Tanz des Blutes von Jeanne Faivre d'Arcier

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Tanz des Blutes von Jeanne Faivre d'Arcier

Beitragvon SchneeMcKettrick » 05.09.2010, 13:08

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Tanz des Blutes: Roman
Jeanne Faivre d'Arcier
Heyne Verlag 2010-08-09 Taschenbuch 384 Seiten

Inhalt:
Algerien im Jahr 1840: Die schöne Carmilla ist nicht nur eine mutige und leidenschaftliche junge Frau, sie ist auch eine begnadete Flamenco-Tänzerin. Als sie in einer dunklen Nacht zum Vampir wird, tanzt sie von nun an durch die Unsterblichkeit, auf der Suche nach dem Geheimnis des Blutes. Doch es gibt weitaus ältere und mächtigere Vampire als sie – und diese führen einen gnadenlosen Kampf gegen all jene, die sich gegen die alten Blutrituale wenden …
Quelle: Heyne

Meine Meinung:
Dieses Buch beinhaltet eine sehr spezielle Geschichte, die von den Lesern sehr viel Feingefühl erwartet.
Carmilla ist eine Hure und auch eine Mörderin. Ihr Leben verlief in keinen geraden Bahnen und ist von Verlusten geprägt. Sie ist eine einsame Protagonistin und in vielen Grundzügen wirkt sie durchaus brutal und ohne Moral. Man muss hinter die Fassade blicken um den sensiblen Kern Carmillas zu erkennen, ihre Verzweiflung und Wut. Dieser Charakter schillert in den unterschiedlichsten Farbtönen und ist das Herz des Buches.

Ich würde „Tanz des Blutes“ nicht als kurzweiliges Lesevergnügen für den paranormalen Liebhaber bezeichnen. Vielmehr sehe ich den Roman als Liebhaberstück für Leser, die außergewöhnliche Geschichten mögen und auch mit einer Protagonistin mitleiden können die ab und an Unverständnis hervorruft. Die Grundstimmung ist recht düster und die angepriesene Erotik wirkt oft bedrückend. Gewalt, Tod und zerstörte Seelen dominieren das Geschehen und fordern einiges vom Leser ab.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und wenn sie sich nicht gerade in langatmige Stellen vertieft auch durchaus flüssig und ansprechend. Der Roman spielt in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Die Schilderung der vergangenen Zeiten fand ich sehr überzeugend, tiefgängig und durch besondere Settings und Einflüsse auch exotisch. Die Gegenwart jedoch bleibt etwas blass und ab und zu macht sich Langeweile beim Lesen breit, die einfach hätte nicht sein müssen wenn die Liebe zum Detail nicht nur in der Vergangenheit spürbar gewesen wäre.

Insgesamt ein schwer zu beurteilendes Buch, da es mir nicht immer möglich war jegliche Moralvorstellung über Bord zu werfen. Ich würde jedem interessierten Leser empfehlen sein eigenes Bild über den Roman zu machen da ich mir sicher bin, dass es sehr viele Menschen gibt die das Besondere an diesem Buch lieben werden.

Wertung:
7 von 10 Punkten

:stern
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SchneeMcKettrick
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