Charles Grant - Die erste Genesis-Akte (Black Oak Trilogie)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Charles Grant - Die erste Genesis-Akte (Black Oak Trilogie)

Beitragvon mallory » 10.04.2010, 19:56

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Die erste Genesis- Akte.
Charles Grant
Droemer Knaur 1998 Broschiert 298 Seiten

Klappentext: Das Grauen regiert in den Bergen von Kentucky. Seit längerem schon verschwinden Menschen spurlos. Als Privatermittler Ethan Proctor dem Hilferuf seines Kollegen Sloan folgt, stößt er auf bizarre Vorfälle jenseits des Erklärbaren. Doch was Sloan geschah, ist nur der Anfang. In der Wildnis lauert Unaussprechliches... Quelle: Droemer Knaur

Der erste - abgeschlossene - Band einer Trilogie aus der Twilight-Zone: ein mysteriöser Thriller für alle Fans der ungelösten Fälle.

Meine Meinung: Dieses Buch zu beschreiben ist nicht einfach. Der Anfang ist klasse, baut eine unheimliche Atmosphäre auf und Sloan Delany ist ein sehr interessanter Charakter. Dann läuft er in eine Falle und kann gerade noch einen Hilferuf an seinen Freund und Chef Proctor absetzen.
Ab dem Szenenwechsel zur Black Oak Agentur wird es etwas seltsam. Mir kam es so vor als müsste ich den Band vor dem ersten Band kennen, der mir die Geschichte der Agentur-Mitarbeiter und vorallem Proctors erklärt. Warum haben seine Angestellten so einen Heidenrespekt vor ihm, warum ist er eine so mysteriöse Gestalt?
Proctor und sein junger Assistent erhalten den Anruf Delanys und machen sich sofort auf den Weg in die Berge Kentuckys. In der Kleinstadt benehmen sich die Menschen tatsächlich alle sehr seltsam, gehen nachts nicht unbewaffnet auf die Straße und sind Fremden gegenüber sehr zurückhaltend.
Lediglich die Stripperin Flower Power, die von außerhalb kommt, ist bereit Proctor und Taz zu helfen. Das Geheimnis der Morde befindet sich tatsächlich in dem Museum des Außergewöhnlichen, das dem Motel angegliedert ist in dem Sloan Delany zuletzt wohnte.

Charles Grant, der auch schon einige Akte X tie-in novels geschrieben hat und unter diversen Pseudonymen als Horrorautor bekannt ist, schafft es, durch die klassischen Zutaten wie ständigen Nebel und Regen und wirklich seltsame Kleinstadtbewohner, eine äußerst gruselige und beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Zwischendurch flicht der Autor dann wieder eine Szene ein, deren feiner Humor mich unerwartet auflachen ließ.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich das Ende des Romans etwas irritierend fand, denn mir war nicht wirklich klar, um was es sich bei dem übersinnlichen Mörder wirklich handelte. Erst nach zwei Tagen habe ich plötzlich begriffen, was die letzten Sätze zu bedeuten hatten :rotwerd Die Pointe des Horrorromans zündete bei mir zwar mit reichlich Verspätung, aber trotzdem hat es der Autor geschafft, dass ich übelste Alpträume nach der Lektüre dieses Romans hatte und die nächsten beiden Bände auf meinem Wunschzettel gelandet sind.
Vielleicht werden mir dann auch die Eigenarten Proctors und seines Teams verständlicher.

Meine Wertung: gute 3,5 von 5 :lesen

:stern
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Beitragvon monalisa » 11.04.2010, 12:08

hört sich sehr interessant an. Für was hast du deinen Punktabzug gegeben ?
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Beitragvon mallory » 11.04.2010, 13:56

Das dachte ich mir fast, dass du es sein wirst, die bei dieser Art Buch nachfragt :lol: Ich habe den Punktabzug gegeben, weil ich die Ermittler zu geheimnisvoll fand. Oft war ich mir nicht im Klaren, ob die vielleicht aus den 50ern in die 90ern gebeamt wurden. Der Schreibstil des Autors war manchmal einfach zu seltsam. Als Beispiel mal eine Unterhaltung zwischen Proctor und seinem Assistenten Taz, nachdem sie mit dem Sheriff über Delany gesprochen haben:

Der junge Mann schüttelte, noch immer voller Zweifel, den Kopf. "Ich weiß nicht, ob er - oder der Arzt - bewußt gelogen haben, und ich bin auch kein Experte darin, wie Leute nach... nachher aussehen. Aber ich glaube einfach nicht, daß es so passiert ist, wie der Sheriff es behauptet hat."
"Ja, ich weiß. Und Sie haben recht."
"Habe ich?"
"Absolut."
"Mensch". Taz lehnte sich zurück und stützte sich auf die Ellbogen. "Wow." Mit einem Stirnrunzeln starrte er zur Decke. "Aber das bedeutet..." Genauestens musterte er die Decke von einer Wand zur anderen. "Zu viele Fragen."
"Greifen Sie sich eine heraus."
"Mord?" fragte er so schnell, dass er blinzelte, weil er sich erst dann erinnerte, dass diese Frage schon einmal aufgeworfen worden war.
"Ein Tier?" konterte Proctor. "Diese Verletzungen... das waren keine Schleifspuren. Vielleicht ein Bär?"
"Im Haus?" Der junge Mann schüttelte den Kopf. "Wer wird sich denn einen Bären oder etwas von dem Kaliber als Haustier halten?"
"Weltraumvampir."
"Wie bitte?" Taz fuhr auf. "Sind Sie...oh, verstehe. Information. Mit anderen Worten: Wir besitzen nicht genug davon."


Mal sind die Dialoge ganz normal und Proctor wirkt richtig menschlich, lacht auch mal über einen Scherz oder macht gar einen. Dann sind die Dialoge wieder so holperig wie der zitierte und Proctor wird nur als "der Chef" oder "der Boss" bezeichnet und Taz als "sein junger Assistent".


Aber wenn du willst kann ich dir das Buch zum Treffen mitbringen, dann kannst du dir selbst ein Bild davon machen.
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Beitragvon monalisa » 11.04.2010, 15:38

:versteck das wäre aber doll lieb von dir :helga würde ich ja schon gerne mal lesen :)
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Beitragvon mallory » 11.04.2010, 21:06

Okay, ist notiert :)
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Beitragvon monalisa » 12.04.2010, 11:43

:knuddel danke...das ist doll lieb von dir :augen
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Beitragvon monalisa » 21.05.2010, 21:13

so...hab das Buch gerade durchgelesen.

Ich fand es echt total klasse :D Das war genau mein Ding. Ein bißchen Mystery...um was geht es genau...ein Serienmörder oder eher etwas Unglaubliches ? Wie Akte X eben ;) Es stimmt, dass die Dialoge manchmal mehr verbergen als offenbaren, aber das macht ja diesen ganz besonderen Reiz für mich aus. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Meine Bewertung

8 von 10 Punkten

Und ich habe mir gerade bei booklooker Teil 2 und 3 bestellt...die kann ich dir dann ja leihen oder geben mallory ;)
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Beitragvon mallory » 21.05.2010, 21:19

:abklatsch Da höre ich mich nicht nein sagen ;) :D
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Beitragvon monalisa » 21.05.2010, 21:25

gerne :D ich will doch aus wissen wie es weiter geht !
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Beitragvon mallory » 21.05.2010, 21:27

Genau, so seltsam der Roman stellenweise auch ist, er fesselt doch genug um wissen zu wollen, was es mit den parallel laufenden Fällen auf sich hat!
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Beitragvon monalisa » 21.05.2010, 21:28

auf jeden Fall !
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