Barbara Ewing- Die Seelenheilerin

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Barbara Ewing- Die Seelenheilerin

Beitragvon Lesefratz » 08.06.2009, 10:09

Barbara Ewing- Die Seelenheilerin
Verlag: Rowohlt/TB/ 505 Seiten
Originaltitel: „The Mesmerist“
Erscheinungsdatum: 06/09
ISBN: 978-3-499-25234-1
Genre: historischer Roman/ Viktorianisches Zeitalter

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Die Seelenheilerin
Barbara Ewing
rororo 2009-06-02 Taschenbuch 512 Seiten

Meine Bewertung: :D :D :D :D 1/2 von 5 Punkten

Klappentext:

London 1838: Cordelia Preston und ihre Freundin Rillie sind zwei so liebeswerte wie bettelarme Schauspielerinnen. Um nicht Hungers zu sterben, eröffnen die beiden ein Hypnosestudio- schauspielern können sie ja. Bald zeigt sich, dass Cordelia tatsächlich über die verblüffende Gabe verfügt, Menschen in Not von körperlichen wie seelischen Schmerzen zu befreien. Und das ist eigentlich nicht verwunderlich, hat sie doch selbst in ihrer Jugend Furchtbares erleben müssen. Cordelia wird zu einer Sensation, von der ganz London spricht. Doch mit dem Ruhm kehren die Gespenster aus dunkelster Vergangenheit zurück...

Meine Zusammenfassung:

Cordelia ist die Tochter einer bereits verstorbenen Schauspielerin, die zusammen mit ihrer Tante Hester, für die sie eine große Zuneigung hegt, in eher ärmlichen Verhältnissen in London lebt. Wie ihre Tante Hester und ihre Mutter, wird auch Cordelia Schauspielerin und da sie mit einem attraktiven Äußeren gesegnet ist und jede Menge Talent hat, erntet sie selbst in den höchsten Kreisen Ruhm und Interesse.
Auch Lord Ellis bemüht sich um sie und Cordelia, die sich in den charismatischen Adligen verliebt hat, willigt in seinen Antrag den er ihr macht, sogleich überglücklich ein, auch wenn sie von ihre geliebten Tante, die eher nüchtern denkt, ausdrücklich gewarnt wird, einen Mann aus höheren Kreisen zu heiraten.

Cordelia jedoch schlägt alle Warnungen in den Wind und lebt fortan mit ihren drei Kindern auf einem abgelegenen Grundbesitz in Wales. Ihr Mann, der Lord lässt sich nur noch sehr selten sehen, doch dann geschieht etwas Unfassbares, dass Cordelia und ihre Kinder unwiederbringlich trennen wird...

Jahre später, nach dem Tod ihrer Tante, die ihr die Gabe des „Magnetisieren“ vererbt hat, beschließt Cordelia zusammen mit ihrer besten Freundin Rillie Spoons ein „Magnetisierungsstudio“ aufzumachen, da beiden klar ist, dass ihre Jahre als Schauspielerinnen gezählt sind und sie eine neue Einnahmequelle benötigen, wollen sie nicht in Armut leben.

Und Cordelias Plan ist erfolgreich. Da das „Heil-Magnetisieren“ gerade groß in Mode ist, strömen die Leute zu den beiden Freundinnen und holen sich von ihnen nebenbei auch gute Ratschläge ein. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges wird Cordelia jedoch mit ihrer eigentlich abgeschlossenen Vergangenheit konfrontiert, die ihr viel Freude aber auch viel Trauriges bescheren wird und sie sogar am Ende in Lebensgefahr bringt...

Meine Einschätzung:

Zunächst einmal gewährt die Autorin mit ihrem historischen Roman einen informativen Einblick der in die Richtung esotorischer Heilkünste geht. Das Magnetisieren gehört zur Vorform der heute bekannten Hypnose und erweckte schon im viktorianischen Zeitalter allgemeines Interesse.
Um dieses wie ich finde sehr interessante Thema, das jedoch eher behutsam am Rande eingebunden wird, strickte sie eine Geschichte um zwei sympathische, unverheiratete Frauen Mitte 40, die mutig und einfallsreich ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, um der Armut entfliehen zu können.
Während man von Rillie eher nebenbei etwas über ihre Person und ihre Vergangenheit mitgeteilt bekommt, ist Cordelia in diesem Buch eindeutig die Hauptperson.
Man erfährt zunächst wie ihre Kindheit verlaufen ist; einige Dinge davon haben mich sehr berührt und dazu geführt, dass ich sie trotz ihrer nach außen hin eher verschlossenen Art auf Anhieb in mein Leserherz geschlossen habe. Auch ihr weiteres Schicksal dürfte keinen Leser kalt lassen und man hofft und bangt, lacht und weint mit ihr mit.
Während die erste Hälfte des Buches Cordelias Vergangenheit behandelt, wird die zweite Hälfte dann unvermutet spannend und zum historischen Krimi.
Mir hat der literarische Ausflug ins viktorianische Zeitalter und der unterhaltsame Einblick ins „Magnetisieren“ sehr gut gefallen. Den Hauptgrund dafür liefert aber die mitreißende Geschichte über Cordelia.
Der Roman ist keine „schwere Kost“ und ist auch als Strandlektüre durchaus zu empfehlen. Die über 500 Seiten lassen sich dank des eingängigen Schreibstils der Autorin wie im Flug lesen.

:stern
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