Julian May - Schwertmond (Fantasy)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Julian May - Schwertmond (Fantasy)

Beitragvon Wildfee » 28.09.2009, 12:23

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Schwertmond
Julian May
Lübbe 2009-08-11 Broschiert 556 Seiten

Inhalt:
Auf einer fernen Insel, weit draußen im Nord-Meer, kämpfen vier Königreiche schon seit langer Zeit gegneinander. Die meisten Geheimnisse ranken sich um das Reich Moorland - von allen gefürchtet, von Zauberern beherrscht und scheinbar immun gegen die schlimmen Vulkanausbrüche, unter denen die anderne Reiche leiden. Doch Vulkane sind nicht die schlimmste Bedrohng. Prinz Konrig von Cathra und seine Geliebte, die verführerische Prinzessin Ullanoth von Moorland schmieden eine heimliche Allianz. Wenn ihr Plan aufgeht, werden alle vier Königreiche bald vereint sein. Unter der eisernen Hand einer übermächtigen Regierung...

Meine Meinung:
Julian May dürfte einigen Lesern durch ihre Zusammenarbeit mit Marion Zimmer Bradley bekannt sein, sowie durch ihre SF Romane. Wie Zimmer Bradley hat May einen sehr flüssigen und gelungenen Stil, der zum Inhalt der Story sehr gut passt. Es erwartet den Leser eben kein typischer Questenroman, sondern ganz im Gegenteil ein Stück Fantasy jenseits der ausgetretenen Pfade. Der Fokus ihrer Nordmond Geschichte (The Boreal Moon Tale) liegt auf den Charakteren, weniger auf Action- oder Schlachtszenen. Das Lesen ist einfach ein Genuß, jedes Rädchen greift ineinander, es gibt keine augenfälligen Logikfehler und das Kennenlernen der Figuren, die allesamt sehr ambivalent sind, macht einfach Spaß. Insgesamt passiert eigentlich auch recht wenig im Roman, aber grade das bietet den Raum für die Entwicklung und den Facettenreichtum der Charaktere. Es gibt keine Guten oder Bösen, mit jedem Kapitel erfährt man mehr über Hintergründe und Motivationen und kann sie daher sehr gut nachvollziehen.
Im Roman selbst geht es vorrangig um Macht, Intrigen, politische Ränkespiele mit Hilfe von mächtigen Wesenheiten und Magie. Das Ganze ist durch den unnachahmlichen Stil jedoch eher in leisen Tönen gehalten und erinnert durch seine aufblitzende Komplexität stellenweise sogar an Georges Martins Lied von Eis und Feuer. Erfreulicherweise ist diese Trilogie jedoch abgeschlossen und das sehnliche Warten auf die Fortsetzungen bleibt einem hier erspart. So ganz reicht Mays Können auch nicht an Martin heran, aber wer einen guten und soliden Fantasyroman lesen möchte, sollte hier zugreifen.

Meine Wertung:
9 von 10, Keeper
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Wildfee
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