Tod im Wasser - Andrea Tillmanns

[Lysa]

Tod im Wasser. Ein Fall für die Privatdetektivin Sirka Ehrenpreis: Ein Aachen-Krimi
Andrea Tillmanns
Wartberg 2009-07-01 Broschiert 192 Seiten

Inhalt:

Sirka Ehrenpreis arbeitet seit ihrer Scheidung als Privatdetektivin, besser gesagt als Spezialistin für entlaufene Hunde und entflogene Vögel. Nun aber stößt sie mitten in der Nacht auf eine Leiche im Aachener Geldbrunnen. Die Polizei glaubt zunächst an einen Unfall, bald stellt sich jedoch heraus, dass es Mord war. Ohne die eigenwilligen Ermittlungsmethoden von Sirka Ehrenpreis könnte der kauzige Hauptkommissar Klausen diesen vertrackten Fall nicht lösen!

Bewertung:

Ich habe nichts gegen CSI und Co. Und auch nichts gegen Krimis, in denen von 500 Seiten mind. 250 dafür draufgehen, Spurensicherung, Profilerstellung, Waffenkunde, Giftkunde, Labortechnik, Gentechnik, alle übrigen Techniken und nebenbei noch sämtliche Dienstgrade und Hierarchien der aktuell ermittelnden Behörde zu erklären.

Mit den zunehmend brutaleren Plots der letzten Jahre habe ich aber so starke Probleme, dass ich bei Krimi/Thriller inzwischen eher abwinke. :(
Ich bin nicht zimperlich, aber vielleicht, weil ich medizinischen Hintergrund habe, kann ich die detailverliebten Beschreibungen des Zustandes der zahllosen Leichen so extrem realistisch verbildlichen, dass ich eher Lust auf Rückgabe des Abendessens als auf noch ein Kapitelchen mehr verspüre ...

Na ja, und in dem Regionalkrimi "Tod im Wasser" findet man eben nichts, aber auch gar nichts davon. Extrem detailverliebt werden hier die Charaktere geschildert, und das tut so gut! Die Geschichte liest sich vielleicht ein wenig heiter für einen Krimi ... Genau richtig für mich.
Was gibt's noch?
Tolle Sprache, keine Romanze - hat aber auch nicht gefehlt - Ausblick auf Aachen und Umgebung, sanfte Situationskomik statt "stellen-wir-mal-das-Fettfass-auf-und-schubsen-den-Held-mit-Anlauf-hinein" - Kracherhumor. Angenehme, ruhige Unterhaltung eben.

Von mir gibt es satte 5 von 5 Punkten.