Constance O´Banyon - Und der Wind erzählt von Glück

historische Liebesromane deren Geschichte in Amerika spielt

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Constance O´Banyon - Und der Wind erzählt von Glück

Beitragvon Luckydaisy » 26.08.2010, 18:44

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Und der Wind erzählt von Glück.
Constance O'Banyon
Bastei Lübbe 2002 Taschenbuch

Kurze Inhaltsangabe:
Reese Starrett erfüllt seinem besten Freund Matthew Holloway einen großen Wunsch: Die Verlobte Matthews, die schöne Saber Vincente, wurde entführt und Reese soll die abkömmliche Verlobte wiederbeschaffen. Dies gelingt ihm auch, womit er jedoch nicht rechnen konnte, ist, daß er sich in Saber verliebt...

Meine Einschätzung:
Ich, als alter Western-Fan, war natürlich schwer entzückt, als mir dieses Buch in die Finger gefallen ist. Und wenn "frau" gerne Western liest, ist dieses Buch mit Sicherheit nicht die schlechteste Wahl. Aber in erster Linie möchte ich dann doch eher einen Liebesroman mit Western-Setting lesen und von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist das Buch eher subobtimal geglückt.

"Und der Wind erzählt von Glück" ist ein echter Old-School-Romance, d.h. die Heldin ist natürlich unglaublich schön und nett und talentiert und... und... und... Und der Held natürlich auch. Groß, attraktiv, männlich, ein Rauhbein mit harter Schale und weichem Kern ringt er locker eine Horde Kommantschen mit dem kleinen Finger nieder.
Die damals üblichen Klischees sind heute eigentlich kaum noch zu ertragen und haben für ordentlich Punkteabzug gesorgt.
Gewinnen konnte das Buch jedoch durch seinen flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil. Allerdings hätte ich von dem Buch mir etwas mehr Substanz erhofft.
Nachdem Saber von Reese befreit wurde, reiten diese z.B. einige Tage durch die winterkalte, von Schneestümen gepeitschten Prärie. Dies liest sich jedoch eher wie ein gemütlicher Ritt von Lagerfeuer zu Lagerfeuer, anstatt von überstürzter Flucht vor einer Horde Banditen. Und die Unbillen der Natur sind im Zweifelsfall schmückendes Beiwerk, sorgen bei der Leserin aber eher für ein laues Lüftchen im Wasserglas.

Auch die Liebesfindung des Heldenpaares ist äußerst hakelig. Eben reiten sie noch so dahin... im nächsten Moment weiß Saber, daß Reese ihre große Liebe ist. Was zu dieser Erkenntnis geführt hat, bleibt zumindest der Leserin verborgen. Auch die anfängliche Leidenschaft Reese´ für Saber wandelt sich von einem Satz zum anderen zu tiefschürfender Liebe. Das ist einfach nur unglaubwürdig und phasenweise auch peinlich.

Egal - für einen verregneten Sonntag Nachmittag auf der Couch geht das Buch absolut in Ordnung und wenn man nicht soviel nachdenkt beim lesen und auch die Details der Geschichte nicht hinterfragt, kann man mit diesem Western durchaus eine gute Zeit haben.

Deshalb von mir auch 3 von 5 Points

:stern
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