Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die LiebeBonnie Vanak
Droemer/Knaur 2008-10 Broschiert 414 SeitenInhalt:Ägypten, 1894: Lange Jahre war die bezaubernde Badra die Sklavin eines ruchlosen Scheichs. Als ihr endlich die Flucht aus seinen Fängen gelingt, findet sie Schutz bei dem stolzen Kriegerstamm der Khamsin. Khepri, ein hochangesehener Krieger englischer Abstammung, nimmt sich ihrer an - und verliebt sich in sie. Als das Schicksal sie trennt, unternimmt Khepri alles, um seine geliebte Badra zu retten ...
Quelle: Droemer Knaur
Meine Meinung:Eigentlich hat der Roman alles, was es für einen guten Liro braucht: Gutaussehender, verständnisvoller Held, beschützenswerte Heldin, Widersacher, Bösewichte und die Mißverständnisse, die dem Glück der beiden im Weg stehen. Dazu ein Handlungsort, der ein wenig exotisch ist und Vorgeschichten der beiden Hauptprotas, die teilweise recht quälend sind.
Trotzdem bekommt der Roman nicht die volle Punktzahl. Die Vorgeschichte von Badra (Folter und Vergewaltigung), ihre weitere Entwicklung und wie sie diese Erlebnisse verarbeitet, ist sehr einfühlsam beschrieben. Dennoch bleibt irgendwie ein schaler Geschmack zurück, da Badra einem doch nicht richtig nahegeht. Das Schicksal von Khepri und seine Charakterentwicklung sagen dem Leser da schon mehr zu, allerdings
hat er das Manko, schon fast zu perfekt zu sein.
Die Liebesszenen sind stellenweise sehr ausführlich, reißen einen allerdings auch nicht richtig mit.
Es ist meiner Ansicht nach doch recht schwierig, so ein heikles Thema wie Mißbrauch in der Kindheit in einem Liebesroman aufzuarbeiten, ohne das es zu unglaubwürdig oder distanziert wirkt. Hier ist es ansatzweise gelungen, allerdings doch nicht zu voller Zufriedenheit. Der Stil der Autorin ist einfach zu wenig intensiv.
Obwohl die Autorin auf ihrer HP darauf hinweist, das die einzelnen Bände der Reihe auch einzeln zu lesen sind, merkt man bei diesem 3. Band ganz deutlich, das es Vorgeschichten gibt. Und hier liegt ein weiterer Knackpunkt: Praktisch jedes Pärchen setzt sich aus "ägyptischer Krieger" und Engländerin oder Engländer (unter Kriegern aufgewachsen) und Ägypterin zusammen. Mich irritiert es sehr, das es im Ägypten des endenden 19. Jahrhunderts einen Beduinenstamm geben soll, der lauter friedvolle Mischehen bevorzugt und bei dem die jeweiligen Männer entweder Stammeshäuplinge oder eigentlich englische Adelige sind.
Fazit: Wer von diesem Setting mehr lesen will, sollte auf die Fortsetzung warten, ansonsten sollte es bei diesem einen Roman bleiben. Empfehlenswert ist der Roman für all diejenigen, die ein orientalisches Setting mögen und sich von der Vorgeschichte der Heldin nicht abschrecken lassen.
Meine Wertung:6 von 10
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.