Tote Paten küssen besser: Ein Fall für Pepper Martin 1
Casey Daniels
Feder & Schwert 2009-04 Broschiert 316 Seiten
Klappentext:
Peppers reicher Vater, ein Schönheitschirurg, sitzt wegen Abrechnungsbetrug mit der Krankenkasse im Knast. Ihr Verlobter, ein gutaussehender Börsianer, lässt Pepper wie eine heiße Kartoffel fallen, als der Ruf ihres Herrn Papa den Bach runtergeht. Soviel zu ihren Plänen, eine verheiratete Dame der besseren Gesellschaft zu werden und sich nur noch um ihre Rückhand und eine gleichmäßige Bräune zu kümmern.
Bewaffnet mit einem Abschluss in Kunstgeschichte, den sie eigentlich nie ernsthaft nutzen wollte, muss Pepper sich ihren Lebensunterhalt verdienen und bekommt den sinnlosesten aller sinnlosen Jobs: Sie arbeitet als Fremdenführerin auf einem historischen Friedhof.
Als Gus Scarpetti Pepper dort zum ersten Mal anspricht, hört sie gar nicht richtig zu. Schließlich ist der Kerl schon seit dreißig Jahren tot. Was kann der schon groß zu sagen haben?
Inhalt:
Der Klappentext beschreibt die Ausgangslage des Romans. Weder der Verlobte noch der Vater spielen in der Story eine Rolle. Die Story beginnt damit, dass Pepper ihre erste Friedhofsführung hat. Zunächst hält sie die Anwesenheit von Gus, dem berühmten Mafioso, für einen Gag eines Touristen, aber sehr schnell bemerkt sie, dass nur sie ihn sehen kann. Gus ist ein Geist.
Pepper sieht ihre derzeitige Aufgabe als Fremdenführerin lediglich als Zwischenlösung bevor sie etwas Besseres findet. Sie bewirbt sich gerade als Verkäuferin in einem Designerladen. Aus ihrem bisherigen Leben liebt sie edle Schuhe und Bekleidung und das will sie nutzen. Den Anblick von Gus führt sie auf einen Sturz zurück, aber Gus überzeugt sie ihm zu helfen. Er sucht seinen Mörder, vorher kann er nicht zur Ruhe kommen.
Meine Meinung:
Pepper ist eher eine Heldin „wie du und ich“. Keine Superfrau. Sie ist eher etwas zickig, da sie sich ja eine andere Zukunft vorgestellt hat als die der Fremdenführerin auf einem Friedhof. Bisher hatte sie keine übersinnlichen Fähigkeiten. Ihre privaten Umstände sind eher bescheiden. Ihr Einkommen reicht gerade für das Nötigste und eine Verabredung ist auch nicht in Sicht. Sie widmet sich ihrer neuen Aufgabe nicht immer voller Elan und ihre erste Verabredung, seitdem sie sitzengelassen wurde, entwickelt sich auch etwas anders als von ihr gedacht. Das Problem, dass ein Geist eines berühmten Mafiaoberhauptes sie bittet ihm zu helfen, versucht sie zunächst mit natürlichen Gründen zu erklären. Aber bald macht sie sich mehr oder minder unfreiwillig auf Mördersuche.
Pepper wäre nicht Pepper, wenn diese Ermittlungen sie nicht in weitere Schwierigkeiten bringen würden.
Erst war ich nicht ganz sicher, was ich von Pepper halten soll, dann wurde sie mir aber doch sympathisch und ihre Ermittlungen haben gezeigt, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat.
Der Roman als „Ich-Erzählung“ beinhaltet den Ansatz einer Liebesromanze. Gleich zwei Männer stehen hier in den nächsten Abenteuern bereit, hier selbst sind aber eher Andeutungen erkennbar.
Der Verlag „Feder&Schwert“ ist bekannt für die ersten Sookie Romane von Charlaine Harris und schnell wird dieser Roman von Pepper den Lesern von Sookie empfohlen. Ich selbst würde den Roman wohl eher mit einer anderen Reihe von Harris vergleichen (Harper). Sookie lebt mit ihrer Gabe immer mehr in einer phantastischen Welt der Vampire und Gestaltwandler. Pepper dagegen lebt in einer normalen Umgebung mit normalen Menschen. Ihre Ermittlungen benötigen keine besonderen Fähigkeiten und sind auch nicht übermäßig spannend. Pepper hat nie etwas ermittelt, war nie in kriminalistische Handlungen verstrickt und sucht jetzt plötzlich, wie es auch jedem anderen gehen würde, der keinerlei Erfahrungen hat, nach einem Bösewicht und das führt das ein ums andere Mal eher zu weiteren Problemen.
Für mich ein netter Start einer Serie, aber kein unbedingtes Muss. Die Story ist flüssig geschrieben, einige Spannungsmomente treten auf, der Mörder nicht gleich ersichtlich und zwei nette Herren bieten sich für eine Lovestory an.
Der größte Kritikpunkt für mich ist das Cover, da kann ich nur sagen: hässlich.
Bewertung:
(schwache) 4 von 5 Punkte