Sandra Brown- Ewige Treue

mörderische Spannung im Buch

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Sandra Brown- Ewige Treue

Beitragvon Lesefratz » 15.01.2010, 13:35

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Ewige Treue: Thriller
Sandra Brown
Blanvalet Verlag 2010-01-04 Gebundene Ausgabe 512 Seiten

Klappentext:
Kein Geld, kein Job, keine Fans. Und keine Chance, dass sich das ändert. Als der ehemalige Topstar der Football-Liga, Griff Burkett, seine Gefängnisstrafe abgesessen hat, ist ihm nichts geblieben außer einem Polizisten, der ihm unbedingt einen Mord anhängen will.
Da kommt das Angebot des exzentrischen Millionärs Forster Speakman wie gerufen: Griff soll Forsters Frau schwängern. Was könnte einfacher und profitabler sein? In seiner Not akzeptiert Griff und ahnt nicht, wie heiß dieses Spiel wird. Denn Forster stirbt, und bald steht Griff unter Mordverdacht. Er muss erkennen, dass Gewinnen ihn diesmal die Frau kosten kann, die er liebt, und Verlieren – sein Leben …

Meine Zusammenfassung:
Fünf Jahre saß der ehemalige hochbezahlte Footballspieler Griff Burkett wegen Wettbetrugs im Gefängnis. Als er nun entlassen wird, scheint es, als ob ihm ganz Amerika wegen seines Fehltrittes zürnt. Obwohl er sich redlich bemüht, einen ehrlichen Job zu finden, mag ihn keiner einstellen; zudem hat er einen hartnäckigen Detective an den Fersen.

Licht am Ende des Tunnels sieht Griff erst, als der Besitzer einer Fluglinie, Foster Speakman, ihn für einen äußerst skurrilen Auftrag engagiert und ihm bei Gelingen eine Million Dollar in Aussicht stellt. Griff soll Fosters Frau Laura schwängern, da Foster seit einem Unfall zeugungsunfähig ist und im Rollstuhl sitzt, und nach diesem Akt absolutes Stillschweigen darüber bewahren.
Trotz seiner anfänglichen Skrupel lässt sich Griff auf den Vorschlag ein, ahnt jedoch nicht, wie sehr ihm Laura unter die Haut gehen und sein Leben durcheinander wirbeln wird.
Als der Detective Wind davon bekommt, dass Griff und Laura sich regelmäßig sehen, ohne natürlich zu ahnen, dass Foster Speakman davon weiß und es sogar forciert, gerät der Stein des Anstoßes ins Rollen und Griff muss sich zunächst den dunklen Schatten seiner Vergangenheit stellen, um nicht unterzugehen. Doch dann geschieht ein Mord und Griff gerät wieder einmal ins Visier der Polizei...

Meine Einschätzung:
Viele Jahre schon ist Sandra Brown eine erfolgreiche Liebes- und Kriminalromanautorin. Doch mit ihrem aktuellen Buch "Ewige Treue" hat sie meiner Meinung nach ihr bisher bestes und spannendstes Werk abgeliefert!
Die Autorin schuf für ihren Roman zwei Hauptfiguren mit Ecken und Kanten, die sehr tiefgründig charakterisiert wurden.
Da ist einmal Griff Speakman, ehemaliger Footballspieler, dem es nach einer schweren Jugend dank seines damaligen Footballcoaches und dessen Frau doch noch gelang Fuß zu fassen und eine erfolgreiche Karriere hinzulegen.
Doch bestimmte Umstände, die ebenfalls in seiner Vergangenheit begründet liegen, führten dazu, dass er auf Abwege geriet.
Dem Leser wird schnell klar, dass Griff seine damaligen Taten bereut und insgeheim trotz allem hofft, dass er seinem Leben doch noch eine positive Wendung geben kann. Das macht Griff sehr menschlich und auch sympathisch.
Laura dagegen könnte man als erfolgreiche Businessfrau bezeichnen, die sich nach dem Tod von Foster Spellmans erster Frau, in ihren Chef verliebte und ihn schließlich auch heiratete. Sie ist eine harmoniebedürftige Frau, die ihrem Mann nach seinem Unfall für den sie sich insgeheim die Schuld gibt, praktisch jeden Wunsch erfüllen möchte, auch wenn sie selbst darunter leidet.
Die Autorin versteht es perfekt, ihren einzelnen Romanfiguren Leben einzuhauchen. Die Gedankengänge und Dialoge verleihen den agierenden Personen Tiefe und Glaubwürdigkeit und es gelingt dem Leser sogar Verständnis für Griffs Situation aufzubringen.

Die Dosis zwischen Liebesgeschichte und Kriminalanteil ist wohl dosiert- sowohl packend als auch aufwühlend geraten. Ein echter Pageturner, den ich nicht mehr zur Seite legen konnte. Die vielen spannenden Wendungen sorgen zusätzlich für Nervenkitzel. Wer anfangs glaubt, er könnte den Ausgang des Romans erahnen, wird einige Überraschungen erleben!
Wer Romantic Suspense Romane von Linda Howard oder Nora Roberts liebt, wird bestimmt auch von Sandra Browns aktuellem Roman begeistert sein.
Für mich ist "Ewige Treue" einer der besten und spannendsten Romantic Suspense Romane, die ich je las.
Fazit: Love & Crime vom Feinsten!

Meine Bewertung
5 von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon erki_nol » 15.01.2010, 15:14

Hört sich sehr vielversprechend an! :D

Eine Frage noch: Saß Griff auch zu Recht wegen Wettbetrugs im Gefängnis?
Buchspiel: 3/7 Büchern gelesen * Meinen Avatar habe ich übrigens auf http://www.planearium.de erstellt.
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Beitragvon hermine » 15.01.2010, 15:57

Genau, hört sich so an als müsste ich das Buch auch unbedingt haben :versteck

Ihr seid so gemein mit euren tollen Rezis, ihr macht mich arm :versteck
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Beitragvon sabinett » 15.01.2010, 16:36

erki_nol hat geschrieben:Hört sich sehr vielversprechend an! :D

Eine Frage noch: Saß Griff auch zu Recht wegen Wettbetrugs im Gefängnis?


kann ich mir nicht vorstellen :zwinkern

und wieder ein Buch für die wunschliste :)
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Beitragvon Lesefratz » 15.01.2010, 18:10

Mhmm, das möchte ich lieber nicht verraten. Sonst nehme ich zuviel Spannung. ;)
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Beitragvon Eliza » 16.01.2010, 10:35

das Buch ist auf dem Weg zu mir.
Bin schon sehr gespannt.
LG Eliza
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Beitragvon patwelli » 09.04.2010, 20:21

Ist schon interessant, ich habe mal wieder eine völlig andere Meinung zu dem Buch, für mich ist es eines ihrer schlechtesten Werke *g*

Wie schon in Warnschuss hat man wieder das Gefühl, das hier ein Mann zumindest mit geschrieben haben muss. Schrieb Sandra Brown früher gefühlvolle Ladythriller, mit interessanten Plots und mitreißenden Charakteren, so zielt sie hier eindeutig auf die männliche Klientel ab. Griff Burkett, ein Ausnahme Quarterback im Football, hat ein Spiel manipuliert und dadurch Wettbetrug begangen. Dafür wird er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, die er auch brav absitzt. Nach seiner Entlassung bekommt er kein Bein mehr auf die Erde, ganz im Gegenteil, er wird erkannt und von allen gemieden und wie ein Aussätziger behandelt. Denn er hat das größte und abscheulichste Verbrechen der Männer begangen – beim Sport betrogen. Da kommt ihm das Angebot von Foster Speakman gerade recht, der ihm viel Geld bietet, wenn seine Frau Laura ein Baby von ihm bekommt. Gezeugt auf natürlichem Wege, damit so wenig Leute wie möglich wissen, dass das Kind nicht von ihm ist. Griff lässt sich aus lauter Verzweiflung auf das Angebot ein und spielt fortan den Zuchthengst für Laura Speakman.

Hier fängt dann das ganze Dilemma an. Griff ist ein untypischer Held für einen Thriller von Sandra Brown. Er hatte eine schwere Kindheit und nichts aus sich gemacht. Ständig versinkt er in Selbstmitleid und schafft es nicht, emotionale Beziehungen aufzubauen. Er hat nie seine Schuld bestritten und wirkt anfangs sehr oberflächlich, seine Ausdrucksweise ist einfach und teilweise vulgär. Dann gibt es noch das Ehepaar Speakman, Foster, ein Zwangsneurotiker und seine Frau Laura, die sich die Schuld an dem Autounfall gibt, nach dem Foster im Rollstuhl landet. Obwohl es wirklich nur ein Unfall war, der jedem hätte passieren können, kommt sie von dem Gedanken nicht los, was gewesen wäre, wenn Foster am Steuer gesessen hätte, obwohl er damals Alkohol getrunken hatte. Wahrscheinlich hätte er als Mann einfach besser reagiert und so den Unfall vermeiden können. Gezwungen durch diese Schuldgefühle stimmt sie allem zu und macht sich emotional völlig erpressbar. Foster leidet unter Zwangsstörungen, ein Abweichen seiner üblichen Routine zieht für ihn zwanghaft Katastrophen nach sich – wenn man lange genug sucht, findet man immer irgendetwas, was für normale Menschen einfach ein Zufall ist, für ihn aber Bestätigung seiner Theorie. Laura gibt sich anfangs als Eiskönigin, sie macht es nur ihrem Mann und ihren Schuldgefühlen zuliebe. Sie wird als taffe und kluge Geschäftsfrau geschildert, kann sich im Privatleben aber überhaupt nicht durchsetzen. Eigentlich heult sie ständig und lässt sich von allen Männern unterbuttern – welche selbstbewusste Frau würde denn auf so ein Agreement eingehen?

Eine ständige Bedrohung ist der Polizist der Mordkommission Stanley Rodarte. Auf Schritt und Tritt überwacht er Griff, ist brutal und korrupt und würde Griff am liebsten für immer hinter Gittern sehen – oder tot am Boden. Ohne Pause sucht er nach Möglichkeiten, Griff oder ihm nahe stehende Personen zu verletzen oder zusammenzuschlagen, seine sadistische Ader ist das ganze Buch über permanent zu spüren. Insgeheim wundert man sich, wie so ein Mensch so lange frei schalten kann und immer noch bei der Polizei ist, denn er verstößt ständig gegen geltende Regeln.

Und so zieht sich eine Spur von Schlägereien, Vergewaltigung, Korruption, Schießereien, Mord und Verfolgungsfahrten durch das Buch, Schlag auf Schlag passiert wieder irgendetwas. Griff wird verletzt, verfolgt und des Mordes beschuldigt, keiner will ihm mehr glauben, selbst sich langsam wieder angenäherte Freunde lassen ihn im Stich. Nur Laura hält zu ihm, warum ausgerechnet die beiden sich verlieben, ist nicht nachzuvollziehen, viel geredet haben sie bisher nicht miteinander. Starke Gefühle und emotionale Tiefe fehlen dem Buch völlig, es ist eher ein Actionthriller, der sich bestimmt gut verfilmen lässt. Der Plot ist einfach hirnrissig, auch wenn sich am Schluß alles relativ plausibel erklären lässt, so bleibt die Grundidee trotzdem haarsträubend. Die letzten Seiten versöhnen noch ein wenig, aber sie kommen viel zu spät und retten das Buch auch nicht mehr. Der Großteil der Charaktere bleibt unglaubwürdig, sie handeln nicht rational und versagen ständig an wichtigen Stellen. Diese Unausgewogenheit untereinander ist dann das größte Manko der Geschichte, man kann nicht wirklich glauben, warum das alles so passiert. Aber man kann ja auch nicht in die Köpfe der Menschen schauen, und Psychopathen sind ja an sich undurchschaubar.

Fazit

Sandra Brown sollte schnellstens wieder zurück zu ihren Wurzeln, gefühlvolle Thriller aus Frauensicht liegen ihr einfach mehr. Die männliche Komponente überwiegt zwar diesmal, aber sie kann nicht überzeugen. Eigentlich ärgert man sich während des Lesens ständig über die irrational handelnden Protagonisten, die irrsinnige Handlung und den Verlauf, den die Handlung und die Charaktere nehmen. Action ist genügend vorhanden, für Emotionen war leider nicht mehr genügend Platz vorhanden. Alleine durch den gekonnten Erzählstil von Sandra Brown fliegen die Seiten nur so dahin, inklusive ständigen Kopfschüttelns.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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Beitragvon Vera » 12.04.2010, 09:08

Ich habe bis jetzt erst die Häfte gelesen und finde das Buch unheimlich spannend.

Für den Rest muß ich mir einen Tag aussuchen, an dem ich durchgehend lesen kann. Sonst halte ich das nicht aus.

Wir hatten Ferien und Mann und Maus waren zuhause. Da geht dann höchstens zwischendurch mal ein Historical :)
Vera
fühlt sich schon wohl
 
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