Kate Mosse - Das verlorene Labyrinth

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Kate Mosse - Das verlorene Labyrinth

Beitragvon Cait » 07.12.2006, 15:30

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Das verlorene Labyrinth
Kate Mosse

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Inhalt

Bei Ausgrabungen in einer Höhle des Languedoc entdeckt Alice Tanner zwei Skelette und eine labyrinthische Wandmalerei. Der Hauch des Bösen, den sie an dieser Stätte spürt, weckt dunkle Vorahnungen in ihr. Als sich die Polizei einschaltet, verstärkt sich Alices Gefühl, dass an dem rätselhaften Ort etwas geschehen ist, das im Verborgenen hätte bleiben sollen. Etwas, das weit in die Vergangenheit zurückreicht ... Achthundert Jahre zuvor erhält die junge Alaïs am selben Ort ein Buch mit fremdartigen Zeichen, deren schicksalhafte Bedeutung sie kennt. Sie weiß, dass sie das Geheimnis des Buches hüten muss - um jeden Preis. Verlust, Intrige, Gewalt und Leidenschaft prägen fortan das Leben beider Frauen. Und immer wieder werden ihrer beider Schicksale durch das Labyrinth auf geheimnisvolle Weise miteinander verknüpft ...

Meine Meinung

Voller Vorfreude habe ich mich auf dieses Buch gestürzt, klang es doch spannend, mystisch und auch historisch. Allerdings hat das Buch für mich nicht das gehalten, was es versprochen hatte. Meine Erwartungen wurden leider kaum erfüllt, wobei ich gestehen muss, dass ich gar nicht genau sagen kann, was ich erwartet hatte.

Sprachlich und stilistisch gibt es nicht sehr viel auszusetzen. Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, allerdings stören die französischen und okzitanischen Satzfragmente stellenweise erheblich.
Zwar gibt es ein Glossar für die wichtigsten okzitanischen Ausdrücke, die Kate Mosse verwendet, doch wird vorausgesetzt, dass jeder Leser des französischen mächtig ist. Denn hierzu wird der fremdsprachlich nicht so begabte Leser vergeblich einen Anhang suchen. Entweder man schnappt sich also ein Wörterbuch und übersetzt die teilweise wichtigen französischen Sätze selbst oder überliest sie einfach.

Der Aufbau des Romans gefiel mir ganz gut, wurde doch so stetig Spannung aufgebaut. Im Wechsel liest man über Gegenwart und Vergangenheit, wobei mir zu Beginn der Vergangenheitsteil besser gefiel. Zum Ende hin bevorzugte ich dann die Passagen der Gegenwart, vermutlich weil hier der größte Raum für wilde Spekulationen war.

Gerade die Möglichkeit sich verrückte Theorien auszudenken und die unglaublichsten Spekulationen anzustellen, gefiel mir an diesem Roman am Besten.

Leider hat die Autorin nicht gerade mit unlogischen, nicht nachvollziehbaren Szenen gespart. Gerade im Prolog hab ich mir oft die Haare gerauft. Im Laufe der Geschichte wird das aber zum Glück erheblich weniger, sonst hätte ich das Buch wohl auch nicht beendet.

Auch konnte ich mit einigen Charakteren überhaupt nicht warm werden. Gerade Alice blieb mir eigentlich bis zum Ende fremd. Sie wirkte zu platt, zu farblos und sehr klischeebehaftet.
Andere Charaktere fand ich hingegen sehr gut gelungen. Kate Mosse hat die ganze Palette von Figuren geschaffen, von absolut missglückt und stereotyp, über mittelmäßig zu brillant und sehr facettenreich.

Zum Ende des Romans wird die Geschichte leider etwas zäh und auch ungünstig erzählt. Der Wechsel in die Vergangenheit wird stellenweise durch Erzählungen der historischen Ereignisse in der Gegenwart ersetzt. Hier verliert der Roman eindeutig in meinen Augen.
Der Show-down hingegen ist gelungen und rundet das Buch befriedigend ab, auch wenn leider einige Fragen offen bleiben, die sich der aufmerksame Leser gestellt haben mag.

Meine Bewertung

Mit viel Wohlwollen
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:stern
Cait
 

Beitragvon Bertradis » 07.12.2006, 15:34

Klingt trotz allem nach einem Buch für die Liste *malgummiregalesuchengeh*
Es bringt Unglück abergläubisch zu sein!

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Beitragvon Cait » 07.12.2006, 15:42

Bertradis,

sonst hätte es ja auch nicht diese hohe Bewertung bekommen. ;)
Cait
 

Beitragvon Bertradis » 07.12.2006, 15:43

Würdest Du es als Wanderbuch rumschicken?
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Beitragvon sabinett » 07.12.2006, 15:44

nö also dem Buch werde ich wohl wiederstehen können, Danke Cait!!!!

Bertradis :lach

lg
Sabine ;)
»Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke,
sondern zu meinem Buchhändler«
*Philippe Dijan*
:buch
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Beitragvon Cait » 07.12.2006, 15:45

Bertradis hat geschrieben:Würdest Du es als Wanderbuch rumschicken?


Ich lass es mir durch den Kopf gehen, ja?
Ich verleih sooo ungern Bücher... :oops:
Cait
 

Beitragvon Bertradis » 07.12.2006, 15:46

Kann ich gut verstehen, aber wir sind immer gaaaanz vorsichtig damit (wir wollen ja noch mehr geliehen bekommen ;) )
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Beitragvon Cait » 07.12.2006, 15:59

Ich lass das Buch noch ein paar Tage sacken und dann meld ich mich, ok?!
Vielleicht wäre ich sogar bereit, es ganz abzugeben, aber für solche Entscheidungen brauch ich immer ein paar Tage, wenn das Buch ganz frisch gelesen ist.
Cait
 

Beitragvon mallory » 07.12.2006, 21:11

Ich habe überhaupt keinen Zugang zu dem Buch gefunden, bin auch nicht über das 2. Kapitel hinausgekommen. Gestört hat mich vorallem, dass der Anfang in der Gegenwartsform geschrieben ist. Das mag ich überhaupt nicht!
Ich habe mir zwar vorgenommen, dem Buch irgendwann nochmal eine Chance zu geben - vorallem weil meine Schwester über meine Meinung fassungslos war, weil sie das Buch so spannend fand - aber wann es diese Chance bekommen wird steht noch in den Sternen ;) (Bei einem ZUB von knapp 600!)
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Beitragvon Cait » 07.12.2006, 21:42

mallory,

ich kann Dir versprechen, dass es nach dem Prolog wirklich wesentlich besser wird, auch wirst Du das Präsens nicht mehr finden.
Cait
 

Beitragvon Bertradis » 08.12.2006, 08:47

Cait, lass Dir ruhig Zeit. Es ist ja nicht so, dass ich keinen Lesestoff mehr hätte ;) Auch wenn mich Mallory jetzt erst recht neugierig gemacht hat (zur Not warte ich, bis unsere Bücherei es angeschafft hat :???: )
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Beitragvon Ria » 01.04.2008, 18:26

Ich hätte mir das Buch heut fast gekauft aber ich habe mir dann gedacht das ich erstmal bei euren Rezis und bei Amazon schaue. Wollt ja keinen kompletten Fehlkauf machen ;)
Aber so richtig zu einer Entscheidung bin ich auch nicht gekommen. :roll:
mein Bücherregal bei Tauschticket/Buchticket
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schaut doch mal vorbei :)
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Beitragvon monalisa » 08.06.2008, 10:02

Grundsätzlich liebe ich historische Romane, das Abtauchen in eine andere Zeit und so auf eine nette und interessante Art etwas Geschichte erzählt zu bekommen. Hierzu eignet sich dieses Buch jedoch nur bedingt. Sicherlich ist es gut recherchiert, aber auch wie im wahren Leben (Schule/Geschichtsunterricht): Der Eine kann es mit Herzblut vermitteln, dass man an seinen Lippen hängt und der Andere bringt dich zum Einschlafen !!! Stellenweise hat sich das Buch gezogen wie Kaugummi. Ich wurde hier mit französichen Namen aus der Zeit um 1209-1247 totgeschmissen, die sich alle gleich anhören, mir Sicherheit viel geschichtlichen Hintergrund haben, aber für die Geschichte ansich total unbedeutend sind.

Wie in vielen anderen Büchern geht es hier um die Inquisition und den "heiligen Graal". Die Katharer werden von den Christen verfolgt und niedergemetzelt. Drei Personen ins dieser Geschichte schützen drei Bücher, die zusammengenommen das Geheimnis des Graals darstellen. Eine "ewige" Liebesgeschichte, die sich durch die Jarhunderte fortsetzt läuft leider nur so am Rande mit. Grundsätzlich eine spannende Grundstory, die aber derart in die Länge gezogen wurde, dass es mir echt schwer fiel am Ball zu bleiben. Wäre ich hier Lektorin, hätte ich aus diesem Buch bestimmt 300 Seiten gestrichen, die zum gähnen langweilig sind. Der Schluss widerum geht an Herz und ist spannend und auch schlüssig. Ich weiß also nicht wirklich ob ich von dem Buch abraten soll ??? Aber ich habe gut reden...ich habs ja geschafft.

Für Geschichtsfreaks ist dies bestimmt ein ausgesprochen gutes Buch!

Ich kann leider nur 3,5/5 Punkten vergeben.
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