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Silberlicht
Laura Whitcomb
Droemer/Knaur 2010-03-11 Gebundene Ausgabe 310 Seiten
Inhalt:
Helen ist tot. Und doch ist es ihr nicht vergönnt, ins Himmelreich aufzusteigen. Als durchsichtiger Schatten einer einst wunderschönen Frau bleibt sie auf Erden gefangen. Niemand sieht sie und niemand kann sie berühren. Sie ist die stille Muse ihrer »Bewahrer«, allesamt Schriftsteller, denen sie die richtigen Worte einflüstert und die nie etwas von ihrer Existenz erfahren werden. Bis eines Tages ein Siebzehnjähriger ihr Leben verändert: Er blickt Helen direkt ins Gesicht und … er lächelt! Im Körper des Schülers steckt James, ebenfalls eine Lichtgestalt. Er ist fasziniert von Helens Schönheit, und vom ersten Augenblick an wissen die beiden, dass sie füreinander bestimmt sind. Nun müssen sie alles daransetzen, einen menschlichen Körper für Helen zu finden. Eine abenteuerliche Suche beginnt …
Quelle: Droemer Knaur
Meine Meinung:
„Silberlicht“ ist ein zunächst kühler Roman, bei dem man sich nicht sicher ist, wie sich die Geschichte noch entwickeln wird. Diese Undurchsichtigkeit lüftet sich aber nach und nach und heraus kommt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit noch ungewöhnlicheren Hintergründen.
Helen ist ein „Licht“, eigentlich tot, aber dennoch lebendig in den Gedanken ihrer Bewahrer. Sie besitzt eine große Liebe zur Literatur und so ist es nicht nur Zufall, dass sie sich immer Bewahrer suchte die der Schreibkunst frönen.
Helen ist schon seit Jahrhunderten tot, das merkt der Leser auch an ihrer Sprache, denn Helen beobachtet zwar die moderne Welt durch ihre Bewahrer, aber nimmt nie wirklich daran teil und lebt in ihrer Einsamkeit bevor die gegenwärtige Erde für sie greifbar wird. Dieser Mix aus Vergangenheit und Gegenwart ist eine reizvolle Kombination und wurde von der Autorin überzeugend an den Leser gebracht.
Helens Sehnsucht einen festen Körper zu besitzen wird deutlich als sie James trifft. James ist selbst ein „Licht“, hat aber einen Körper gefunden, dessen Seele die seinige eingelassen hat. Im Gegensatz zu Helen bleibt James den Lesern etwas fremd, zwar erfährt man etwas über sein Leben als 17jährigen Jugendlichen, aber wer er vorher war wird nur unzureichend erklärt.
Helen kommt dem Leser schon etwas näher, aber auch bei ihr hätte es durchaus noch etwas mehr Hintergrundwissen sein können.
Manchmal mutet der Roman fast schon etwas poetisch an, die Sprache ist auf jeden Fall etwas gediegener und anspruchsvoller als bei den meisten anderen romantischen Büchern mit Fantasyelementen. Dies ist aber mitnichten ein Nachteil, denn die Sprache und der Schreibstil passen wunderbar zum Inhalt des Romans und ist gerade für Wortliebhaber ein Genuss.
Romantik, Dramatik und das Auseinandersetzen mit Problemen in einem „neuen“ Körper stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Auch Religion(und gerade die Übertreibung dessen) und Familienprobleme werden ein großes Thema für Helen werden und auch der Leser wird in den Sog dieser Geschehnisse gezogen.
Ich möchte noch ein paar Sätze zu der Buchgestaltung loswerden. Der Verlag hat sich wirklich große Mühe damit gegeben, den Roman äußerlich sehr edel und einzigartig wirken zu lassen. Das wunderschöne Cover und die liebevolle Innengestaltung sind großartig gelungen und ein echter Blickfang.
„Silberlicht“ ist für alle Leser zu empfehlen, die fantastische Literatur lieben und gern auch außerhalb des Mainstreams zugreifen!
Bewertung:
9 von 10 Punkten
