Klappentext: Die Chance deines Lebens? 35 perfekte Mädchen und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?
Quelle: Verlag SauerländerMeine Inhaltsangabe: Die Antwort auf den Klappentext ist einfach. Nein, sie will nicht, doch sie tut es trotzdem. Im Staate Illeá, der nach dem 4. Weltkrieg aus Amerika und den anliegenden Ländern entstand, leben die Menschen in einem strengen Kastensystem. Es gibt 8 Kasten und es ist genau reglementiert, wer in welcher Kaste was arbeiten darf, wen heiraten und mit wem eine Familie gründen. America ist eine Fünf, sie gehört in die Kaste der Künstler. Heimlich liebt sie jedoch Aspen, einen Sechser aus der Arbeiterkaste. Weil Aspen nicht will, dass America, wenn sie ihn heiratet, auch hart arbeiten und trotzdem hungern und frieren muss, überredet er sie am Casting teil zu nehmen. Als sie tatsächlich zu den Erwählten gehört gibt er ihr den Laufpass um ihr nicht im Weg zu stehen. So kommt es, dass America mit 34 weiteren jungen Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten in den Palast einzieht. Sie bekommen Unterricht in Benimm, in Geschichte, neue Kleidung, Zofen und führen bald ein Leben im goldenen Käfig.
America, die den Prinzen bis dahin nur als steifen, eher unsympathischen Langweiler aus dem Fernsehen kannte, lernt ihn zufällig außerhalb des offiziellen Protokolls kennen und muss feststellen, dass er im Gegenteil ein sehr netter, schüchterner, lieber junger Mann ist, mit dem sie bald eine enge Freundschaft verbindet, obwohl sie ihm erzählt hat dass ihr Herz einem anderen gehört. Und irgendwann ist sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich nur seine Freundin bleiben möchte oder nicht doch viel lieber die Frau an seiner Seite und in seinem Leben.
Meine Meinung: Wie vermutlich wir alle bin ich zuerst durch das umwerfende Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Durch einige Schwärmereien hier im Forum habe ich mich entschlossen, es damit zu probieren, obwohl mir der Plot eigentlich gar nicht so zusagte. Zu dieser Zeit wusste ich aber noch nicht, dass es sich - wieder einmal - um den ersten Teil einer Trilogie handelt!
Durch die Dicke des Buches ging ich davon aus, dass es eine in sich abgeschlossene Geschichte sei. Tatsächlich hat das Buch jedoch trotz seines Umfangs nur 366 Seiten.
Einmal angefangen, hatte ich mich sehr schnell an der Geschichte festgelesen. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, sie versteht es, ihre Personen anschaulich zu beschreiben, sie sympathisch zu machen und einen in die Geschichte zu ziehen. Nach einem Tag Lesepause war ich allerdings gar nicht mehr so überzeugt von dem Buch. Denn wenn man es objektiv betrachtet, dreht sich wirklich alles nur um das Casting, das Kennenlernen der Personen, den Beginn der Freundschaft zwischen America und Maxon und zwischen ihr und einigen Mädchen. Man könnte sagen, es handelt sich um eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Liebe und Selbstfindung. Doch irgendwie hatte ich heute Mittag die Lust am Plot verloren. Ich wollte das Buch schon weglegen, habe dann aber doch noch ein paar Seiten gelesen - und plötzlich war ich wieder mittendrin in der Geschichte und begeistert von America, von Maxon, von ihrer beginnenden zarten Liebe. Und dann tauchte plötzlich Aspen wieder im Spiel auf!
Nun fühle ich mich ein bisschen wie nach der Folge einer guten Telenovela: Ich möchte gerne wissen, für wen sich America schließlich entscheiden wird, warum ihre Freundin Marlee sich so seltsam benimmt, warum es nur mündliche Geschichtsüberlieferung gibt und die Geschichte Illeás nirgends niedergeschrieben wurde und und und...
Dennoch finde ich, man hätte all dies auch gut in ein einziges Buch packen können und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, was in zwei weiteren Büchern noch kommen soll.
Denn noch zwei Bücher in denen Maxon seine Prinzessin sucht und America zwischen zwei Männern steht wären dann doch etwas eintönig. Vielleicht besinnt sich die Autorin ja noch darauf in ihrer weiteren Geschichte zu schreiben was denn die Rebellen, die in unregelmäßigen Abständen den Palast angreifen, tatsächlich suchen und wollen. Denn auch das ist ein Handlungsstrang der einige Fragen offen lässt.
Fazit: Eine ruhig erzählte Geschichte, wunderbare Personen und Potential für weitere interessante Verwicklungen haben mich gut unterhalten.
Meine Wertung:
4,5 von 5