Grim: Das Siegel des Feuers
Gesa Schwartz
Egmont Lyx 2010-03-15 Gebundene Ausgabe 600 Seiten
Inhalt:
Der Pariser Gargoyle Grim ist ein Schattenflügler, seine Aufgabe ist es, das steinerne Gesetz zu wahren, dass niemals ein Mensch von der Existenz seines Volkes erfahren darf. Eines Tages begegnet ihm die junge Sterbliche Mia, die über eine besondere Gabe verfügt: Sie ist eine Seherin des Möglichen. Mia gerät in den Besitz eines rätselhaften Pergaments, das mit merkwürdigen Schriftzeichen bedeckt ist, die sie nicht entziffern kann. Gemeinsam mit Grim beschließt sie, dem Geheimnis des Pergaments auf die Spur zu kommen. Da erreicht sie die Nachricht, dass der Gargoylekönig in Paris gestürzt wurde. Das Gleichgewicht der Mächte verschiebt sich auf gefährliche Weise. Um die Gargoyles vor einer Schreckensherrschaft zu bewahren, muss Mia ihre schlummernden Kräfte erwecken.
Meine Meinung:
Beim ersten Anblick des Buches dachte ich ersteinmal: "WOW! Was für ein wunderschönes Cover!" und "Boah, der Wälzer ist dick!".
Im Nachhinein kann ich nur sagen, das jeder Cent die 600 Seiten absolut wert ist.
Vor dem Lesen muss man sich allerdings im Klaren darüber sein, das hier ein astreines Jugendbuch vorliegt und von Erotik ist keine Spur vorhanden ist (und auch gar nicht notwendig). Dies nur als Hinweis für diejenigen, die Bücher des Lyx Verlages eher mit Romantasy in Verbindung bringen.
Romantisch ist das Buch dennoch, zumindest in einem kleinen Teilbereich.
Es geht um die Liebe, Gut und Böse, tiefe Gefühle, die Suche nach sich Selbst, dem Sinn des Lebens, Tyrannei, Versuch und Irrtum, Magie, Zauberkraft, Mythologie, Freundschaft und noch viel mehr.
Das Buch ist facettenreich, intensiv, poesievoll, verträumt, bildgewaltig und wortgewandt, kurz: Man sollte sich viel Zeit für das Buch nehmen, die Seiten nicht einfach runterlesen, sondern ab und an innehalten und das Gelesene wirken lassen. Der Roman ist anspruchsvoll, zumindest dann, wenn man all die kleinen Facetten und Hinweise richtig verstehen und deuten will.
Die Fantasywelt, die Schwartz erschaffen hat, ist absolut neu und sehr interessant. Vor allem dadurch, dass in diesem Buch die Gargoyles in den Focus gerückt werden, eine Fantasyspecies, die in vielen anderen Urban Fantasy Romanen nur kleine Nebenrollen besetzt. Nicht zuletzt deswegen hat der Roman einen ganz eigenen Reiz und eine besondere Gargoyle Mythologie, die man sonst höchstens ansatzweise findet.
(In diesem Zusammenhang bedauere ich, das es am Ende des Buches kein Literaturverzeichnis gibt, mich würde brennend interessieren, welche Quellen verwendet wurden.)
Die Charaktere von Mia und Grim schließt man nach und nach ins Herz, wobei sich Grim noch ein wenig tiefer geschlichen hat. Wäre Mia ein wenig älter als 17, hätte der Roman auch gerne ein wenig Erotik vertragen können, aber wie schon erwähnt, ist das kein Manko. Beide sind sympathisch und liebevoll beschrieben, wie überhaupt sämtliche Charaktere nicht einfache Schablonen sind, sondern solide ausgearbeitet.
Kritisch anmerken könnte ich höchstens, das die Queste der beiden für meinen Geschmack ein klein wenig zu lang geraten ist, andererseits wird das durch das relativ hohe Erzähltempo wieder ausgeglichen.
Für ganz zarte Seelen ist das Buch nicht geeignet, da es doch ab und an etwas heftiger und blutiger zugeht.
Mein Fazit: Wer Harry Potter liebt und daneben Eragon stehen hat, sollte sich schleunigst auch Grim zulegen! Und alle anderen sollten auch mal einen Blick oder zwei oder drei wagen
Meine Wertung:
10 von 10 (Keeper)
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.