Das Wörterbuch der Liebenden von David Levithan

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Das Wörterbuch der Liebenden von David Levithan

Beitragvon ina » 24.08.2010, 18:10

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Das Wörterbuch der Liebenden
David Levithan
Graf 2010-08-11 Gebundene Ausgabe 211 Seiten

Klappentext:
Von A wie atemberaubend bis Z wie Zenit was liegt näher, als die Liebe enzyklopädisch zu erzählen? Diese poetische Manhattan-Love-Story in ungewöhnlicher, verspielter Lexikon-Form ist ein Herzensbuch für jeden, der verliebt ist oder sich verlieben möchte.

„Hast du gemerkt, dass ich mich in meinem Internet-Profil zwei Jahre jünger gemacht habe? Welch pure Seligkeit, als wir den Küchentisch unter den bestirnten Himmel stellten, um alfresco zu essen. Ob es eine gute Idee ist, zusammenzuziehen? Sollen nicht wenigstens unsere Bücher eigene Regale behalten? Du wirst doch nicht etwa Doisneaus Kuss aufhängen. Ich will es nicht wissen, wenn du mir sagst, du hättest mir etwas zu sagen...“

Ein Wörterbuch der anderen Art: Jeder Eintrag erzählt einen Schritt der Annäherung, der immer größer werdenden Nähe, aber damit auch der Verletzlichkeit. Literarisch raffiniert und romantisch, frisch und modern fängt es die beinahe alltäglichen Gefühlsstürme der Liebe ein: Momente des größten Glücks und des Genervtseins, großer Erwartung und kleiner Ernüchterung, und der einzigen Gewissheit, dass Liebe nun mal das Flüchtigste auf der Welt ist.

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so richtig was ich zu diesem Buch sagen soll. Seit Tagen zerbreche ich mir darüber den Kopf, aber um eine richtige Rezi schreiben zu können müsste ich auch ein richtiges Buch gelesen haben und das war „Das Wörterbuch der Liebenden“ nicht für mich. Ein Buch ohne Anfang, ohne Ende, ohne Spannung, mit Wiederholungen, teilweise mit netten Anekdoten, teilweise eine Seite mit fünf Wörtern. Was soll man davon halten? Ein Liebesroman ist es für mich definitiv nicht – man kann zwar eine Geschichte dahinter entdecken, wird aber nie deren Ausgang wissen. Spannung kam für mich keine auf und mit Protagonisten mitfiebern stand auch nicht zur Debatte, so gesehen gab es keine. Also, von der Sichtweise eines Liebesromans hat dieses Buch versagt.

Aber es gibt ja noch die zweite Sichtweise – nämlich, die des Wörterbuches. Und die fand ich recht gelungen. Englische Wörter werden ihrer Bedeutung nach übersetzt und mit einer Geschichte unterlegt. Manchmal ist diese Geschichte schön ausgebaut und man hat das Gefühl die Personen wären zum ersten Mal greifbar. Manchmal wird ein kurzer Ausschnitt aus einem Gespräch gezeigt. Und manchmal stahl sich ein Grinsen in mein Gesicht und ich dachte mir „ja, so gehört es sich!“. Im Klappentext ist von Annäherung die Rede, aber mindestens die Hälfte vom Buch handelt vom Gegenteil. Kaum eine Definition geht über eine Seite hinaus und als Leser kann, nein man muss sogar, weiter überlegen, was noch sein oder gewesen sein könnte. „Romantisch, frisch und modern“ finde ich als Beschreibung jedoch übertrieben – obwohl die Erwartungen hoch waren, kam nur wenig Romantik vor und als besonders frisch und modern würde ich die Geschichte auch nicht bezeichnen, zeigt sie doch ein alltägliches Leben, in das man nicht grade viel Einblick erhält.

Durch Cover und Leseprobe war „Das Wörterbuch der Liebenden“ von David Levithan Liebe auf den ersten Blick, aber leider hielt sie nicht. Der Autor schenkte mir wundervolle Stunden, einige davon unterhaltsam, aber nichts Langlebiges. So bleibt für mich nach dem Lesen nur der Eindruck einer zerflossenen Liebe zurück.

Wertung:
3 von 5 Punkten

:stern
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