Claudia Toman - Jagdzeit

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Claudia Toman - Jagdzeit

Beitragvon Wildfee » 14.04.2010, 09:57

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Jagdzeit: Roman
Claudia Toman
Diana Verlag 2010-04-06 Taschenbuch 336 Seiten

Inhalt:
„Tief im Wald wirst Du finden, was Du suchst!“
Wünschen kostet nichts? Je weiter Olivia in den Wald vordringt auf der Suche nach jener magischen Quelle, die angeblich jeden Wunsch erfüllt, desto größer wird ihre Angst. Denn der Wald birgt dunkle Geheimnisse. Etwas lauert zwischen den Bäumen, verfolgt ihre Spur, nimmt ihre Fährte auf. Ein gefährliches Spiel um Leben und Tod beginnt. Doch ein Zurück gibt es nicht. Denn Magie hat nicht nur ihren Preis – sie ist auch unwiderstehlich!
Neu und fantastisch: märchenhafte Mystery mit Magie, Witz und dunkler Spannung.

Meine Meinung:
Via Mala meets Sex and the City.
Das klingt ziemlich schräg, skurril und absurd. Aber eben genau das ist dieser Roman ;)
Mit viel Witz und Situationskomik wird Olivia, die Heldin durch die Handlung (und den Wald) gejagt auf der Suche nach...hmm...Inspiration trifft es am ehesten. Dabei trifft sie auf sprechende Käuze, Wölfe und Hexen mitten im tiefsten Wald. Und das alles spielt in und um ein abgelegenes Bergdorf mit düsterem Geheimnis, dem auch ein Privatdetektiv auf die Spur kommen möchte.
Zu Anfang wird man mitten in die Handlung hineingeworfen um dann nach und nach in Form von Rückblenden die Ereignisse der Tage und Stunden zuvor zu erfahren. Das macht das Buch einerseits interessant, andererseits muss man schon konzentriert lesen, um den Handlungsfaden nicht zu verlieren, bzw. nicht zu verknoten. Ich für meinen Teil finde es bei so einem Handlungsaufbau immer ganz hilfreich, wenn da konkrete Zeit oder Datumsangaben über den Kapiteln stehen würden, andererseits wäre das bei diesem Buch auch nicht ganz richtig (das jetzt zu erklären wäre ein Megaspoiler, den ich lieber unterlasse).
Als märchenhafte Mystery würde ich den Roman jetzt nicht bezeichnen, eher als bizarre Mischung aus Chick Lit, Krimi und Phantastik. Die Charaktere, vor allem die der Dorfbewohner, sind schon etwas absonderlich und Olivia ist eindeutig Grosstadt- und Popkulturgeschädigt. In ihrer herrlichen Überdrehtheit erkennt man sich (als Frau) zumindest phasenweise wieder, sei es, wenn es um Krabbelgetier geht oder um die Frage, wie man sich auf Pumps über Waldboden bewegt.
Fazit: Man muss schon schön schräge Story lieben, um Gefallen an diesem Roman zu finden, aber wer sich darauf einlässt und das Buch nicht nach den ersten 50 Seiten zuklappt, wird gut unterhalten werden.

Meine Wertung:
7 von 10

:stern
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Beitragvon alekto » 14.04.2010, 10:33

hattest du "hexendreimaldrei" gelesen und falls ja: würdest du sagen, dass "jagdzeit" besser, schlechter oder etwa gleich gut ist?
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Beitragvon Wildfee » 14.04.2010, 18:00

Hexendreimaldrei habe ich nicht gelesen, von daher habe ich keinen Vergleich. Laut Autorin (und meinem Eindruck nach) muss man das Buch vorher auch nicht gelesen haben.
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Beitragvon Letanna » 14.04.2010, 18:12

alekto hat geschrieben:hattest du "hexendreimaldrei" gelesen und falls ja: würdest du sagen, dass "jagdzeit" besser, schlechter oder etwa gleich gut ist?


Ich habe Hexendreimaldrei gelesen und fand es ganz gut, nur hat mir einfach die Romantik etwas gefehlt. Wie ist es denn in diesem Buch? Gibts einen Liebesgeschichte?
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Beitragvon Wildfee » 14.04.2010, 18:20

Von Romantik ist da nicht die leiseste Spur zu finden, daher auch die Rubrik "sonstige Genre" ;)
Ganz am Ende blitzt etwas auf, möglicherweise wird das ja im 3. Band weitergeführt.
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Beitragvon alekto » 20.04.2010, 19:03

ich les das buch gerade, hab mich bis zur hälfte durchgekämpft und überlege ernsthaft, es abzubrechen. mir ist das echt zu skurril (im sinne von unsinnig).
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Beitragvon blaueblume1 » 02.05.2010, 08:13

Mir hat es wieder genial gut gefallen, sehr originell, es werden die unterschiedlichsten Bereiche (Chick-lit-Heldin, Märchen, v.a. Rotkäppchen, kafkaeske Züge) zusammengeführt bzw ausgefallen kombiniert und was rauskommt ist für mich Unterhaltung auf hohem Niveau, mit Sogwirkung. Hat mich im positiven Sinn staunend zurückgelassen ;)


5 von 5
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Beitragvon rayna » 02.05.2010, 14:51

Ich glaube, hier falle ich aus dem Raster. Es hat ja tolle Kritiken bekommen, aber ich frage mich die ganze Zeit: Was soll das? Wo ist die Handlung?

Ich finde es einfach nur verworren, die Heldin etwas nervig und kann damit nicht viel anfangen.
Das Ende erklärt zwar einiges, aber bis ich da ankomme, habe ich viel Durchhaltevermögen gebraucht. :sad
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Beitragvon blaueblume1 » 02.05.2010, 16:22

Hm, vielleicht liegt es an der Heldin, die einen Chick lit verspricht, oder daran, dass man sich einen Liro erwartet?

Dann wird man natürlich schon enttäuscht sein - das Buch ist ein Sammelsurium verschiedener Textarten, ich finde, dass das auch sehr gut klappt, auch wenn es sich schon manchmal an der Grenze zum Verständlichen bewegt und die Perspektivenwechsel recht drastisch sind.

Ein Liro oder ganz klassischer Unterhaltungsroman ist es nicht, dass will es wohl aber auch nicht sein ;)

Für mich ist die Umsetzung gelungen, deshalb faszinieren mich die originellen Ideen.
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Beitragvon rayna » 03.05.2010, 09:25

Hm, also der Roman befand sich leider schon in meinem Besitz, als Wildi die Rezi geschrieben hat, sonst hätte ich einen weiten Bogen um den Roman gemacht. :lol:

Mich sprach das Cover und der Klappentext (den ich im nachhinein als etwas irreführend empfinde) an und ich hatte einen Fantasy Roman erwartet mit Magie und Spannung.
BlaueBlume, ich hatte also weder ChickLit noch Liro überhaupt in Erwartung. ;) War ja auch nicht, jedenfalls in meinen Augen nicht.

Ich habe auch keine Probleme damit, wenn ein Roman anders ist, als ich erwarte. Da bin ich flexibel. Ich lese viele Bereiche.
Ich mag nur einfach die Story nicht, die in meinen Augen total verworren ist und der Mix von Fantasy (die eigentlich nicht wirklich vorhanden ist), Krimi, Chicklit und das bißchen Liebe was vorkommt, ist für mich keine gelungene Mischung. Auf mich wirkt das eher, als konnte sich die Autorin nicht entscheiden, was es werden sollte.

Ist natürlich nur meine einsame Meinung, da die meisten anderen den Roman ja wohl klasse finden. Ich scheine da eher ein Unikat zu sein. :versteck
Zuletzt geändert von rayna am 03.05.2010, 22:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Wildfee » 03.05.2010, 11:35

Ein Liro ist es definitiv NICHT, wer auf Romantik hofft, wird gnadenlos enttäuscht.
Es ist halt ein ziemlich schräger Roman der durch den wilden Mix alles andere als mainstreamig ist.
Man muss für das Buch wirklich in der richtigen Stimmung sein ;)
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