Schattenwandler 02: Gideon von Jacquelyn Frank

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Schattenwandler 02: Gideon von Jacquelyn Frank

Beitragvon SchneeMcKettrick » 11.01.2010, 19:15

Bild
Schattenwandler 02: Gideon
Jacquelyn Frank
Lyx 2009-12-15 Broschiert 380 Seiten

Klappentext:
Seit über tausend Jahren dient der unsterbliche Gideon seinem Volk als Heiler. Als ältester männlicher Schattenwandler ist er für seine Weisheit und Besonnenheit bekannt. Doch selbst er ist empfänglich für die alles verzehrende Begierde, welche die Schattenwandler bei Vollmond erfasst wie er vor neun Jahren erfahren musste, als er sich in Magdalegna verliebte, die schöne Tochter des Dämonenkönigs. Entsetzt über seinen Mangel an Selbstbeherrschung versteckte sich Gideon vor seiner Geliebten. Doch nun bedrohen Nekromanten Magdalegnas Leben, und Gideon muss ihr Vertrauen zurückgewinnen, um sie und sein Volk zu retten.

Meine Meinung:
„Gideon“ ist der zweite Teil der Schattenwandler-Serie der Amerikanerin Jacquelyn Frank und ist für Liebhaber der Serie mindestens ebenso gut wie „Jacob“.
Die Autorin hat einen etwas ungewöhnlicheren Schreibstil, sie erzählt viel und setzt Dialoge recht sparsam ein. Zunächst ist das sehr ungewohnt und lässt das Buch auch nicht so flüssig und spritzig erscheinen, aber sobald man sich auf diese Form einlässt weiß man sie auch zu schätzen. „Gideon“ ist kein Pageturner, aber eine genüssliche Wohlfühl-Lektüre.

Schon bei „Jacob“ wurde meine Neugier auf die Geschichte Gideons entfacht, er ist zweifellos ein interessanter Charakter der in seinem Roman eine perfekte Partnerin für sich findet. Magdalegna ist zwar um einiges jünger als der Heiler, aber schon bald wird deutlich, dass sie ihm an Stärke und Weisheit das Wasser reichen kann. Die Liebesbeziehung wird langsam und behutsam voran getrieben und ist gespickt mit einigen Komplikationen die erst aus der Welt geräumt werden müssen.

Besonders schön ist es, dass auch die Helden aus dem ersten Teil der Serie eine gewichtige Rolle einnehmen und so der Seriencharakter perfekt zum Tragen kommt.
Neben den beiden Heldenpaaren kommen natürlich auch einige andere Charaktere zum Zuge und werden für den Leser immer interessanter.
Das Zeichnen von Charakteren gehört zu den Stärken der Autorin und lassen die Geschichte besonders realistisch, im Sinne von „so könnte es sein“, erscheinen.

Würden nicht ab und zu einige Längen das Lesen erschweren wäre der Roman rundherum perfekt, aber auch so ist „Gideon“ auf alle Fälle empfehlenswert für Fans der paranormalen Literatur.

Wertung:
9 von 10 Punkten

:stern
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SchneeMcKettrick
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Beitragvon Liluv » 03.02.2010, 20:00

Ich hab den Roman gerade beendet und ich muss sagen, irgendwie bin ich ein wenig enttäuscht.

-- kann vielleicht etwas SPOILERish sein---

"Jacob", der Vorgänger, war für mich eine totale Überraschung. Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber das Buch hat mich irgendwie total mitgerissen und ich war absolut begeistert. Da Gideon dort auch schon eine wichtige Rolle hat, war ich auf seine Geschichte ungeheuer neugierig.
Bereits im ersten Band konnte man schon erahnen wer denn nun Gideons Partnerin sein wird, und ich fand die Idee klasse, dass dieser uralte, weise und reservierte Heiler ein junge Dämonin an die Seite bekommt.

Naja, in der Ausführung war´s dann nicht soooo super. Irgendwie hat die Autorin diesen Aspekt der Geschichte meiner Meinung nach zu früh aufgelöst. Beide ergeben sich viel zu schnell in ihre Prägung und obwohl sie davon sprechen, dass es da irgendein Problem gibt, erkennen konnte ich es nicht, da sie dauernd rumgemacht haben und sie bereits kosewortmäßig usw. ziemlich zugetan waren.
Ich hätte da lieber etwas Widerstand auf beiden Seiten gehabt. Für mich haben sie sich zu bereitwillig aufeinander eingelassen, wodurch ein ziemlicher Anteil der Spannung verloren ging.

Mein zweites Problem war Legna selbst. Während mir Gideon ausnehmend gut gefallen hat, besonders wegen seiner Reserviertheit, fand ich Legna irgendwie Wischiwaschi. Ich könnte sie noch nicht mal beschreiben wenig prägnant erschien sie mir. War sie keck und frech? Schüchtern und überbehütet? Mutig und klug? Lustig und kindlich? Erwachsen und reif?
Irgendwie von allem etwas. Dabei ist sie keineswegs unsympathisch, aber so richtig an Konturen hat sie für mich nicht gewonnen. Da freue ich mich schon auf Siena im nächsten Band!

Noch zwei Sachen finde ich anmerkenswert:
1. Ich bin nicht die größte Schreibfehlerfinderin, wenn ich Bücher lese, aber hier sind mir so einige ins Auge gesprungen, inklusive einer Übersetzung, die keinen Sinn macht. Allerdings mache ich mir beim Lesen nie Notizen, also kann ich nicht genau sagen, wo oder was es war. Ich hab allerdings drüber gegrübelt.

2. Warum werden die Helden wenn sie ihre Heldin gefunden haben von den Autorinnen immer so waschlappig gezeichnet? Auch Gideon, der anfangs clever, reserviert und weise ist, hat am Ende ein bisschen was von einem übermotionalen Weichei, der alles was seine Gefährtin macht einfach nur göttlich findet. Meine Güte, nicht dass ich es nicht mag wenn die Liebe die Helden etwas weicher und zärtlicher macht, aber immer dieses übertriebene Gesäusel! Das geht doch ein bisschen auf den Senkel, vor allem weil ich Gideons Charakter eigentlich spitze fand. Egal.


Trotz meiner Bedenken war "Gideon" für mich ein ziemlicher page-turner. Ich hab wahrscheinlich ein bisschen zu viel erwartet und war deshalb etwas enttäuscht, aber insgesamt ist es doch ein lesenswertes Buch.
Ich bin jedenfalls total neugierig auf "Elijah" im April, wobei ich schon überlege, ob ich nicht aufs Englische umsteige, da mich Damiens und Noahs Geschichte auch total reizen.

Von mir gibt´s trotz meiner Kritik 4 von 5 Punkten.
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Beitragvon Moupfel » 04.02.2010, 10:12

Ich bin ganz deiner Meinung was Gideon anbelangt ich hätte auch erwartet das er mehr mystisch/maskulin sei wie im Band von "Jacob".Da hatte er mich so richtig kribelig gemacht. :hust
Mir ist das alles auch etwas zu schnell gegangen, keine Ahnung wieso...wogegen der spannende Part (wenn ich das so sagen darf) mit der Kampfszene mir etwas zu spät kam. Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und es bringt uns ein ganzes Stück weiter, wie es wahrscheinlich in den Folgenden Bänder zugehen wird. Aber irgendwie hat bei mir nicht dieses erwartete Prickeln eingesetzt.

Aber mann sollte es nicht verpassen.

Vielleicht liegt es auch nur an mir, ich bin so unschlüssig in letzter Zeit (so in der Art Ja aber NEIN, ich weiss auch nicht so recht)
:heuler :heuler :heuler :heuler :heuler :heuler :heuler :heuler
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Beitragvon Letanna » 06.02.2010, 08:28

Ich muss leider sagen, dass mich der 2. Teil um Gideon nicht wirklich überzeugen konnte. Die Handlung ist nicht wirklich vorangeschritten und es ist nicht wirklich was passiert, was doch etwas langweilig war.

Außerem bin ich einfach mit beiden nicht warm geworden, hatte mir etwas anderes versprochen. Zuerst will er auf keinen Fall was von ihr und plötzlich hängt er an ihr wie eine Klette. Das hat mich irgendwie nicht überzeugt.

Von mir gibts 6 von 10 Punkten.
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Beitragvon Liluv » 06.02.2010, 10:31

Zuerst will er auf keinen Fall was von ihr und plötzlich hängt er an ihr wie eine Klette. Das hat mich irgendwie nicht überzeugt.


Letanna, das war auch mein Eindruck! Sie sind sich in dem Band nur einmal begegnet bevor die Prägung "einsetzt", das war mir doch etwas zu dünne. Ein bisschen mehr Konflikt und Widerstreben (auf beiden Seiten) hätte der Handlung ungeheuer gut getan. Wirklich schade.
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Re: Schattenwandler 02: Gideon von Jacquelyn Frank

Beitragvon mallory » 05.03.2010, 21:38

Schneewittchen hat geschrieben:Meine Meinung:
„Gideon“ ist der zweite Teil der Schattenwandler-Serie der Amerikanerin Jacquelyn Frank und ist für Liebhaber der Serie mindestens ebenso gut wie „Jacob“.
Die Autorin hat einen etwas ungewöhnlicheren Schreibstil, sie erzählt viel und setzt Dialoge recht sparsam ein.


Ich bin jetzt auf Seite 72 und froh, dass ich zuvor "Jacob" gelesen habe. So weiß ich, dass es die Autorin auch besser kann! Eben der ungewöhnliche Schreibstil ist für mich sehr ermüdend, fast langweilig. Ich muss mich wirklich zwingen dran zu bleiben. Ich hoffe, es kommen noch mehr Handlung und vorallem noch mehr Dialoge!
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Beitragvon mallory » 07.03.2010, 16:32

Gott sei Dank bin ich an dem Buch drangeblieben!

Die ersten 100 Seiten waren wirklich schleppend! Da wurde seitenweise nur erzählt, nochmal aufgerollt, wie das mit den Dämonen und Druiden und speziell mit Jacob und Bella war. Zwischendurch ein paar Unterhaltungen zwischen Legna und Bella oder Legna und ihrem Bruder. Die waren zwar auch emotional, aber trotzdem konnten sie mich nicht berühren, weil der Schreibstil so pathetisch war :???:
Nach 100 Seiten hatten sich Gideon und Legna gefunden und ich hoffte, es käme nun mehr Handlung auf. Aber Pustekuchen. Wieder nur Unterhaltungen darüber, ob die Beziehung funktionieren kann und wie.

Ich sage es ehrlich: Die erste Hälfte des Buches hat mich einfach nur gelangweilt und wenn ich nicht in meiner Verzweiflung zwischendurch den Schluss gelesen hätte, dann hätte ich wohl aufgegeben. Ich war schon fast sicher, dass "Jacob" und "Gideon" nicht von derselben Autorin geschrieben sein konnten!
Doch ab der Hälfte kommt Bewegung in die Geschichte. Bella wird überfallen, ihre Schwester Corinne entführt, die Lykanthropen werden in die Geschichte eingeführt und auch der Vampirprinz Damien bekommt eine kleine Nebenrolle. Das langweilige Kammerspiel entwickelt sich zu einem richtig schönen und spannenden Schmöker, so wie ich auch "Jacob" schon empfunden hatte. Und das macht Lust auf mehr! Ich bin jetzt schon gespannt auf die Geschichten von Elijah, Damien und Noah!

Durch die laaaangatmige erste Hälfte kann ich gar nicht anders als Punktabzug zu geben, doch die zweite Hälfte reisst einiges wieder heraus!

Daher vergebe ich

4 von 5 :lesen
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Beitragvon asher1980 » 20.06.2010, 00:50

So, nun auch fertig mit dem Buch :)

Also mir hat der erste Teil defintiv besser gefallen als dieser hier, aber ich fand das Buch dennoch wirklich gut. Ich fands gut, auch ein wenig zu erfahren, wie es mit Jacob und Bella nach dem ersten Teil weiter geht und auch, dass einige Charaktere eingeführt worden sind, die in den nächsten Teilen dann eine Rolle spielen werden.

Ich fand nicht, dass es in den ersten 100 Seiten nur darum ging, dass da noch mal erklärt wurde, wie es noch mal mit den Druiden und Dämonen ist. Klar wurde das noch mal aufgenommen das Thema, aber fand net, dass das zu viel erklärt wurde. Es spielte nun mal eine wichtige Rolle für Gideon, da er der einzige war, der den Krieg noch mit erlebt hat.

Mich hat weniger Legna gestört, sondern hat mir eher Gideon stellenweise nicht soooo gefallen. Hin und wieder fand ich dieses ich verdiene sie nicht, ich bin nicht gut genug für sie ein wenig zu viel.

Aber sonst... sehr gutes Buch alles in allem. Und Teil 3 liegt auch schon hier, wird demnächst gelesen :)


Von mir...
4,5 von 5 Punkten
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