Welche Farbe hat die Liebe? von Katja Reuter

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Welche Farbe hat die Liebe? von Katja Reuter

Beitragvon ina » 13.02.2010, 16:47

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Welche Farbe hat die Liebe?
Katja Reuter
Ullstein Tb 2009-11-11 Broschiert 364 Seiten


Klappentext:
Zunächst rümpft Jule über das Geburtstagsgeschenk ihrer Freundin Tina die Nase: eine Mitgliedschaft beim Internetportal StayFriends? Doch dann stolpert sie im Netz über ihre Jugendliebe Erik. Es funkt gewaltig zwischen den beiden, denn Erik ist charmant, einfühlsam und ehrgeizig - ganz anders als Jules Dauerverlobter Tom. Erst als ihr kleiner blinder Kater schwer erkrankt, erkennt Jule, auf welchen der Männer sie sich wirklich verlassen kann.

Meine Meinung:
"Welche Farbe hat die Liebe" spiegelt eine Art der Liebe wieder, die in den letzten Jahren verstärkt hervortrat - das Wiederfinden alter Freunde und Bekannte über das Internet und die Möglichkeit über verschiedene Portale miteinander Kontakt zu halten.
Jule reagiert auf die Geburtstagsüberraschung ihrer Freundin, wie wohl viele reagieren würden - zuerst skeptisch und sich die Frage stellend, was man bei einem solchen Portal eigentlich soll, das wäre ja nichts für einen selbst... erst als sie die ersten Anläufe dort nimmt und tatsächlich alte Freunde und die erste Liebe wieder findet verbringt sie mehr Zeit dort - wie es wohl im wirklichen Leben auch ist! Tina hingegen finde ich als Freundin übertrieben gezeichnet - sie scheint von einem Missgeschick ins nächste zu gelangen wobei sie mit ihrem Charakter doch ein bisschen nervenaufreibend auf mich wirkt...

Die Grundidee gefällt mir sehr gut und die Geschichte ist gut und flüssig geschrieben - Katja Reuter schafft es mit ihrem Humor mich zu begeistern und sie kreiert hier eine Welt mit Protagonisten (und hier sind nicht nur Menschen gemeint), in die man sich als Leser leicht hinein versetzen kann und erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, die das tatsächliche Leben mit all seinen Eigenarten wieder spiegelt. Jule macht eine interessante Veränderung durch und muss erst lernen, das Wichtige im Leben zu sehen – verbunden mit der perfekten Dosis Humor und dem ein oder anderen Tränchen, das vergossen wird, ein tolles Buch, das ich gerne noch einmal zur Hand nehmen werde!

Wertung:
4 von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon Drixi » 21.02.2010, 22:50

Das Buch fand ich auch richtig richtig gut und kann Ina eigentlich in allen Punkten nur zustimmen! :D

--> LESEN!
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Beitragvon patwelli » 22.08.2010, 20:38

Ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut. Immerhin habe ich auch Stayfriends für mich entdeckt, eine GoldMitgliedschaft angetreten, um auch endlich die Photos der anderen einsehen zu können. Ist doch ziemlich interessant, zu sehen, was aus den ehemaligen Schulkollegen geworden ist, besonders, wenn es, wie in meinem Fall, schon etliche Jahre her ist. Und manchmal ist man doch sehr erstaunt, welche Wandlungen die ehemaligen Mitstreiter genommen haben. Genauso geht es Jule, erst zeigt sie ihrer Freundin Tina einen Vogel, dann hängt sie sich stundenlang vor den Computer, nur um zu sehen, was die anderen so machen. Aber der PC ist geduldig, man sieht die eingebende Person nicht und die Tastatur nimmt alles an, was derjenige so eingibt.

Erwartet hatte ich einen lockeren, flockigen Frauenroman mit der Intention zu zeigen, wie wandlungsfähig doch Menschen im Laufe der Zeit sein können. Bekommen habe ich irgendwie ein vorpubertäres und zickiges Gehabe, was nicht wirklich witzig war. Die Autorin springt von einem Ereignis zum nächsten, immer gewollt bemüht, was wirklich witziges zu Protokoll zu bringen. Auf mich hat es leider nicht so gewirkt, denn die Personen waren zu unreif oder zu überzogen dargestellt. Natürlich erfährt man das meiste von Jule, ihre Gedanken, Meinungen und einach ihre Sicht der Dinge. Sie will wohl reif sein, ist es aber nicht. Bei Tina hat man immer den Eindruck, sie springt gleich mit jedem in die Kiste und die Männer denken eh nur an das eine. Einzig ziemlich interessant fand ich ihre Dates mit Eric, das Herausheben der fünf Sinne war schon ziemlich einfallsreich. Vergeblich habe ich anfangs auf einen Makel bei Eric gehofft, aber er war von Anfang an perfekt - zumindest in Jules Augen. Ab der Mitte wurde das Ganze ziemlich langweilig und eigentlich wollte ich auch wirklich nicht mehr wissen, in was für unmögliche Situationen sie sich wieder hineingeritten hat. Außerdem kann ich Menschen nicht verstehen, die darum betteln, nicht verlassen zu werden. Soviel Stolz sollte doch jeder haben, wenn man nicht gewollt ist, mit hocherhobenen Hauptes zu gehen. Betteln bringt in solchen Situationen nichts, es erniedrigt nur.

Deshalb kann ich mich auch den begeisterten Meinungen nicht so ganz anschließen - die Idee war zwar klasse, aber miserabel umgesetzt. Oder ich bin schlicht und ergreifend schon zu alt für diesen Schreibstil *g*.

LG
Patty
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