Der Kuss des Engels: RomanSarah Lukas
Piper 2010-03 Gebundene Ausgabe 410 Seiten
Klappentext:Sophie und Rafael begegnen sich in Paris. Sie ist ein Mensch, er ein gefallener Engl. Und ein gefährliches Geeimnis verbindet sie. Es ist der Beginn einer unsterblichen Liebe und des größten Abenteuers unserer Zeit...
Kurzbeschreibung/Ama:Manchmal zerplatzen Träume wie Seifenblasen: Sophie glaubt, sie habe eine glückliche Zukunft mit ihrem Verlobten Rafael vor sich - bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem er stirbt. Die junge Frau steht vor dem Nichts. In Paris sucht sie das Vergessen, doch ein Leben ohne ihn hat für sie keinen Wert. Dann erblickt sie am Ufer der Seine eine Gestalt, die Rafael zum Verwechseln ähnlich sieht. Sophie ist überzeugt, dass er zurückgekehrt ist, doch der Fremde erinnert sich nicht an sie. Und bevor Sophie begreift, worauf sie sich einlässt, schweben sie beide in großer Gefahr. Denn er ist ein gefallener Engel, dem eine ganz besondere Mission auf der Erde zuteil wird. Und er kann sie nur mit Sophies Hilfe erfüllen ...
Meine MeinungSarah Lukas lässt ihren Roman in Paris, der Stadt der Liebe, spielen. Sophie versucht im heißen Sommer von Paris ihre Trauer um den Tod ihres Verlobten Rafael zu verarbeiten. Dies gelingt ihr eher schlecht. In der Gefahr Selbstmord zu begehen, sieht sie auf einen Ausflugschiff plötzlich einen Mann, der ihrem Verlobten so verblüffend ähnlich ist. Sie hat nur noch einen Gedanken: Das ist Rafael. Sie stellt sich alle möglichen Gründe vor, warum er seinen Tod „erfunden“ hat. Wieso lebt er Undercover? Sophie hat nur noch ein Ziel, ihn zu finden. Was auf den ersten Blick durchaus sehr spannend klingt, wurde im Laufe des Buches aber eher gleichförmig erzählt. Gespickt mit Bibelzitaten und dämonischen Hinweisen.
Sarah Lukas beschreibt die verzweifelte Suche von Sophie sehr bildhaft. Besonders im ersten Teil sind kaum Dialoge, wenn man von den innerlichen Zwiegesprächen von Sophie einmal absieht. Man konnte buchstäblich mit Sophie durch Paris laufen. Die Geschichte zog sich daher, wie die Suche selbst, etwas dahin. Szenen beispielsweise, in denen sie verfolgt wurde, hinterließen bei mir nicht das Gefühl: „Verfolgung= Spannung“. Darüber hinaus kam mir Sophie im ganzen Buch immer sehr unsicher vor. Wider den gesunden Menschenverstand handelt sie oft völlig unüberlegt, was sie mir bis zuletzt nicht gerade sympathisch gemacht hat.
Neben ihr waren zwei weitere Personen Jean und Raphael für mich fast gleichwertig in der Geschichte präsent. Bis zum Schluss war mir nicht ganz klar, wohin die Autorin mit ihrer Liebesgeschichte wollte: Jean, der Sophie vom Bösen bewahren und schützen will, oder der vermeintliche Raphael, die große Liebe von Sophie. Beide Personen standen aber neben Sophie im Schatten. Hier hätte mehr Tiefe bestimmt gut getan.
Nachdem das Buch ab der Mitte etwas Fahrt aufgenommen hat, Showdown und Schluss. Das war mir etwas zu schnell, wobei viele Fragen offen blieben und im Kopf des Lesers „nachbearbeitet“ werden mussten.
Trotz aller Kritik, war der Schreibstil, bildhaft und schön zu lesen. Die Buchgestaltung sehr gelungen und passend zum Inhalt gibt es auch eine Karte von Paris im Buchdeckel abgedruckt.
Ein netter Schmökerspaß mit einigen Schwächen für Zwischendurch.
Hinweis: Bis auf wenige Szenen ist das Buch fast gänzlich "unblutig" und auch die werden meistens eher angedeutet. Auch die Liebesszenen gehen über Küsse nicht hinaus.
Wertung3,5 von 5 Punkte