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Das verlorene Labyrinth
Kate Mosse
Inhalt
Bei Ausgrabungen in einer Höhle des Languedoc entdeckt Alice Tanner zwei Skelette und eine labyrinthische Wandmalerei. Der Hauch des Bösen, den sie an dieser Stätte spürt, weckt dunkle Vorahnungen in ihr. Als sich die Polizei einschaltet, verstärkt sich Alices Gefühl, dass an dem rätselhaften Ort etwas geschehen ist, das im Verborgenen hätte bleiben sollen. Etwas, das weit in die Vergangenheit zurückreicht ... Achthundert Jahre zuvor erhält die junge Alaïs am selben Ort ein Buch mit fremdartigen Zeichen, deren schicksalhafte Bedeutung sie kennt. Sie weiß, dass sie das Geheimnis des Buches hüten muss - um jeden Preis. Verlust, Intrige, Gewalt und Leidenschaft prägen fortan das Leben beider Frauen. Und immer wieder werden ihrer beider Schicksale durch das Labyrinth auf geheimnisvolle Weise miteinander verknüpft ...
Meine Meinung
Voller Vorfreude habe ich mich auf dieses Buch gestürzt, klang es doch spannend, mystisch und auch historisch. Allerdings hat das Buch für mich nicht das gehalten, was es versprochen hatte. Meine Erwartungen wurden leider kaum erfüllt, wobei ich gestehen muss, dass ich gar nicht genau sagen kann, was ich erwartet hatte.
Sprachlich und stilistisch gibt es nicht sehr viel auszusetzen. Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, allerdings stören die französischen und okzitanischen Satzfragmente stellenweise erheblich.
Zwar gibt es ein Glossar für die wichtigsten okzitanischen Ausdrücke, die Kate Mosse verwendet, doch wird vorausgesetzt, dass jeder Leser des französischen mächtig ist. Denn hierzu wird der fremdsprachlich nicht so begabte Leser vergeblich einen Anhang suchen. Entweder man schnappt sich also ein Wörterbuch und übersetzt die teilweise wichtigen französischen Sätze selbst oder überliest sie einfach.
Der Aufbau des Romans gefiel mir ganz gut, wurde doch so stetig Spannung aufgebaut. Im Wechsel liest man über Gegenwart und Vergangenheit, wobei mir zu Beginn der Vergangenheitsteil besser gefiel. Zum Ende hin bevorzugte ich dann die Passagen der Gegenwart, vermutlich weil hier der größte Raum für wilde Spekulationen war.
Gerade die Möglichkeit sich verrückte Theorien auszudenken und die unglaublichsten Spekulationen anzustellen, gefiel mir an diesem Roman am Besten.
Leider hat die Autorin nicht gerade mit unlogischen, nicht nachvollziehbaren Szenen gespart. Gerade im Prolog hab ich mir oft die Haare gerauft. Im Laufe der Geschichte wird das aber zum Glück erheblich weniger, sonst hätte ich das Buch wohl auch nicht beendet.
Auch konnte ich mit einigen Charakteren überhaupt nicht warm werden. Gerade Alice blieb mir eigentlich bis zum Ende fremd. Sie wirkte zu platt, zu farblos und sehr klischeebehaftet.
Andere Charaktere fand ich hingegen sehr gut gelungen. Kate Mosse hat die ganze Palette von Figuren geschaffen, von absolut missglückt und stereotyp, über mittelmäßig zu brillant und sehr facettenreich.
Zum Ende des Romans wird die Geschichte leider etwas zäh und auch ungünstig erzählt. Der Wechsel in die Vergangenheit wird stellenweise durch Erzählungen der historischen Ereignisse in der Gegenwart ersetzt. Hier verliert der Roman eindeutig in meinen Augen.
Der Show-down hingegen ist gelungen und rundet das Buch befriedigend ab, auch wenn leider einige Fragen offen bleiben, die sich der aufmerksame Leser gestellt haben mag.
Meine Bewertung
Mit viel Wohlwollen