Eine magische Begegnung - Jennifer Skully

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Eine magische Begegnung - Jennifer Skully

Beitragvon Luckydaisy » 17.01.2010, 20:10

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Eine magische Begegnung.
Jennifer Skully
Mira Taschenbuchverlag 2009-09 Taschenbuch 416 Seiten


Klappentext:
Für die Floristin Lili Goodweather besteht der Sinn des Lebens darin, die wertvollen Momente zu genießen. Und so ist sie betrübt als sie bemerkt, dass ihre zwölfjährige Nachbarin Erika bereits in so frühen Jahren verlernt hat, die Magie in dieser Welt zu sehen. Noch schlimmer ist Erikas verwitweter Vater, Tanner Rutland. Als praktisch veranlagter Mensch will er nicht, dass seine Tochter von Lilis abstrusen Vorstellungen verwirrt wird, vor allem nicht von ihrer Behauptung, dass sie mit Tieren sprechen könnte. Und trotzdem gibt es da etwas an Lili, das Tanner nicht ignorieren kann.
Aber kann ein zielstrebiger Karrieremann alles über Bord werfen, woran er glaubt, nur um ein wenig Magie in seinem Alltag zu spüren?

Meine Einschätzung:

Lili ist Floristin in einem Blumenladen und kann mit Tieren sprechen. Deshalb gilt sie in der Kleinstadt als "komischer Kauz" und man begegnet ihr mit großes Skepsis.
Besonders skeptisch ist Tanner Rutland, ein verwitweter Vater einer 12-jährigen Tochter der das Nachbarhaus bewohnt. Tanner ist ein äußerst rational gesteuerter Mensch und diese vernunftbetonte Lebenshaltung hat er auch an seine Tochter Erika übertragen. Vollends suspekt wird ihm seine Nachbarin, als er erfahren muss, daß Töchterchens Kater Fluffy einen angeblichen Mord beobachtet hat und Lily nun alles daran setzt, die Leiche zu finden und natürlich auch den Täter.
Aber Lily lässt sich von ihren Ermittlungen nicht abbringen und Tanner gerät unversehens in eine Welt voller Magie und Liebe...

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten um nachfolgenden Leserinnen den Spass nicht zu verderben.

Vorab muss ich sagen, daß mir die Idee der Geschichte ausgesprochen gut gefallen hat. In einer Zeit, in welcher hauptsächlich Vampire und Werwölfe die paranormalen Liebesromane dominieren, war es äußerst wohltuend, eine komplett neue Storyline mit leicht zauberhaftem Einschlag zu entdecken.

Leider hat die Autorin es nicht geschafft, die wirklich entzückende Grundidee des Romans auch gut zu Papier zu bringen. Zwar ist der Schreibstil durchaus gefällig und als Leserin war ich auf die Lösung des Mordfalles gespannt, jedoch hat mich die Lovestory fast völlig kalt gelassen.

Tanner und Lily sind zwei Persönlichkeiten, die so gar nicht zusammenpassen wollen. Einerseits der zutiefst vernunftbetonte Tanner - auf der anderen Seite das "Hippie-Mädchen" Lily, die nur für den Moment und für den Augenblick lebt und deren Welt voller Zauber und Magie ist.
Diese konträren Charakterzüge hätten für jede Menge Zündstoff und Reibungspunkte sorgen können, allerdings haben beide zu schnell ihre Lebensphilosophie aufgegeben und sich dem anderen angepasst. So ist Tanner bereits nach 4 Tagen Bekanntschaft mit Lily bereit zu akzeptieren, daß Lily wohl wirklich mit Tieren sprechen kann und Lily merkt genauso schnell, daß die Erziehung eines Kindes zu einem starken verantwortungsvollen Menschen nicht nur mit Liebe und Magie zu bewältigen ist.

So verlieren beide recht schnell an Format und versinken in einer äußerst nichtssagenden Persönlichkeit.

Die Autorin hat außerdem versucht, den Roman mit einigen witzigen Momenten aufzuwerten. Möglichkeiten hierzu haben sich reichlich geboten, wurden aber von Jennifer Skully nicht genutzt.
So erklärt die Autorin anfänglich, daß Lily mit den Tieren nicht wirlich "spricht" sondern vielmehr auf telepatischer Ebene Bilder austauscht. Wenn z.B. Lilys Katze Einstein ihr erzählt, daß sie ihr Frauchchen für einen Dummkopf hält, so schickt sie ihr das Bild einer Narrenkappe. Soweit so gut. Diesen Sachverhalt habe ich zumindest recht schnell begriffen.
Da es im Roman immer wieder zu Dialogen zwischen Lily und den Tieren kam, wurde zum Dialog auch immer wieder das "gesendete Bild" erklärt. Das hat den an sich wirklich netten und witzigen Dialogen auch den letzten humorigen Moment geraubt. Nichts ist peinlicher, als wenn bei einem Witz die Pointe nicht zündet und der Witze-Erzähler die Pointe anfängt zu erklären!!! Und dies geschah durchgängig im ganzen Roman so daß der Humor wirlich verpufft ist.

Insgesamt ist zu sagen, daß es sich um einen netten Roman für zwischendurch handelt, dessen zauberhafte Idee von der Autorin leider nicht passend umgesetzt wurde. Schade schade... daraus hätte man wirklich mehr machen können!!! Von mir gibts daher nur 3 von möglichen 5 Punkten

:stern
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Beitragvon monifant » 17.01.2010, 20:41

mir kommt der Plot extrem bekannt vor, obwohl ich dieses Buch noch nicht habe. Kann es sein, dass es schon mal unter einem anderen Titel erschienen ist? ...mal nachforschen gehe.
ach ja, und dieses andere hab ich irgendwann abgebrochen. :grübel


edit:

stimmt, es war aus der Reihe Julia Romantic Stars
Band 4: Jennifer Skully - Eine magische Begegnung (OT: It must be Magic

danke an manta für ihre CoraAuflistung.
monifant
 

Beitragvon Letanna » 04.03.2010, 22:10

Habe das Buch jetzt auch gelesen. Ok, ich war vorgewarnt und hatte nicht sehr große Erwartungen. Es hat mir sehr gut gefallen. Natürlich hätte der "magische" Teil ruhig etwas größer sein können, aber ich fand die Idee sehr gelungen.

Der Krimiteil war doch relativ hoch, man könnte das Buch fast in den Bereich Romantic Suspence einsortiren.

Der Romantikanteil hat mir auch sehr gut gefallen. Die Geschichte der beiden hat mich manchmal an die Fernsehserie Dharma und Greg erinnert, sie die Hippie-Frau, er der Geschäftsmann. Fehlen nur noch die jeweiligen Eltern :)

Von mir gibts 8 von 10 Punkten.
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Re: Eine magische Begegnung - Jennifer Skully

Beitragvon mallory » 15.12.2013, 21:56

Zu sagen, der Roman ist "nett", ist für diejenigen, die ihn gelesen haben, eine sehr vielsagende Äußerung. Wie meine Mutter zu sagen pflegt: Nett ist der kleine Bruder von sch...! Und auch die Protagonistin Lili erklärt Tanner mehrmals, dass "nett" so nichtssagend ist wie "Es geht mir ganz gut", also eigentlich eine total fade, nichtssagende Beschreibung. Ich will jetzt nicht behaupten dass ich das Buch fad und nichtssagend fand, aber lange im Gedächtnis wird es mir garantiert nicht bleiben.
Das liegt auch daran, dass ich die beiden Protas zu stereotyp fand. Auf der einen Seite der vernunftbetonte, gefühlsscheue Karrieretyp, auf der anderen Seite das übersinnliche Hippiemädchen mit seiner zum Teil doch sehr naiven Weltanschauung. Bei manchen Aktionen von Lili entfuhr mir ein lautes, entnervtes "Ist die doooof!" :roll:
Auch fand ich das Sprechen mit den Tieren nur zum Teil gelungen. Was sich mir ständig aufdrängte war, wie eine Katze, selbst wenn sie gerne fernsieht, auf das Bild einer Narrenkappe als Synonym für Dummheit kommt. Aber vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt auch schon zu kritisch. Auf jeden Fall fand ich gegen Ende Tanners Wandel vom totalen Zweifler zum totalen Katzenversteher zu extrem und zu unglaubwürdig und so kann ich das Buch leider auch nur als "nett" bezeichnen. :???:
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