Die Tränen des Meeres
Brigitta D'Orazio
Wirtschaftsverlag Langen Mller / Herbig 2009-04-22 Gebundene Ausgabe 320 Seiten
Klappentext
Zum Weinen schön – ein Liebesroman mit italienischem Flair
Die junge Witwe Marlene muss wieder ins Leben zurückfinden und ihr Hotel an der Adria weiterführen. Ausgerechnet in der Frau, die den Tod ihres Mannes verursacht hat, findet sie eine Freundin. Dann tritt ein neuer Mann in Marlenes Leben – kann er alles zum Guten wenden?
Quelle: LangenMüller
Meine Einschätzung
Ich habe lange überlegt ob ich zu dem Klappentext, der ja eigentlich recht kurz gehalten ist, noch mehr über den Inhalt schreiben soll. An Ende habe ich mich dagegen entschieden, da ich Bedenken hatte zu viel zu erzählen und so vielleicht die Spannung vorneweg zu nehmen.
Natürlich kann der Leser sicher sein, dass noch wesentlich mehr passiert, als auf dem Buchrücken angegeben ist und es so zu keiner Langeweile kommen wird ;-)
Die Autorin Brigitta D’Orazio (aka Brigitte Brunner / Letizia Conte) liebe ich ganz besonders für ihr Talent Figuren genau so zu beschrieben, dass sie stets vor meinem inneren Auge lebendig werden.
Dabei habe ich das Gefühl, dass genau das diese Charaktere auch so sympathisch macht. Sie fühlen sich „echt“ an, haben nachvollziehbare Gefühle und Beweggründe und man kann sich als Leser gut mit ihnen identifizieren.
So empfand ich es auch in „ Die Tränen des Meeres“ und wurde damit in meinen Erwartungen nicht enttäuscht. Vielmehr war es wieder einmal so, dass ich mich so schnell in die Geschichte und ihre Figuren eingefunden habe, dass mit bereits auf Seite 27 unaufhörlich die Tränen über die Wangen gelaufen sind, weil ich das Leid der Figuren kaum ertragen konnte.
„Die Tränen des Meeres“ ist ein Buch mit einem ernsten und traurigen Unterton, da es um die Verarbeitung von Trauer geht. Aber und das empfinde ich als so wunderbar, es ist auch ein positives Buch voller Hoffnung, ein wenig Dramatik und dem von mir so geliebten Happy End.
Grob könnte man das Buch in zwei Grundabschnitte einteilen, den ersten der über die unmittelbare Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen erzählt und den zweiten Teil, der von Heilung, Hoffnung und einem Happy End berichtet.
Der immer wieder zeitversetzte Erzählstil, der besonders zu Beginn auffällt, verleiht der Geschichte eine ganz besondere Dynamik. Für mich eine kleine Herausforderung beim Lesen, bei der ich schon einmal Seiten zurück blättern musste, die mir aber ganz besonderes Lesevergnügen geboten hat.
Liest man „Die Tränen des Meeres“ wird einem auf jeden Fall das Fernweh packen und man wird sich nach Sonne, Meer und Dolce Vita sehen. Ein Buch das förmlich für Entspannung im Italien-Urlaub geschaffen scheint.
Ein sehr schöner Roman um das Leben und die Liebe, der nicht nur eine sondern verschiedene Liebesgeschichten. Diese greifen in einander über und vermischen sich und sorgen so für Abwechslung beim Leser.
An einigen Stelle hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass noch mehr Raum für die Entwicklung der einzelnen Figuren gewesen wäre, aber anhand mehrerer Erzählstränge hätte das wohl den Rahmen der Geschichte gesprengt, zumal das Buch auch einen langen Zeitraum umfasst.
Fazit: Ein schöner Schmöker (im positiven Sinne des Wortes), der dazu geschaffen ist im sommerlichen Liegestuhl genossen zu werden.
Bewertung: 4,5 von 5 Punkte