Oliver Dierssen - Fledermausland (Urban Fantasy)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Oliver Dierssen - Fledermausland (Urban Fantasy)

Beitragvon Wildfee » 07.01.2010, 18:53

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Fledermausland
Oliver Dierssen
Heyne Verlag 2009-12-07 Taschenbuch 448 Seiten

Inhalt:
Sebastian Schätz, Anfang zwanzig, treibt eher planlos durch Hannover. Seine Freundin Kim ist zwar überirdisch schön, hält ihn aber noch auf Abstand. Also ist für Sebastian Priorität Nummer eins, Kim ganz für sich zu erobern. Doch auf einmal häufen sich die seltsamen Ereignisse: Zuerst muss er sich nachts gegen eine Fledermaus wehren, und zwar nackt. Dann vermasselt ihm auch noch ein Vampir ein Date mit Kim. Als er schließlich von ein paar korrupten Zwergen entführt wird, dämmert Sebastian Schätz so langsam, dass er da in etwas hineingeraten ist: Ist die Welt völlig verrückt geworden oder nur er selbst? Für Sebastian beginnt die längste und wildeste Nacht seines Lebens. Er muss nicht nur sein, sondern auch Kims Leben verteidigen – und am Ende ist nichts mehr, wie es einmal war ...

Meine Meinung:
Witzig, schräg, skuril und typisch deutsch sind in der Regel keine Attribute, mit denen man einen guten Urban Fantasy Roman versehen würde. Bei "Fledermausland" passen sie aber wie die Faust aufs Auge.
Schauplatz der Story ist die eigentlich alles andere als aufregende oder ungewöhnliche Stadt Hannover, Hauptperson und Ich Erzähler ist Sebastian: Anfang 20, grade den Zivildienst hinter sich, jobbt er in einem Asialaden und ist recht desillusioniert, was seinen weiteren Werdegang angeht. In seiner Wohnung herrscht typisches Jungmännerchaos, er ist schwer verliebt in Kim, die ihn nicht ranlässt und dann taucht eines Nachts eine Fledermaus in seinem Schlafzimmer auf.
Er gerät in einen Studel von Ereignissen, die seinen Horizont übersteigen, dennoch vesucht er für alles eine rationale Erklärung zu finden oder verdrängt schlichtweg Ungereimtheiten.
Die Atmospähre im Roman erinnert an eine Mischung aus Bernhard Hennens "Nebenan" gemixt mit einer Prise "Wächter der Nacht" von Sergej Lukianenko. Die Charaktere sind teilweise dreckig, blutig und durch die Bank weg irgendwie schräg, genau wie der Humor, der sich durch den ganzen Roman zieht.
Dieser Humor ist zusammen mit dem Charakter des Sebastian auch die Achillesferse der Story: Die Generation zwischen 20 und 30 wird sich sicherlich wiedererkennen und mindestens schmunzeln, wenn nicht gar laut auflachen, Leser über 40 sollten sich an ihre erste richtige Liebe und postpubertäre Anwandlungen erinnern ;)
Der rasante und flüssige Stil macht jedoch so einige dieser Schwächen wett und lässt das Buch zum Pageturner werden.
Fazit: Schön schräge Fantasy, die gar nicht mal so viel mit Vampiren zu tun hat, aber dennoch vergnügliche Stunden garantiert.

Meine Wertung:
8 von 10

:stern
Zuletzt geändert von Wildfee am 17.02.2010, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon LillyV » 12.01.2010, 12:19

Mh, das Buch rutscht definitiv höher auf meiner Liste ... ;)
Mehr von mir könnt ihr hier lesen:
~-~-~-~ Fiktive Welten ~-~-~-~
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Beitragvon Wildfee » 12.01.2010, 12:25

Kleine Anmerkung am Rande:
Wer leicht paranoid ist und denkt, das hinter der GEZ mehr steckt als reine Gebühreneintreiberei, wird hier voll und ganz bestätigt ;)
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