Die Leopardenmenschen-Saga 1: Wilde Magie
Christine Feehan
Heyne Verlag 2009-12-01 Taschenbuch 640 Seiten
Klappentext:
Die schöne Rachel Lospostros ist auf der Flucht vor der eigenen Vergangenheit. Nur knapp entkommt sie einem Anschlag und wird daraufhin von einem geheimnisvollen Fremden gejagt. Sie flieht von Kontinent zu Kontinent, bis sie schließlich die undurchdringlichen Tiefen des Dschungels von Borneo erreicht. Hier hofft sie, endlich den langersehnten Schutz und Frieden mit sich selbst zu finden. Schon bald stößt sie auf den jungen Rio Santana, einen wilden Eingeborenen, der selbst Träger eines dunklen Geheimnisses ist. Dieser hält sie jedoch für einen Feind und greift sie an. Im Kampf wird Rachel von seinem Hausleoparden schwer verletzt, aber anstatt sie zu töten, kümmert sich Rio um die sinnliche Fremde und pflegt sie hingebungsvoll gesund.
Inhalt:
Der erste Band über die Leopardenmenschen enthält zwei voneinander unabhängig lesbare Geschichten. Die erste Geschichte ist verhältnismäßig kurz. Sie wurde im englischen Original als Kurzgeschichte veröffentlich, sodass es schon verwunderlich ist, dass sie überhaupt übersetzt wurde, da die Verlage meistens einen Bogen um die Kurzgeschichten machen.
Hier bildet sie einen tollen Einstieg in die Reihe. Die Geschichte handelt von Maggie und Brandt. Brandt hat Maggie lange gesucht. Durch eine (vermeintliche) Erbschaft gelingt es ihm sie in den Dschungel von Borneo zu locken. Maggie ist Tierärztin und hat den Dschungel, obwohl er immer schon einen Reiz auf sie ausgeübt hatte, auf Wunsch ihre Pflegemutter vermieden. Das geerbte Haus ist für sie Anlass endlich dem Reiz nachzugehen und hier trifft sie auf Brandt, der noch einen viel größere Versuchung darstellt.
Die zweite Geschichte handelt von Rachel und Rio. Rio ist ein Gestaltwandler. Er befreit oft Geiseln aus der Hand von Rebellen und hat sich so auch viele Feinde gemacht. Rachel ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Bei einem Überfall von Rebellen, täuscht sie im Dschungel ihren Tod durch Ertrinken vor. Auf der Flucht sucht sie Unterschlupf im vermeidlich leeren Haus von Rio. Nach der nächtlichen Rückkehr von einem Einsatz hält Rio die Frau für eine Auftragsmörderin. In einem Handgemenge wird Rachel, bevor er seinen Irrtum bemerkt, durch eine von Rios Raubkatzen schwer verletzt. Aufgrund der abgelegenen Lage der Hütte muss Rio Rachel alleine versorgen und pflegen. Aber die Feinde stehen bald vor der Tür…
Meine Meinung:
Ich wusste, dass das Buch zwei Geschichten enthält. Mir war aber nicht bekannt, dass die erste Story eine Kurzgeschichte ist. So habe ich bei der Dicke des Buches angenommen, dass beide Geschichte etwa hälftig im Umfang sind. Die Folge davon war, dass ich in der erste Geschichte immer erwartete, dass sich noch einmal der Verlauf der Story ändert und dann war sie bereits fertig.
Das war am Anfang etwas unbefriedigend, aber im Nachhinein betrachtet war es eine typische Feehan-Story. Starker Alphaheld, der alles voraus geplant hat, trifft seine „Frau“, die davon aber noch keine Ahnung hat. Die Liebesszenen waren erotisch und machten Lust auf mehr. Von den Leopardenmenschen selbst hat man aber wenig erfahren. Maggie war mir gleich sympatisch, wobei ich bei Brandt erst noch etwas brauchte. Anfangs habe ich ihn aufgrund seine „Alleinentscheidungen“ nicht so gemocht. Er war mir sehr "alpha" Dies hat sich dann aber geändert, da auch eine andere Seite von ihm dargestellt wurden.
Die zweite Geschichte bildet den Hauptteil des Buches. Hier ging es mir gerade mit den Protas anders herum. Rio war mir gleich sympatisch. Seine Vergangenheit hat dies sogar noch etwas verstärkt. Rachel dagegen war hier die Person mit der ich mich erst im Laufe der Geschichte angefreundet habe.
Die Geschichte spielt hauptsächlich in der Hütte von Rio, sodass die wachsende Beziehung der beiden den Hauptpunkt der Story ausmacht. Dieser Teil ist sehr schön zu lesen. Besonders überraschend bei Feehans Vorliebe für Alphamänner fand ich, dass Rachel durchaus ihre eigene Meinung vertreten konnte, was sie mir nach und nach sympathischer machte. Daneben spielen Nebenfiguren kaum eine Rolle bzw. erhalten kaum Tiefe. Hintergrundinformationen werden selten eingeflochten bzw fehlen. Auch die Vergangenheit von Rachel wird häppchenweise serviert, was ich persönlich etwas nervig fand. Im letzten Drittel nimmt das Buch aber noch einmal Fahrt auf als die Vergangenheit Rachel und Rio einholt.
Wilde Magie ist sehr romantisch geschrieben, wobei stets die Paare im absoluten Mittelpunkt der Geschichte stehen. Die Erotik ist ausgewogen in die Geschichte eingebracht. Aufgrund des gewohnten Schreibstils der Autorin ist alles gut und schnell lesbar, sodass man richtig in den Dschungel eintauchen kann. Informationen über die Beziehung des Paares hinaus, wie beispielsweise zu Nebenfiguren, Umgebung, Gestaltwandler ist dagegen Mangelware, sodass man auf die nächsten Geschichten warten muss, um ggf, mehr zu erfahren. Für Feehan-Liebhaber, wie ich, aber ein absolutes Muss.
Meine Wertung
4,25 von 5 Punkte