich hoffe!
Zu guter letzt noch an die Romantiker. Romance spielt zwar eine Rolle, aber nicht super duper. Auch kommen keine Sexszenen vor. Das Buch ist mehr ... hmm, eine Studie von Charakteren und wie weit die Lebenssituationen einen treiben können.
Ach ja. Für andere ist dies zwar bestimmt unbedeutet, aber für mich war es echt witzig das ich in dem Buch so viele Themen vorkommen die ich gerade in der Schule hab, wie etwa die Thesen bzg Schläfenepillepsie und Religion.
Solche Wissenschaften und vorallem verschiedene Mythologien spielen in diesem Buch nämlich eine große Rolle.
Aber lange Rede, kurze Sinn. Das Buch hatte durch den Aufbau und meiner persönlichen Vorlieben schon von Anfang an einen schlechten Stand bei mir, doch das Ende riß echt viel heraus.
Ich denke Leute mit einem anderen Thrillergeschmack haben, werden von diesem Buch begeistert sein, denn eines lässt sich nicht abstreiten.
Die Autorin kann schreiben.
Meine Wertung:
3,5 von 5 Punkte