Kathy Brandt - Schwarze Korallen

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Kathy Brandt - Schwarze Korallen

Beitragvon patwelli » 05.09.2010, 11:59

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Schwarze Korallen: Roman
Kathy Brandt
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2007-02-12 Taschenbuch 352 Seiten

Klappentext:

Hannah Sampsons Chef in Denver hat sie zwar von Anfang an davor gewarnt, dass die Idylle der Virgin Islands trügerisch sei. Aber die Polizeitaucherin wollte ja unbedingt ihre Ruhe haben. An einem tropischen Morgen um 9:32 Uhr startet ein altes, klappriges Flugzeug in den strahlend blauen Himmel über Tortola. Aber schon sieben Minuten später stürzt es, nicht weit von Hannah Sampsons Boot, ins Meer. Ohne zu zögern, machen sich Hannah und ihr Partner auf die Suche nach Überlebenden. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine ganz normale Rettungsaktion, weitet sich jedoch schnell zur Ermittlung in einem Mordfall aus. War einer der Passagiere etwas das Ziel eines Killers? Wer würde für einen einzigen Menschen so viele Unbeteiligte auf sein Gewissen laden? Sosehr Hannah sich auch bemüht, alle ihre Spuren enden in einer Sackgasse. Es gibt zwar einen – äußerst zwielichtigen Verdächtigen, aber irgendwie scheint er nicht so recht ins Bild zu passen. Außerdem muss Hannah sich auch noch um einen neunjährigen Jungen kümmern, der wie durch ein Wunder den Flugzeugabsturz überlebt hat. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, kriselt es auch noch in Hannahs Beziehung – und wie ein Symbol für die derzeitigen Turbulenzen in ihrem Leben ist auch noch ein ausgewachsener Hurrikan im Anmarsch auf die Inselgruppe... Quelle: Blanvalet

Meine Meinung:

Nach Mörderische Brandung, Dunkle Tiefen und Trügerische Klippen der vierte Fall mit der Polizeitaucherin Hannah Sampson auf den British Virgin Islands. Ein Flugzeugabsturz direkt neben dem Boot von Hannah und einem Kollegen, mit dem sie Übungstauchgänge grade vornehmen möchte, bringt von Anfang an die richtige Dramatik ins Spiel. Eine kleine Passagierflugmaschine fällt regelrecht ins Meer und Hannah gelingt es, noch einige der Passagiere zu retten. Aber warum ist die Maschine abgestürzt? Hat es etwas mit einem der Passagiere zu tun? Hannah und ihre Kollegen nehmen die Ermittlungen auf, und tauchen immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption und bodenlosen Gemeinheiten hinein.
Spannend erzählt Kathy Brandt ein weiteres Mal von Hannah und ihren Kollegen in der wunderschönen Inselwelt der Karibik. Sie bekommen es mit Umweltschützern, Schauspielern, skrupellosen Rechtsanwälten und sich selbst maßlos überschätzende Senatoren zu tun. Bis sie überhaupt ein Motiv finden, dauert es schon einige Zeit, und der Leser wird mal hierhin und mal dorthin geleitet. Viele lose Fäden verknüpfen sich dann endlich zu einem stürmischen Finale, bei dem fast alle offenen Fragen eine Antwort finden.

Auch das Privatleben Hannahs kommt diesmal nicht zu kurz. In ihrer Beziehung zu Peter O'Brien bahnt sich ein Wendepunkt an. Peter hätte gerne Kinder und eine Frau, die sich nicht ständig in Gefahr begeben muss. Hannah möchte ihre Eigenständigkeit allerdings nicht aufgeben und benimmt sich teilweise recht kindisch, starrsinnig und sehr egoistisch. Aber durch das Schicksal eines neunjährigen Kindes erkennt sie bald, was wirklich wichtig ist. Ironischerweise kann sie dieses Peter aber nicht mehr mitteilen. Ist es wirklich zu spät für ihre Einsicht?
Dramatisch und spannend geht es bis zum Schluß zu, man weiß wirklich nicht, wer und warum die ganzen Untaten verübt werden. Obwohl man als Leser so manches Indiz von Anfang an erkennt und an der Blindheit der Ermittler fast verzweifelt, lässt sich der Täter erst am Schluß in die Karten schauen. Nach Auflösung des Falles lässt der endgültige Schluß allerdings noch auf eine Fortsetzung hoffen - eine Sache ist noch ungelöst geblieben.

Kathy Brandt lässt uns mit viel Sachverstand einen Blick in die oft sehr aufregende Arbeit einer Polizeitaucherin werfen. Ermittlungen unter Wasser sind völlig anders als an Land, vieles ist unterschiedlich und man ist immer wieder erstaunt, an welche Details die Ermittler alle denken müssen. Alleine für diesen Sachverhalt sind die Bücher von Kathy Brandt ein Erlebnis, spezifisch und detailliert gibt sie die Arbeit unter Wasser wieder und hinterlässt staunende Leser.

Fazit

Auch der vierte Fall lässt es an Spannung und Dramatik nicht zu wünschen übrig, wenn man auch diesmal wieder lieber die Ermittlerin schütteln und ihr klarmachen möchte, wo sie ihre Prioritäten setzen sollte. Trotzdem ist es ein aufregender Ausflug in eine paradiesische Inselwelt, bei dem einem das warme Wasser regelrecht umschmeichelt. Interessante Details über die Arbeit der Polizei auf der Insel und unter Wasser neben einer faszinierenden Urlaubswelt sorgen für Wohlfühlstimmung.

Von mir gibt es aber auch nur 3 von 5 Punkten - das Ende ist offen, sowas mag ich gar nicht und so wirklich spannend ist es auch nicht.

:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 06.11.2012, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kathy Brandt - Schwarze Korallen

Beitragvon sabinett » 08.10.2010, 16:06

patwelli hat geschrieben:
Von mir gibt es aber auch nur 3 von 5 Punkten - das Ende ist offen, sowas mag ich gar nicht und so wirklich spannend ist es auch nicht.

:stern



also von mir bekommt sie nur 2 von 5, weil so ein doofes Ende: .., als ich hörte, wie die Tür aufging" :twisted:

Zur Erklärung, der Prota war schon ein paar Wochen nach einem Hurrican auf See verschollen und niemand fand ihn und sie sitzt gerade hadernd mit ihrem Schicksal auf seiner! Terrasse...

Das Buch an sich ist ja ganz ok, Hannah nervt, wie auch in den Büchern zuvor, immer noch in ihrer Art, daß sie alles schafft und alles besser weiß.

Der Flugzeuabsturz und seineAuswirkungen sind spannend, seine Aufklärung eher unspektakulär.

Die Unterwasserwelt der BVI beschreibt sie wirklich toll, aber ich bin kein Taucher und langsam wurde es auch hier zuviel des Guten (getoppt haben es aber Teil 2+3) :???:

Das Buch bzw. die ganze Reihe ist v.a. ein Lesevergnügen, für jemanden, der taucht, für mich war es eher nix... :???:
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