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Irisches Feuer - Patricia Roy
Inhalt:
Klappentext: Meg Reillys Aufenthalt in einem Bordell führt zwar nicht zum Verlust ihrer Unschuld, aber immerhin in die Richtung, in die sie dringend möchte: weit weg von ihrer Vergangenheit. Denn als sie den attraktiven, aber reichlich naiven Robert Hamilton kennenlernt, beschließt sie kurzerhand, den kanadischen Mountie auf einer riskanten Mission in die Berge zu begleiten. Klaglos nimmt sie alle Gefahren auf sich - nur eine nicht: sich Hals über Kopf zu verlieben.
Meine Meinung:
Wer genau liest, muss zugegeben ein paar Abstriche bei diesem Roman machen. Beispielsweise gibt es Bemerkungen wie "...aus dem Kanu springen wie ein Überraschungsei" oder "Männer sind wie Straßenbahnen, in 10 Minuten kommt die nächste." Das sind ärgerlich unpassende Formulierungen, die entweder der Autorin oder der Übersetzung geschuldet sind. Dazu kommen einige Druckfehler, die bei genauem Lesen doch aufstoßen.
Wer darüber hinwegsehen kann (ich konnte es), der bekommt hier einen soliden Liro vor die Nase mit einem eher ungewöhnlichen Pärchen und einem noch ungewohnterem Setting.
Meg ist bereits 29, hat schon einige Berufe ausprobiert, aber immer wieder Pech gehabt. Nun ist sie praktisch mittellos in einem Bordell gestrandet und der junge, grade 20jährige Robert soll ihr erster Kunde sein. In dieser Nacht kommen sie sich noch nicht näher, aber als Meg vor einem Mann aus ihrer Vergangenheit weiter nach Westen fliehen will, findet sie sich unverhofft im Kanu Roberts wieder, der auf einer Erkundungsmission in die Berge ist. Das Ganze spielt in Kanada, was als Setting für einen historischen Liro doch recht selten zu lesen ist. Und auch der Altersunterschied der beiden ist interessant, passt in diesem Roman aber ganz hervorragend. Meg ist über weite Strecken der bestimmende und starke Charakter, auf ihr liegt der Fokus, während Robert eigentlich eher eine nette Garnitur ist. Er bleibt für meinen Geschmack ein wenig blass. Der Stil ist schön flüssig zu lesen, die Liebesszenen sind eher kurz gehalten und im Großen und Ganzen ist der Roman gar nicht so furchtbar kitschig, wie so manch anderer Roman dieser Gattung. Dafür gibt es einige humorvolle Stellen, die zum Schmunzeln einladen. Kurz gesagt, der Zuckerguß ist nicht zu dick, sondern genau richtig.
Mein Fazit: Bitte nicht von den negativen Rezis bei amazon abschrecken lassen, sondern dem Roman eine Chance geben. Er ist sicherlich nicht für jeden Geschmack, aber durchaus einen Versuch wert.
Meine Wertung:
4 von 5