Seanan McGuire - Winterfluch. October Daye 1 (Urban Fantasy)

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Seanan McGuire - Winterfluch. October Daye 1 (Urban Fantasy)

Beitragvon Wildfee » 28.01.2010, 16:00

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Winter Fluch - October Daye 01
Seanan McGuire
Lyx 2010-01-10 Broschiert 368 Seiten

Inhalt:
Die Welt der Feen und Elfen ist nie gänzlich verschwunden, sondern besteht im Geheimen neben der Wirklichkeit fort. October „Toby“ Daye ist ein Kind beider Welten, halb Mensch, halb Fae. Einst verlor sie alles, was ihr lieb war; und seitdem meidet sie Menschen und Fae gleichermaßen. Da wird in San Francisco eine Fürstin der Fae, ermordet, und Tobys Leben gerät erneut aus den Fugen. Durch einen mächtigen Fluch, den die Fürstin mit ihrem letzen Atem ausstößt, ist Toby verpflichtet, ihren Tod aufzuklären. Um dem Fluch zu entkommen, muss Toby in die Welt der Fae zurückkehren. Bald stellt sie fest, dass mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel steht. Ein packender Feenkrimi und zugleich der erste Roman in einer spannungsgeladenen Urban-Fantasy-Serie, die keltische Motive in eine moderne Welt überführt.

Meine Meinung:

Der Plot an sich ist ja nichts Neues. In der derzeitigen Urban Fantasy/Romantasy Welle sind die HeldInnen grob gesagt entweder problembepackte Privatdetektive, Halbfeen/Mischlinge, magisch begabt oder alleinstehend (oder alles gleichzeitig zusammen) und müssen einen Mordkomplott/Kriminalfall lösen. So auch in diesem Roman.
October ist daher kein einfacher Charakter, sie hat eine problematische Vergangenheit, kämpft mit diversen Traumatas und hat es auch in der Gegenwart alles andere als leicht. Sie kämpft mit den Schatten der Vergangenheit und ist depressiv, zumindest ist das der Haupteindruck den man von ihr gewinnt.
Da die Erzählung in Ich-Form erfolgt, ist die gesamte Grundstimmung des Romanes auch eher depressiv-nüchtern und verhindert schon ein wenig, die Heldin richtig in das Leserherz zu schließen.
Trotz aller Skepsis sollte man die Pluspunkte nicht übersehen: Die Dialoge sind gut, der Stil ist flüssig, Action gibt es auch ausreichend und die Mythologie ist gut recherchiert und interessant. Vor allem die Nebencharaktäre wie z.B. Selkies, Kitsunes und Undinen sind gut ausgearbeitet und geben der Story doch einen gewissen Pfiff.
Ein klein wenig neugierig darf man also schon auf die Fortsetzung sein, vor allem dann, wenn man wissen will, wie October ihr Schicksal weiter meistert.
Fazit: Wem die Merry Gentry Reihe von Laurell Hamilton zu erotisch ist aber gerne mehr über intrigante Feen lesen möchte und wer einen weiblichen Charakter a la Harry Dresden (Jim Butcher) sucht, sollte hier zugreifen, Potential zur Steigerung ist definitiv vorhanden!

Meine Wertung:
7 von 10
Zuletzt geändert von Wildfee am 29.01.2010, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Beitragvon gini » 28.01.2010, 17:52

das buch ist grad gestern auf meinem wz gelandet - und da wird es nach deiner rezi auch bleiben. hoffe, ich kann es mir bald besorgen :grübel
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Winter Fluch - October Daye 01

Beitragvon SchneeMcKettrick » 04.02.2010, 11:25

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Winter Fluch - October Daye 01
Seanan McGuire
Lyx 2010-01-10 Broschiert 368 Seiten

Beschreibung:
October Daye ist ein Wechselbalg, Tochter eines Menschen und einer Feenfrau. Einst verlor sie alles, was ihr lieb war, und seitdem meidet sie Menschen und Fae gleichermaßen. Als in San Francisco eine Fürstin der Fae ermordet wird, gerät Tobys Leben erneut aus den Fugen. Durch einen Fluch, den die Fürstin mit ihrem letzten Atemzug ausstößt, ist Toby verpflichtet, die rätselhaften Umstände ihres Todes aufzuklären. Kann sie dies nicht erfüllen, ist ihr eigenes Leben verwirkt.
(Quelle: Lyx)

Meine Meinung:
„Winterfluch- October Daye 01“ ist der erste Teil einer Serie die in San Francisco spielt. Neben der realen Welt gibt es auch eine Parallelwelt in der sich Feen und andere Geschöpfe wie z.B. Kelpies, Wichtel, Meereshexen und Rosenkobolde tummeln. Hin und wieder begegnet man auch in San Francisco einem solchen Wesen, aber die Menschen bemerken diese meist nicht, anders bei October Daye. Als Wechselbalg (Fee/Mensch) lebt sie in der Menschenstadt, arbeitete aber einige Jahre als Ritter und Privatdetektivin für ihren Feen- Lehnsherren.
Durch ein Unglück verliert October den Kontakt zu ihrem Mann und ihren Kind, Jahre nach diesem Unglück versucht sie ihr Leben in den Griff zu bekommen und möchte nicht mehr viel mit den Feen zu tun haben, doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihr und schickt October auf ein gefährliches Abenteuer, welches sie mit den „Geistern ihrer Vergangenheit“ wieder in Kontakt bringt.
October ist eine traurige und eher ruhige Protagonistin, die mit sich selbst Probleme hat und nicht darüber hinweg kommt ihre Tochter nicht aufwachsen gesehen zu haben. Auch die Ablehnung ihrer nun erwachsenen Tochter knabbert schwer an ihren Nerven. Da ihr nichts anderes übrig bleibt als den Mörder einer Freundin zu finden, muss sie sich aber aus ihrer Traurigkeit erheben und zeigt mehr Facetten von sich. Bis zum Schluss wird October keine Kick Ass- Heldin aber sie beweist Stärke und Durchhaltevermögen.
Besonders gut hat mir die ungewöhnliche Art der Redewendungen gefallen. Statt einem üblichen „Verflixt und zugenäht“ bekommt der Leser ein „Wurzel und Ast“ oder ein „ Eiche und Schafsgarbe“ anstelle von „Um Himmels Willen“ präsentiert. Dies macht Laune und ist einfach mal etwas ganz anderes.
Insgesamt ist es sehr schön, dass es in der Masse von Vampiren und Werwölfen nun immer mehr Abwechslung gibt. Feen sind sehr interessante Wesen die in einer Vielzahl in diesem Buch auftauchen. Um den Überblick behalten zu können und als Hilfe zur Aussprache gibt es im Vorfeld des Romans einen Leitfaden zur Aussprache. Leider fehlt die Begriffserklärung, denn für ungeübte Fantasyleser ( und vielleicht sogar für geübte) ist es zunächst schwer alle Rassen unterscheiden zu können und einiges muss man sich auch selbst zusammenreimen um ein schlüssiges Ergebnis zu erzielen.
Eine zarte Liebesgeschichte, die ihren Höhepunkt noch lange nicht gefunden hat, begleitet dieses oft märchenhaft anmutend Buches und hinterlässt die Hoffnung für October vielleicht irgendwann doch noch glücklich zu werden. Momentan würde ich aber nicht darauf wetten, dass sich dieser Mann aus den Zwängen seiner ungewollten Ehe befreien kann um mit October die Liebe neu erblühen zu lassen. Die Leser dürfen also gespannt sein in welche Richtung sich das Leben der Wechselbalgheldin entwickeln wird.
Ein paar Längen sorgen dafür, dass sich der Roman leider nicht ganz so flüssig lesen lässt, aber insgesamt besitzt die Autorin ein gutes Gefühl für Sprache und zeigt eine große Vielfalt ihrer Ideen.

„Winterfluch- October Daye 01“ ist ein fantasienreiches Buch mit einer Heldin die zu Herzen geht!

Wertung:
8,5 von 10 Punkten
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SchneeMcKettrick
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