KlappentextEs gibt Orte, wo die Dunkelheit regiert, Orte die jeder Sterbliche meiden sollte. Sunshine wusste, dass es leichtsinnig war, nach Sonnenuntergang an den See zu gehen. Doch es war dort viele Jahre ruhig gewesen, und sie musste einfach für eine Weile allein sein ... Sie hörte sie nicht kommen - kein Mensch konnte Vampire hören, wenn sie es nicht wollten. Sie ketteten sie in einem verlassenen Haus an die Wand und ließen sie allein mit der Kreatur, die im Dunkeln kauerte. Sunshine wusste, dass sie keine Chance hatte, sie war Futter für den Vampir, der wie sie ein Gefangener war. Doch als die Sonne aufging, war Sunshine nicht tot, und nun hielt sie sein Leben in der Hand.
Meine Meinung:Zurzeit herrscht auf dem Büchermarkt kein Mangel an Vampirromanen. Dabei bin ich dann immer wieder erfreut, wenn ich ein Buch finde, dass aus dem gewohnten Muster hervorsticht und dieses Buch ist eines davon. :P
Sunshine erzählt ihre Geschichte, eindringlich mit viel Selbstironie und häufigen Exkursen und Gedankensprünge. Dies hätte mich fast dazu veranlasst das Buch nach den ersten 30 Seiten in die Ecke zu pfeffern und das wäre ganz eindeutig ein Fehler gewesen.
Bevor ich es bemerkte, habe ich mich fest gelesen und erst wieder aufgehört als ich auf der letzten Seite war und bei fast 500 (klein) bedruckten Seiten hat die Geschichte einiges zu bieten.
Die Geschichte spielt auf einer fiktiven Erde, wo Menschen mit den „Anderen“ leben. Die Erde erholt sich gerade vom Krieg mit den Vampiren und die sind die richtig Bösen in dieser Geschichte. Neben den Vampiren gibt es die ganze Vielfalt der „Anderen“, wie man sie auch bereits aus anderen Fantasy-Romanen kennt, so trifft man auf Wertiere, Dämonen, Magier und Bannmeister, um nur einige zu nennen. Sie alle leben mehr oder weniger unbekannt unter den Menschen und die SOF, eine Art Polizei für „Andere“, überwacht das Ganze. Der Aufbau hat mich in den Ansätzen an die Romane von Kim Harrison erinnert.
Sunshine arbeite als Bäckerin im Café ihres Stiefvaters, das für ihre süßen Kreationen weithin bekannt ist. Neben ihrer Tätigkeit hat sie kaum Freizeit, die wenige Zeit verbringt sie mit Mel, ihrem Lebensgefährten, der als Koch ebenfalls im Café arbeitet.
An einem der wenigen freien Abende will sie einfach nur Ruhe und etwas Erholung und fährt aus der Stadt an den See, wo sie früher Besuche bei ihrer Großmutter gemacht hat. Dort wird sie von einer Vampirbande gefangen genommen, die sie, statt zu töten, in ein altes Herrenhaus bringen und an die Wand ketten. Sie soll dem ebenfalls an der Wand geketteten Vampir Constantine als Nahrung dienen.
Aber Constantine und Sunshine entwickeln eine Art Zweckgemeinschaft und kommen sich wiederwillig näher. Als Sunshine sich ihrer magischen Fähigkeiten erinnert, die ihre Großmutter in ihr geweckt hat, können beide fliehen, aber dies sollte erst der Beginn der Schwierigkeiten werden, da sie damit die Aufmerksamkeit des Meistervampirs auf sich gezogen haben, der Constantin gefangen gehalten hat. Noch nie ist ein Mensch einem Vampir entkommen.
In der Geschichte kommt keine einzige „richtige“ Bettszene vor, aber erotischen Aspekte sind vorhanden. Constantine ist kein „Schönling“ oder „guter“ Vampir. Er ist nicht von vorne herein der Gute. Dies verhindert die Unterschiedlichkeit der Spezies miteinander. Die Autorin hat dies teilweise sehr gut durch die Antworten oder Handlungen von Constantin herausgearbeitet. Die Hauptfigur ist aber Sunshine. Ihre Welt ist die Backstube, in der sie ihre süßen Köstlichkeiten zaubert. Hier kann sie sich zurückziehen. Aber immer mehr wird sie in die Auseinandersetzung Vampir gegen Mensch hineingezogen und muss sich damit auch immer mehr ihrer eigenen Vergangenheit und ihren magischen Fähigkeiten stellen. Aber auch der Frage: Kann man mit einem Vampir befreundet sein?
Das Buch erhält von mir einen kleinen Abzug wegen den ersten Seiten. Ich wusste einfach nicht, wohin die Autorin wollte bzw., was sie wollte. Aber im Laufe der Geschichte haben mir die Gedankensprünge von Sunshine sogar immer besser gefallen, es hat sie einfach menschlich gemacht.
Ich würde das Buch unbedingt Lesern empfehlen, die mehr in Richtung Fantasy lesen und nicht so sehr den Romantikern, da gerade bei einzelnen Szenen es schon einmal etwas blutiger wurde. Lesern die Kim Harrison oder Ilona Andrews mögen, werden auch hier auf ihre Kosten kommen.
Meine Wertung4,5 von 5 Punkte