Die Schattenritter: Unsterbliches VerlangenKathryn Smith
Droemer/Knaur 2009-05-12 Broschiert 400 Seiten
Klappentext:Seit sechs Templer während der Kreuzzüge in Vampire verwandelt wurden, dienen sie dem Vatikan als Schattenritter und suchen nach dem Heiligen Gral, der ihnen Erlösung verspricht. Einer von ihnen, der ruppige Einzelgänger Chapel, folgt einer Spur an die wilde Küste Cornwalls - und findet dort die willensstarke Prue, die sein Herz nach 600 Jahren wieder zum Glühen bringt ...
Meine Meinung:Sensationell! „Die Schattenritter: Unsterbliches Verlangen“ ist ein Buch, welches mich über alle Maße begeistern konnte. Besonders Prue hat mein Herz in Sturm erobert.
Die an Kreks erkrankte Frau die auf der Suche nach dem heiligen Gral ist, der auf dem Grundstück sein soll auf dem sie mit ihrer Familie lebt, ist ein Blaustrumpf und trotz ihrer Krankheit sehr zäh, lebensbejahend und taff. Chapel, der zu einer Zeit aufwuchs, als die Kirche einen sehr großen Einfluss auf die Menschen hatte, ist eine ausgewogene Mischung zwischen Gut und Böse. Seine Melancholie rührt daher, dass er seit Jahrhunderten von der Kirche eingetrichtert bekommt schlecht zu sein. Auch seine Dienste als Schattenritter konnten ihn nicht von seiner Sünde erlösen. Sein treuer Wegbegleiter ist ein Geistlicher, welcher sehr erfreut über die Veränderung Chapels ist, als dieser Prue begegnet. Herrlich, wie Prue Chapel den Kopf wäscht, weil er sich gefälligst nicht mehr so verkriechen soll und einsehen muss, dass der Dämon in ihm ein Geschenk des ewigen Lebens ist.
Besonders gut hat mir der leise Humor in den Büchern gefallen. Besonders ist dabei wieder Prue zu nennen. Diese entgegnet z.B. auf die Frage ihrer Schwester, warum sich Chapel so von Menschen zurückzieht, dass dieser bestimmt andauernd im Kopfe einen passenden Wein zu seiner Hauptmahlzeit, die Vene eines Menschen, auswählt.
Auch wenn Prue schwer krank ist, ist der Roman nicht schwer und traurig. Die Situation spitzt sich zwar dramatisch zu und es gibt einige Momente wo ich beinah weinen musste, aber Kathryn Smith hat die Gratwanderung zwischen Drama und Leichtigkeit sehr gut gemeistert.
Der Roman spielt am Ende des 19. Jahrhunderts und übt dadurch einen besonderen Reiz aus. Die Vermischung von historischen Liebesroman und paranormaler Romantik ist Kathryn Smith perfekt gelungen. Es ist kein actiongeladenes Buch mit einer Prise Romantik, sondern ein romantisches Buch mit einer Prise Action. Die Hauptinteraktion findet zwischen Prue und Chapel statt, aber auch die Gralsuche gestaltet sich noch spannend.
Die Erotik beginnt zart, endet aber mit einigen prickelnden Szenen die sehr gut geschrieben wurden. Zum Glück ist das Buch nicht eine einzige Aneinanderreihung von sexuellen Handlungen, genau die Dosis Erotik, die das Buch hatte, war richtig um mich zu begeistern.
Kathryn Smiths Schreibstil zeichnet sich dadurch aus, dass die ihren Charakteren lebhafte Dialoge schreibt und den Leser flüssig durch das Geschehen führt. Hin und wieder ist mir das Wort “schlicht“, welches die Autorin oder die Übersetzerin wohl sehr gern benutzt, auf den Keks gegangen- aber dadurch, dass das Buch insgesamt so gut war, konnte ich diese kleine Wortliebe schmunzelnd betrachten.
Im Oktober erscheint bereits der zweite Roman über die Schattenritter- ich kann es kaum erwarten, das Buch in den Händen zu halten!
Ein Buch, so romantisch wie ein Mitternachtspicknick, aufregend wie ein waghalsiger Sprung in die Tiefe und so dramatisch wie Prues Wunsch nach Leben.
Bewertung:10 von 10 Punkten