M.J. Holliday 02. Gespenster küsst man nicht von V. Laurie

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

M.J. Holliday 02. Gespenster küsst man nicht von V. Laurie

Beitragvon SchneeMcKettrick » 15.08.2010, 12:55

Bild
M.J. Holliday: Geisterjägerin 02. Gespenster küsst man nicht
Victoria Laurie
Lyx 2010-08-02 Broschiert 311 Seiten

Inhalt:
In einem Internat am Lake Placid treibt ein Axt schwingender Geist sein Unwesen. Zusammen mit ihrem Partner Gilley und dem attraktiven Dr. Steven Sable versucht M.J. Holliday, den Übeltäter durch ein Portal ins Jenseits zurückzuschicken. Doch der Job entpuppt sich als schwieriger als gedacht, denn dieser Geist ist der mächtigste, dem M.J. jemals begegnet ist ...
Quelle: Lyx

Meine Meinung:
„Gespenster küsst man nicht“ ist der zweite Teil der M.J. Holliday. Serie der Autorin Victoria Laurie und überrascht mit einer recht gruseligen und spannenden Geschichte.

Im ersten Band fand ich die vorkommenden Geister noch relativ zahm, aber Hatchett Jack kommt äußerst gruselig daher. Noch nie zuvor ist M.J. ein solch mächtiger Geist begegnet und der Respekt und die Angst vor dem Axt schwingenden Gespenst steigt stetig. Jack ist in der Lage Menschen zu verletzten und bringt die Geisterjägerin und ihre Gefährten in ersthafte Gefahr. Verknüpft ist die Gruselstory mit einem spannenden Kriminalfall, den M.J. lösen muss um das Internat von dem irren Horrorgespenst zu befreien.

Neben Hatchett Jack gibt es noch drei weitere Geister die im Internat leben, diese Jungen sind Opfer von Jack und ihre Geschichte ging mir sehr nah.

In Sachen Liebe macht die Serie nur langsame Fortschritte, zwar kommen sich M.J. und der sympathische Steven immer näher, aber das letzte Wort scheint immer noch nicht gesprochen zu sein. Man darf also auch in den Fortsetzungen gespannt sein wie M.J. und Steven zueinander finden und im vollen Umfang für ihre Gefühle einstehen.

Die Charaktere sind allesamt perfekt gelungen und bieten ein breites Spektrum an verschiedenen Facetten. Der witzige Vogel Doc, die mutige und liebenswerte M.J, der humorvolle Angsthase Gilley und der nette Steven sorgen für einige Schmunzler und entspannende Lesestunden.

Der Schreibstil der Autorin ist humorig, aber auch durchaus ernsthaft bei den Momenten wo Witz wirklich fehl am Platze wäre. Durch den besonderen Nervenkitzel in diesem Band hat sie auch bewiesen, dass sie ein Händchen für gruselige Szenen hat und eine verzwickte Hintergrundstory stricken kann, die den Leser bei der Stange hält.

Dieses Buch zeigt mal wieder, dass sich viele Autoren innerhalb einer Serie rasant steigern können. Ich war wirklich positiv überrascht darüber, dass Victoria Lauries Serie noch besser und vor allem mysteriöser und spannender geworden ist und freue mich schon jetzt auf den dritten Teil!

Wertung:
9,5 von 10 Punkten

:stern
Benutzeravatar
SchneeMcKettrick
Spießige Prinzessin mit Krönchen/Admin
 
Beiträge: 23933
Registriert: 28.03.2006, 18:56
Wohnort: ..hinter den Bergen bei den 7 Zwergen

Beitragvon patwelli » 06.09.2010, 16:09

Doc Sahneschnitte ist ja sooooo cool.

M.J. Holliday ist ein Medium, die mit verstorbenen Menschen reden kann und ihren Seelen hilft, ins Jenseits zu entschwinden. Ihrer eigenen Erklärung nach benutzen die Seelen sie als Telefonzelle, sobald sie mit anderen Menschen kommuniziert, klopfen sie an und möchten ihrem Gegenüber etwas mitteilen. Auf diese Art hat sie schon viele Skeptiker bekehrt und ist ihrer Dankbarkeit sicher, wenn sie etwas von lieben Anverwandten hören. Genauso gibt es aber auch Seelen, die es noch nicht verstanden haben, dass sie gestorben sind. Ihnen hilft sie, ins Licht zu gehen und ihren Frieden zu finden. Mit ihrem Partner Gilley hat sie eine Agentur aufgebaut, die Menschen hilft, ihre bösen Geister loszuwerden. Denn von denen gibt es auch eine ganze Menge, so manche Gewalttäter haben sich Portale geschaffen und Kräfte gesammelt, womit sie wirklichen Schaden anrichten können. Ihr Team wird nun von Dr. Steven Sable verstärkt, der nach dem letzten Fall aus gesundheitlichen Gründen erst einmal nicht mehr als Arzt praktizieren kann und Gefallen an der Gespensterjagd gefunden hat. Oder ist es womöglich die faszinierende Geisterjägerin, die seine Gedanken völlig vereinnahmt? Wenn doch bloß der eifersüchtige Papagei Doc nicht wäre, der es schafft, ein harmloses Stelldichein in eine Szene aus „Die Vögel“ zu verwandeln. Doc Sahneschnitte hat seinen Spitznamen aber nicht zu Unrecht, und so kann man das Knistern zwischen ihm und M.J. förmlich durch die Buchstaben hören. Leider bleibt es auch diesmal beim Knistern, was allerdings wiederum Hoffnung auf weitere Bände gibt.

Victoria Laurie versteht es meisterhaft, allen Erwartungen gerecht zu werden und sich im zweiten Band sogar noch zu übertreffen. Hatchet Jack, der Geist mit der Axt, ist ein starker Geist, er ist nicht einfach zu fangen und aufzuspüren. Um hinter sein Geheimnis zu kommen, muss das Team weit in die Vergangenheit des kleinen Ortes gehen, und kommt dabei gruseligen Geheimnissen auf die Spur. Mittlerweile mit starken körperlichen Kräften ausgestattet wird Hatchet Jack zu einer gewaltigen Bedrohung, nicht nur für M.J. und ihr Team. Eine ganze Menge Erwachsener und Kinder haben ihn gesehen, er hat sie dermassen eingeschüchtert, dass sie die Begegnungsstätten nie wieder aufsuchen. Er muß dringend gestoppt werden, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Komischerweise sperrt sich der Leiter des Internates gegen die Geisterjagd, eigentlich sollte es doch in seinem Interesse sein, immerhin erwägen schon die ersten Kinder, nicht mehr wiederzukommen. Neben Hatchet Jack gibt es noch weitere Geister, deren Schicksale sehr ergreifend sind. Spannung besteht von der ersten bis zur letzten Seite, der Leser wird in das Buch hineingesogen und ist hautnah bei der Geisterjagd dabei. Die Auflösung ist überraschend, und wieder einmal mehr mit menschlichen Abgründen gespickt.

Sprachlich und inhaltlich völlig fesselnd, ist Victoria Laurie eine zauberhafte Serie gelungen. Doc Sahneschnitte, M.J., Gilley, Doc und Karen sind traumhafte Charaktere, wobei Doc ein bisschen zu kurz kommt in dieser Geschichte. Man fühlt sich sehr schnell mit ihnen verbunden und möchte nur noch eines – lesen, lesen und noch mehr lesen. Die Geschichte berührt und die sprachlichen Redewendungen von Doc Sahneschnitte sind zum Schmunzeln und unheimlich liebenswert. M.J. ist auch ein recht einsichtiger Charakter, sie erkennt ihre Fehler schnell, beharrt nicht immer auf ihrer Meinung und ist in diesem Band aufgeschlossener ihrer Umwelt gegenüber. Faszinierend, wie sie es schafft, den Sheriff zu überzeugen und vom absoluten Skeptiker zu ihrem größten Fan zu bekehren. Hier hätten es auch wieder ein paar eingestreute Geschichten mehr sein können, der Reiz des Geheimnisvollen ist allerdings ungebrochen. Dazu wieder die hervorragende Qualität des Buches, und dem puren Lesevergnügen steht nichts mehr im Wege.

Fazit

Einen ganzen Tick gruseliger ist der zweite Band der Serie um M.J. Holliday, Geisterjägerin. Ein Axtmördergeist, verzweifelte Kindergeister und gepeinigte Seelen in lebenden Körpern geben dieser Folge genau die richtige Mischung Horror und Mystik, um auch die letzten Skeptiker zu überzeugen. Es gibt bestimmt noch viele Geister, die darauf warten, ihre Geschichte erzählen zu können. Mögen Victoria Laurie so schnell die Ideen nicht ausgehen, mit ihren bezaubernden Charakteren hat sie einen hohen Suchtfaktor erschaffen. Dazu noch die Ironie, der Wortwitz und das leise Knistern zwischen den Protagonisten, was auf jeden Fall noch vertieft und genauer untersucht werden muss.

Ich freue mich jetzt schon über weitere Bände - das könnte zu einer Lieblingsserie werden *g*
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

Bild
____________________________________

Mein Regal bei TT - Mein Regal bei TG
Benutzeravatar
patwelli
Palastwache/Moderatorin
 
Beiträge: 8570
Registriert: 04.06.2007, 20:20
Wohnort: Velbert

Re: M.J. Holliday 02. Gespenster küsst man nicht von V. Laur

Beitragvon mallory » 30.01.2011, 23:33

Eine wirklich spannende und recht gruselige Geistergeschichte hat mich heute um den größten Teil der Nacht gebracht! Und obwohl ich wieder einmal auf die letzte Seite geblättert hatte um zu schauen, ob sich M.J. und Steven endlich kriegen und dabei einen Namen aufgeschnappt habe :rotwerd konnte ich doch bis zum Schluss nicht zuordnen, wie sich der Kriminalfall und die damit zusammenhängenden Geistererscheinungen auflösen werden (ja, auch die Geister *g*).
Weniger gut gefallen haben mir die Szenen in denen es um das Zwischenmenschliche zwischen den Protas ging. Für mich blieben Steven, M.J. und Konsorten diesmal seltsam flach, die Versprecher von Steven fand ich leider nicht mehr wirklich witzig, zum Teil sogar unglaubwürdig! Oder wie ist es zu erklären, dass ein erwachsener, in Deutschland aufgewachsener Mann nicht weiß, dass man am Ende eines Funkspruches "Roger" sagt?? Mensch, das weiß sogar ein kleines schwäbisches Mädchen! Wo hat Steven gelebt? Hinterm Mond??
Etwas nervig fand ich diesmal auch den Papagei Doc, aber er hatte ja nur eher kurze Gastspiele.
Für mich lebte diese Story von und durch ihre Geistergeschichten. Angefangen von der Szene am Straßenrand über den Geist im Restaurant bis zur finalen Auflösung sämtlicher Zusammenhänge. Wirklich sehr gut gelungen!!

Auch wenn mich der Humor diesmal etwas enttäuschte freue ich mich doch schon sehr auf den 3. Teil der Reihe - der hoffentlich bald erscheint!!

Meine Wertung: 4,5 von 5 :lesen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
Deutsche Lyrikerin
Benutzeravatar
mallory
Palastwache/Teilzeit-Todesquasslerin/Moderatorin
 
Beiträge: 58879
Registriert: 30.03.2006, 21:41
Wohnort: Reutlingen


Zurück zu Liros mit Fantasy/Mystery/SciFi (auch All Age)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste