Sally Odgers: Flucht in die Niemandszeit - Zeitreise

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Sally Odgers: Flucht in die Niemandszeit - Zeitreise

Beitragvon mallory » 31.01.2010, 16:58

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Flucht in die Niemandszeit. Chili
Sally Odgers
Arena 1999 Taschenbuch 318 Seiten

Inhalt: Leben im 27. Jahrhundert: Die menschliche Intelligenz entspricht bei weitem nicht mehr den gewünschten Anforderungen. Die Qualität der Gene - und damit auch des Genpools zukünftiger Generationen - hat sich stark zurückentwickelt. In dieser prekären Situation entwickeln Forscher ein Programm, um Menschen mit hohem IQ wie Camena aus der Vergangenheit ins 27. Jahrhundert zu entführen. Doch der Preis für diesen Zeittransfer ist hoch. Quelle: Arena

Meine Meinung: Vielleicht hätte ich es anhand des Covers erkennen müssen, doch mir wurde erst beim Lesen bewusst, dass es sich um einen Jugendroman handelt. Die Protas sind 15 bzw. 18 Jahre alt. Da ich erst vor kurzem "Rubinrot" gelesen habe, bei dem es ja auch um zeitreisende Jugendliche geht, hatte ich so den direkten Vergleich. Und leider fällt "Flucht in die Niemandszeit" in diesem Vergleich gegen "Rubinrot" ab.
Der Schreibstil ist sehr kühl und obwohl die Protas in diesem Buch durchaus tiefergehende Gefühle haben, blieben sie mir irgendwie fremd. Ab ehesten konnte ich noch mit Watchman mitfühlen, dem Agenten, der Camena, und versehentlich auch ihre Freundin Estelle, durch "den Schleier" ins 27. Jahrhundert bringt. Watchman ist ein Retortenkind, seine Eltern waren überdurchschnittlich intelligente Menschen aus verschiedenen Jahrhunderten, die sich dafür entschieden ihre Gene zur Verfügung zu stellen. Leider ist der Snobismus auch in diesem Jahrhundert sehr groß und so sind die Retortenkinder, um deretwillen man die ganze Prozedur der Bergung ja eigentlich macht, trotzdem eher als Menschen zweiter Klasse angesehen. Trotz ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz spricht man ihnen das Menschsein und das Recht auf menschliche Gefühle gewissermaßen ab. Sie sind entbehrliches Material - schließlich sind ihre Gene ja in einem Genpool weitverteilt.
Durch diese Ausgangssituation habe ich mit Watchman weit mehr mitgelitten als mit den zwei Mädchen.
Der Großteil des Buches ließ mich seltsam unbeteiligt, erst im letzten Viertel etwa wurde die Geschichte richtig spannend und ich konnte mehr mitfiebern. Am meisten interessiert hätte mich, wie die Geschichte von Tell und Watchman weitergeht, nachdem das Buch leider aus war :roll:

Meine Wertung:

3,5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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