Morgenlied: Roman
Nora Roberts
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2010-01-11 Taschenbuch 384 Seiten
Klappentext:
Seit Jahren ist das kleine Städtchen Hawkins Hollow ein Ort von Unfrieden und Gewalt. Doch jetzt haben die Freunde Caleb Hawkins, Fox O'Dell und Gage Turner dem Bösen den Kampf angesagt. Vor allem für Gage Turner ein hohes Risiko. Denn den professionellen Spieler hat es noch nie lange an einem Ort gehalten. Doch jetzt hat er Cybil Kinski kennengelernt - eine Frau, so unberechenbar und faszinierend wie ein Wirbelsturm. Gage ahnt, dass er diese starke und intelligente Frau lieben könnte - und davon hängt nicht nur das Schicksal von Hawkins Hollow ab...
Meine Meinung:
„Morgenlied“ ist der dritte und letzte Teil der "Sign of the Seven"-Trilogie und knüpft nahtlos an die beiden Vorgängerromane an. Der Kampf gegen den Dämon geht weiter und in diesem Buch findet nun auch das letzte Paar der 6 Freunde die die Stadt Hawkins Hollow retten wollen zueinander.
Anders als in den beiden ersten Romanen verläuft die Liebesgeschichte nicht so süßlich, denn Gage und Cybil haben jeweils ein großes Päckchen zu tragen und besonders Gage scheut es vor einer festen Beziehung. Sie fühlen sich stark voneinander angezogen, aber auf das eigentliche Happy End müssen die Beiden und auch der gespannte Leser etwas warten.
Beide Charaktere waren von Beginn an die Interessantesten der Trilogie.
Gages Vergangenheit mit seinem brutalen Vater und den frühen Tod seiner Mutter, sowie auch Cybils innere Ängste berühren den Leser zutiefst. Leider hat Nora Roberts an dieser Stelle das Potenzial der Protagonisten nicht im Ganzen ausgeschöpft, ich bin mir sicher, dass sie noch intensiver und tiefgängiger mit den Charakteren umgehen hätte können.
Der Schreibstil der Autorin wirkt routiniert und gibt ein angenehmes Lesetempo vor. Ihre bildhaften Sätze lassen die Geschichte real wirken.
Besonders schön finde ich, dass auch die Paare aus den vergangenen Büchern nicht untergehen und insgesamt ein rundes Bild abgeben.
Die Autorin spielt nicht nur mit den Ängsten der Helden, auch dem Leser erwischt es eiskalt wenn der Dämon wieder einmal zuschlägt. Dabei bedient sie sich an Gruselelementen, die bei mir ihre ganze Wirkung entfalten. Sie schont Cybil und Gage nicht und lässt sie mit Hilfe des Dämons Dinge erleben die unter die Haut gehen. Besonders wenn der Dämon in der Form eines Jungen in Erscheinung tritt wird mir beim Lesen ganz Bange- und generell bin ich eigentlich nicht so zimperlich im Umgang mit Horror und Grusel, aber hier drückt Nora Roberts auf bestimmte Knöpfe die bei mir diesen Effekt auslösen.
Die Autorin bringt das Zusammenspiel aus Mystery und Liebesgeschichte wunderbar harmonisch über die Bühne. Kein Element des Romans wird von einem anderen erdrückt und Nora Roberts setzt immer die richtige Dosis Liebe oder Grusel ein um den Leser bei der Stange zu halten.
Schade, dass „Morgenlied“ schon das letzte Buch dieser spannenden Serie ist. Ich werde die Charaktere und sogar den fiesen Dämon wirklich vermissen!
Wertung:
9 von 10 Punkten