Die dunkle Macht des Mondes von Susan Krinard

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Die dunkle Macht des Mondes von Susan Krinard

Beitragvon SchneeMcKettrick » 17.06.2009, 23:02

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Die dunkle Macht des Mondes
Susan Krinard
MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG 2009-04-10 Taschenbuch 512 Seiten

Klappentext:
New York, 1926: Ein unheimliches Verbrechen hält die Stadt in Atem. Drei blutleere Leichen wurden gefunden. Das Werk von Vampiren? Bei ihren Recherchen zu dem Fall wird die Reporterin Gwen Murphy am Ufer des East River von einem Unbekannten in die eiskalten Fluten gestoßen. Doch in letzter Sekunde bewahrt sie ein faszinierend schöner Mann vor dem Ertrinken: Dorian Black. Vergeblich versucht er, Gwen von ihren gefährlichen Nachforschungen abzubringen, denn die Vampire töten jeden, der ihrem Geheimnis zu nahe kommt. Bald schon fühlt Gwen sich in der Nähe des seltsamen Fremden in Sicherheit. Sie ahnt nicht, dass Dorian selbst ein Vampir ist der um sie zu retten, sogar über ihre Leiche gehen würde.

Meine Meinung:
Zunächst muss ich lobend erwähnen, dass sich die Autorin einen richtig interessanten Schauplatz für ihren Roman ausgesucht hat. New York in den 20er Jahren ist eine Zeit, die nicht sehr oft von Autoren ausgewählt wird.
Umso trauriger ist es, dass Susan Krinard diese interessante Zeit nicht richtig in Szene gesetzt hat. Es wird kurz angerissen, dass Gwens Beruf als Reporterin noch recht ungewöhnlich für eine Frau ist und kleinere Details dieser Zeit werden eingeflochten, aber so richtig kommt das Flair der 20er Jahre nicht zur Geltung.

Die Geschichte selbst ist aber unterhaltsam und teilweise auch spannend. Auch am Schreibstil der Autorin gibt es nichts zu meckern, denn die Seiten ließen sich sehr flüssig lesen.

Gwen fand ich fantastisch. Sie ist aufgeweckt, mutig, intelligent und ein treuer Gefährte. Dorian hingegen kam mir etwas zu blass daher. Ein bisschen mehr Biss und Kampfeswillen hätten dem Guten sicher hervorragend zu Gesicht gestanden.
Sicherlich kein Meilenstein der romantischen Vampirliteratur, aber eine nette Unterhaltung, die das romantische Leserherz erfreuen kann!

Wertung:
7 von 10 Punkten

:stern
Zuletzt geändert von SchneeMcKettrick am 18.06.2009, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Letanna » 18.06.2009, 06:42

Ok ich muss gestehen ich war zuerst etwas skeptisch, weil der Roman im Jahre 1926 spielt, wurde dann aber eines Besseren belehrt.

Das Buch ist sehr ungewöhnlich und hebt sich doch sehr von den üblichen Vampirromanen ab. Es ist sehr spannend und interessant. Es gibt viele interessante Figuren und eine schöne Liebesgeschichte. Also alles was man sich für einen Vampirroman wünscht.

Es zeichnet sich vorallem durch die Dialoge zwischen den Hauptfiguren aus. Aufgebaut ist auch dieses Buch wie ein historischer Liebesroman, es dauert eine Weile bis die beiden zusammen kommen.
Gwen ist eine emanzipierte junge Frau, die versucht, sich in einer von Männern regierten Welt zu behaupten. Meine Meinung nach wirkt sie dadurch manchmal etwas zickig, weil sie wirklich gegen jede Äußerung etwas einzuwenden hat.
Das Buch ist sehr geheimnisvoll, weil Dorian Black zuerst nur sehr wenig von sich preisgibt. Nach und nach stößt Gwen dann auf alle Geheimnisse, die mit den Morden zusammenhängen. Bis zum letzten Drittel des Buches weiß man nicht, wer hinter allem steckt.

Was ich echt schade finde ist, dass dies der 2. Teil der Reihe ist und der Verlag nicht mit dem 1. Teil angefangen hat. Die Hauptfigur aus dem 1. Teil wird kurz erwähnt.

Mich hat das Buch gefesselt, ich kann aber auch gut verstehen, wenn man es nicht mag.

Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.
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Beitragvon Anke » 18.06.2009, 12:44

Meine Einschätzung

Beim Lesen kam schnell das Gefühl in mir auf, dass mir evtl. ein Teil Vorwissen fehlen könnte. Ein Blick auf die Homepage der Autorin hat mir das Gefühl bestätigt „Die dunkle Macht des Mondes“ ist bereits der 2. Teil der Roaring Twenties Serie.

So hatte ich zunächst einmal einen recht anstrengenden Einstieg in die Geschichte -
Meiner Meinung hätte hier vielleicht auch einfach ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen aus dem Buch Abhilfe schaffen können? – bis ich mich soweit in der Welt von Susan Krinards Vampiren(/Werwölfen) zurecht gefunden hatte.

Und dann hat es mich gepackt – ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und war richtig gehend gefesselt und in die Geschichte eingewoben, von der ich mich bei jeder unwillkommen Unterbrechung nur schwerlich lösen konnte.

Ihre Vampire sind dunkle, tödliche Typen, die sich in Mafia ähnlichen Strukturen in Clans organisiert haben. Der Meister, also im Grunde der „Pate“, steht über allen, verteilt Rechte und Aufgaben, die sich darum drehen, das Geheimnis der Vampire und ihren Machtbereich auf recht blutige Art und Weise zu schützen. Auch untersteht ihm die Entscheidung wer es sich verdient hat einen menschlichen Protegé zu wandeln und diesen somit innerhalb einer besonderen Beziehung an sich zu binden.

Die Geschichte ist düster, geheimnisvoll und fast schon ein bisschen gruselig gehalten. Blut und Leichen, ob von Mensch oder Vampiren füllen genauso die Seiten, wie schaurige Schauplätze und durchgedrehte Fanatiker.
Ein Krimiplot, der für den Leser, in diesem Fall aber bewusst so gewollt, recht schnell durchschaubar wird, durchzieht das Buch mit einem roten Faden.

Man kennt also das Böse, was vielleicht nicht immer ganz so gut war, denn zumindest ich musste mich dann im Lauf des Buches immer wieder fragen, warum die Charaktere auf das so offensichtliche Böse reinfallen. Dazu kam wahrscheinlich auch, dass ich von den Erklärungen die die Autorin dafür gegeben hat nicht so recht überzeugt war.

Zwar ist der Krimiplot ein wichtiger Bestandteil doch steht viel öfters die Beziehung und die Gefühlsentwicklung von Gwen und Dorian, den Hauptcharakteren, an vorderster Stelle. Diese war im wahrsten Sinne des Wortes überaus geheimnisvoll. Und auch hier habe ich einige Erklärungen der Autorin einfach nicht nachvollziehen können und Gründe für Handlungen blieben für mich im Dunklen.

Betonen möchte ich aber, dass dies meiner Spannung und dem Zwang immer weiter lesen zu wollen keinen Abbruch getan hat, so sehr war ich in die düstere Atmosphäre des Buches verwickelt.

Einzig das „Roaring Twenties“-Feeling hat mir gefehlt. So kommt nie so ganz heraus warum die Autorin diese Zeit für ihre Geschichte gewählt hat, die auch zu jedem anderen Zeitpunkt hätte spielen können. Um ein rechtes Gefühl für die Zeit zu bekommen, reichten einfach die kleinen Hinweise der Autorin dann und wann, zu Kleidung, Flüsterkneipen und der Prohibition und ihrer kriminellen Begleiterscheinungen nicht aus.

Fazit: Eine unglaublich fesselnde und geheimnisvoll düstere Vampirgeschichte, mit kleinen Schwächen.

Bewertung: 4 von 5 Punkte

Gruß Anke
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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Beitragvon World of Armitage » 19.06.2009, 20:41

Völlig im Gegensatz zu dem grässlichen Coverbild und dem unmöglichen Titel hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht. Die dunkle Macht des Mondes ist ein spannender und abwechslungsreicher Thriller mit gut ausgefeilten Charakteren und sehr vielen Wendungen.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm neutral, gut entwickelt und präzise. Es wird sich ganz Thriller-like nicht mit langen Dialogen oder Beschreibungen aufgehalten, die Handlung wird unerbittlich vorangetrieben. Es erinnert mich ziemlich an Jennifer Armintrouts Blutsbande. Schwerpunkt liegt zum einen auf der Konstellation Dorian - Gwen, zum anderen aber auch auf der komplexen Struktur und Entwicklung der Vampirclans in New York und deren Kampf bzw. Probleme. Mit über 500 Seiten ist dieser in sich abgeschlossene Roman recht umfangreich und kann in 3 Abschnitte aufgeteilt werden: 1. Die Begegnung, 2. Die Annäherung/der Konflikt, 3. die Auflösung. Damit folgt er einem gut durchdachten Muster ohne langweilig zu sein. Vielmehr müssen sich die Charaktere den Anforderungen der Geschichte stellen und an ihnen wachsen. Gwen ist eine tolle Frau, modern ohne zickig zu sein, unabhängig ohne eiskalt zu wirken. Sie geht ihren Weg und bleibt Dorian treu, auch wenn dieser wahrlich kein einfacher Mann ist. Sie machen es sich nicht einfach und bis zum Schluss gibt es ernste Probleme und ständig müssen sich die beiden Hauptpersonen neu finden, auseinandersetzen und erklären. Da gibt es keine Klischees bezüglich der Liebesgeschichte und ein Happy End ist lange nicht in Sicht. Dieser komplexe Umgang mit Gefühlen, menschlichem und vampirischem Verhalten, Vergangenheitsbewältigung und tief empfundener Liebe hat mir sehr gut gefallen. So nach dem ersten Drittel des Buches war ich vollkommen gefesselt und konnte es absolut nicht aus der Hand legen.
Leider hat mir der Schluss nicht ganz so gelegen, was auch dazu führt, dass ich das Buch nicht mit voller Punktzahl bewerte. Der Aspekt dieser weltverbessernden Vampirsekte Pax unter dem wahnsinnig gewordenen Leiter Sammael nimmt gegen Ende des Buches starke Ausmaße an und dominiert die gesamte Handlung. Was also im kleinen Rahmen zwischen Dorian und Gwen begann, weitet sich später als globale Angelegenheit aus und auf einmal kommen Gwen großartige Aufgaben zu und Dorian ist der dunkle Engel, von dessen Wahnsinn oder Klarheit das Schicksal der Menschheit abhängt. Hier hätte es meiner Ansicht nach durchaus gereicht, etwas kleinere Brötchen zu backen und mehr auf Dorian und Gwen zu schauen.
Nichtsdestotrotz werde ich weitere Titel von Susan Krinard im Auge behalten, denn ihr erzählerisches Potential ist bemerkenswert.

Fazit
Solider, spannender Thriller mit vielschichtigen Charakteren, die faszinieren.
4 von 5 Punkten
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Beitragvon Marina G. » 21.09.2009, 15:26

Hallo,

ich habe mir dieses Buch nun auch gekauft und die ersten Seiten lassen sich sehr gut lesen.

Lg Marina
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Beitragvon mallory » 17.03.2010, 15:51

Der Roman ist nun auch bei Cora erschienen:

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Die dunkle Macht des Mondes
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