Kerrelyn Sparks - Vampire tragen keine Karos

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Kerrelyn Sparks - Vampire tragen keine Karos

Beitragvon Letanna » 17.02.2010, 11:38

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Vampire tragen keine Karos
Kerrelyn Sparks
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2010-03 Taschenbuch 416 Seiten


Inhalt.
Drei untrügliche Hinweise, dass dein neuer Mann anders ist als andere:
1. Er schläft den ganzen Tag - ist dafür nachts aber ganz besonders aktiv.
2. Er wird angefallen von Schwert schwingenden Schurken und behauptet, allein damit klarzukommen.
3. Er scheint einfach nicht älter zu werden.
Heather Westfield führt ein beschauliches Leben. Bis sie einem gut aussehenden, ziemlich mysteriösen Fremden hilft. Etwas stimmt nicht mit Jean-Luc, aber trotzdem hat sie noch nie einen so charmanten, so attraktiven ... so wunderbaren Mann getroffen. Wäre ihnen jetzt kein blutdürstiger Bösewicht auf den Fersen, sie könnten glücklich sein bis an ihr Lebensende.

Meine Meinung:

Dies ist der 4. Teil der Vampir-Serie von Kerrelyn Sparks. In diesem Buch geht es um den Mode-Designer Jean-Luc Echarpe. Er muss untertauchen, weil sich viele schon fragen, warum er nicht altert. Dafür hat er sich eine kleine Stadt in Texas ausgesucht. Dort begegnet er Heather auf einer Eröffnung eines neuen Ladenlokals von ihm und ist ganz angetan von ihr. Plötzlich taucht ein alter Feind von ihm auf, Lui. Dieser versucht schon lange ihn zu töten. Heather rettet ihm das Leben und gerät so selbst in Lebensgefahr. Lui versucht nun auch, Heather zu töten. Heather zieht mit ihrer Tochter zu ihm.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war nicht das beste der Reihe, aber sehr unterhaltsam. Ich war mir zuerst gar nicht sicher, ob mir die Geschichte um Jean-Luc gefallen würde, weil er in den anderen Büchern doch recht uninteressant für mich war. Alle anderen Charaktere aus den anderen Büchern tauchen wieder auf. Man erfährt einiges über Shannon und Roman, über das ich mich sehr gefreut habe. Auch Angus und Emma tauchen auf. Und auch Ian, der ein interesante Wandlung durchmacht.

Besonders lustig fand ich, dass Heather Jean-Luc zuerst für einen Unsterblichen gehalten hat, weil so viele Schotten in seiner Nähe sind und er so gut mit dem Schwert umgehen kann :)

Heather ist sehr vorsichtig, was ihre Gefühle für Jean-Luc angeht, denn sie ist geschieden und hat eine 4jährige Tochter. Die wurde von ihrem Ex-Mann nur kontrolliert und schikaniert. Das will sie nicht noch einmal erleben.

Der 5. Teil kommt übrigens im Dezember 2010 raus.

Von mir gibts 8,5 von 10 Punkten.
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Beitragvon sabinett » 26.07.2010, 09:50

Ich lese das Buch gerade und es gefällt mir nach dem sher guten 1., dem schwachen 2. und dem recht guten 3. Teil wieder sehr gut.

Allerdings hat das Buch ein Manko der Punktabzug verspricht, diese Kleinstadt in Texas heißt Schnitzelberg, ne das geht ja mal gar nicht :grübel

Und wieso gibt es nicht kein Buch über Gregori????
»Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke,
sondern zu meinem Buchhändler«
*Philippe Dijan*
:buch
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Beitragvon patwelli » 22.08.2010, 20:07

Vampire gibt es nicht, und wenn doch, dann sind es blutrünstige Monster, wie sie aus Büchern und aus dem Fernsehen bekannt sind. Das ist zumindest die Meinung von Heather Westfield, die im beschaulichen Schnitzelberg in Texas ein beschauliches Leben führt. Zumindest wünscht sie es sich beschaulich, denn mit ihrer Ehe hatte sie kein Glück. Ihr Mann, ein absoluter Kontrollfreak, lässt sie nicht in Ruhe, eine Freundin seiner Mutter wohnt direkt neben Heather und so ist er über jeden ihrer Schritte informiert. Immerhin erzieht sie ja seine Tochter, und da muss ihr Lebensstil anstandslos sein. Fremde Männer im Haus und womöglich noch Ausländer, das geht ja gar nicht, immerhin sind wir hier in Schnitzelberg. Er selbst allerdings kann ungehindert jedem in aller Deutlichkeit verkünden, was für eine Schlampe Heather doch ist und wie sie ihn hintergangen hat. Eigentlich ist sie moralisch nicht in der Lage, seine Tochter zu behüten.
Heather ist dadurch sehr vorsichtig und möchte nur ein Leben, in dem sie eigene Entscheidungen treffen kann. Sie lernt Jean Luc bei der Neueröffnung seiner Boutique kennen, als er sie bei der Anfertigung von Skizzen seiner Modelle ertappt. Sie beweist ihm allerdings, dass sie diese sogar verbessert, indem auch Frauen ohne Size Zero Größe seine Kleider tragen können. Für Jean Luc waren seine Entwürfe immer einzigartig, obwohl er fraulichere Figuren mag, entwarf er ihnen keine Modelle. Er ist so begeistert von Heather, dass er sie direkt einstellt, allerdings nur für zwei Wochen. Denn dann wird die Filiale wieder geschlossen und er darf sich fünfundzwanzig Jahre in den bestens und weiträumig ausgestatteten Kellerräumen verstecken, bis er sich wieder als Sohn des Modeschöpfers Jean Luc Echarpe ausgeben kann. Denn das ist in der Welt der Sterblichen immer ein heikles Thema, wie erklärt man, dass man einfach nicht altert. Als sein alter Erzfeind Lui wieder auftaucht, hilft Heather ihm aus einer gefährlichen Situation. Jetzt hat Lui aber Lunte gerochen und es auf Heather abgesehen, denn es macht ihm Freude, Jean Lucs Freundinnen abzuschlachten. Heather und ihre Tochter Bethany, sowie ihre mütterliche Freundin Fidelia, müssen unter allen Umständen beschützt werden. Aber Heather möchte ihre gerade gewonnen Freiräume nicht wieder aufgeben und so entspinnen sich wahre Wortduelle zwischen den beiden. Je näher sie Jean Luc kennenlernt, desto mehr seltsame Umstände fallen ihr auf, die sie erst gar nicht einordnen kann. Durch die hellseherisch begabte Fidelia aber schon mit Übersinnlichem vertraut, ertappt sie sich immer öfter bei der Idee, dass es tatsächlich Unsterbliche geben kann. Kann sie sich aber auch mit Vampiren anfreunden?

Bissig, witzig und mit viel Feingefühl, Kerrelyn Sparks setzt ihre Vampirserie erfolgreich fort. Mit dem nunmehr vierten Teil hat sie ein weiteres Paar gefunden, welches der Glückseligkeit entgegentanzt. Aber bis dahin sind noch ein paar Hindernisse zu überwinden, die kurzweilig geschildert werden. Heather ist ein sehr warmherziger, ironischer und realistischer Charakter, der von ihrem Mann übel mitgespielt wurde. Sie liebt ihre Tochter Bethany und ihre Freundin Fidelia, die auch immer mit ihren Bemerkungen für Heiterkeitsausbrüche sorgt. Zusätzlich tauchen auch viele bereits bekannte Personen wieder auf, angefangen mit Shanna und Roman, Angus und Emma und der Schottenarmee, die hauptsächlich mit Robbie und Ian auftrumpfen. Phil, die Tagwache, bekommt am Ende noch einen wichtigen Auftritt, ein weiteres Geheimnis lüftet sich. Während ihre Hauptcharaktere sich recht tiefgründig darstellen, geraten ihre Nebencharaktere leider oft sehr eindimensional. Die meisten männlichen Einwohner von Schnitzelberg werden als testosterongesteuerte Vollidioten dargestellt, die von ihrer eigenen Männlichkeit völlig überzeugt sind und nicht das geringste Fein- oder Taktgefühl besitzen. Cody, Heathers Exmann, ist der Oberidiot, der seine Weisheiten ungestraft in die Welt hinausposaunen darf. Als Jean Luc eingreift und ihn mit einem Fluch belegt, ist sein Verhalten weder witzig noch gerechtfertigt, Kerrelyn Sparks hat mit ihren Ideen hier leider mächtig daneben gegriffen. Natürlich sind die ganzen Vampire – die guten – alle edel, ritterlich, charmant und mit ausgezeichneten Manieren. Diese Kluft zwischen Vampir und Mensch ist eigentlich unnötig, hier wäre etwas mehr Ausgewogenheit angepasster gewesen. Auch die weiblichen menschlichen Wesen wirken mit Ausnahme von Fidelia nicht sehr sympathisch, die Vampirfrauen dagegen sind ausnehmend charmant. Das Ende ist auch relativ unspektakulär und man fragt sich unwillkürlich, warum das Jean Luc nicht schon viel eher gelungen ist, Zeit genug hatte er ja.

Von diesem Manko abgesehen sollte sich aber keiner davon abhalten lassen, in die Welt der Vampire abzutauchen, die Kerrelyn Sparks mit einem Augenzwinkern geschaffen hat. Spritzige Wortgefechte, Situationskomik, Ironie und muy macho sind ihre Zutaten für eine äußerst unterhaltsame Geschichte. Nebenher bereitet sie auch noch den Charakter des nächsten Bandes, Ian, auf seine Geschichte vor. Der jahrhundertealte Schotte mit dem Aussehen eines 15jährigen kämpft ständig gegen sein jugendliches Image an, Sparks ist hier eine interessante Lösung eingefallen. Nur das fürchterlich hässliche Cover stört, hier sollte Mira mal in sich gehen und sich etwas Neues einfallen lassen.

Fazit

Blutig, bissig und magisch ist Kerrelyn Sparks wieder eine betörende Vampirgeschichte gelungen. Sympathische, bekannte Charaktere sorgen für die nötige Unterstützung der neuen Hauptpersonen, viel Wortwitz und Situationskomik sogen für ein lockeres und spritziges Lesevergnügen. Wer sich gerne verzaubern lässt aber nicht die Realität aus den Augen verlieren möchte, dazu noch ein ständiges Schmunzeln im Gesicht, kann hier genau zu dem richtigen Buch greifen. Man muss die anderen Bände nicht zwingend gelesen haben, aber die Charaktere tauchen immer wieder auf und entwickeln sich weiter, so dass es sich empfiehlt, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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