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Montana Creeds 2 - Soweit die Sehnsucht trägt
Linda Lael Miller
MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG 2010-09-01 Taschenbuch 368 Seiten
Originaltitel: Montana Creeds: Dylan
Klappentext:
Wie ein Sturm bricht die Vergangenheit über die zurückhaltende Bibliothekari Kristy Madison hinein, als Dylan Creed nach Stillwater Springs zurückkehrt. Erinnerungen an Küsse voller Sehnsucht, an Nächte voller Leidenschaft - und an ein Ende voller Tränen. Doch Dylan kommt nicht allein die staubige Hauptstraße entlang: Er hat seine zweijährige Tochter Bonnie bei sich. Dass die Kleine eine Mutter braucht, ist Kristy klar. Ist das der Grund, warum Dylan ihre Nähe sucht? Oder treibt auch ihn die Sehnsucht? Und bei aller banger Hoffnung gibt es in Kristys Leben noch etwas anderes, das sie mit tiefer Unruhe erfüllt. Ein Skandal, um ihren Vater zieht weite Kreise und droht, auch sie in einen dunklen Skandal zu reißen. Quelle: Mira
Meine Meinung:
Kristy Madison ist Bibliothekarin und lebt in ihrem Traumhaus, was allerdings noch etwas reparaturbedürftig ist. Sie hat ja Zeit, denn außer ihrem Kater, ihren Büchern und ihrer interessanten Arbeit hat sie ja sonst nichts vor. Eigentlich ein ruhiges, beschauliches Leben, was durch die vielen Thriller, die sie geradezu verschlingt, etwas Aufregung bekommt. Aber was ist nur mit Kindern, einem Partner und sowas wie - Sex? Sollte das etwa alles gewesen sein, als Dylan sie vor fünf Jahren verlassen hat? Denn ihn kann sie nicht vergessen, neben ihm konnte kein Mann bestehen. Auch Mike Danvers nicht, mit dem sie sich verlobt hatte, um Dylan eins auszuwischen. Zum Glück hat sie das aber noch rechtzeitig erkannt und sie beide nicht in eine zweifelhafte Ehe gezwungen. Jetzt ist Dylan wieder da, mit ihm seine kleine Tochter Bonnie, die deren Mutter einfach in seinem Wagen abgesetzt hat. Dabei wünscht sich Kristy doch Kinder. Als dann auch noch auf dem verwahrlosten Grundstück ihrer Eltern zwei Leichen gefunden werden, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen.
Nach Logan und Briana, die hier auch durchgehend eine Rolle spielen, geht es in dem zweiten Band nun um Dylan und Kirsty, die wir auch schon vorher kurz kennenlernen konnten. Dylan ist wie alle Creeds beim Rodeo groß geworden, er ist ein ausgezeichneter Reiter und Stuntman, gewinnt so manche Pokerturniere und hat auch noch die richtige Nase bei einigen Spekulationen bewiesen. Vor Verantwortung drückt er sich allerdings und wird nirgendwo sesshaft. Über die Trennung von Kirsty ist er nie wirklich hinweg gekommen - das würde er sich aber nie eingestehen. Als er nun unverhofft für Bonnie sorgen muss, wird ihm klar, dass die Zeit gekommen ist, nun doch endlich ein Zuhause zu schaffen. Und das geht nirgendwo als in Stillwater Springs, denn dort steht sein Haus und sein Elternaus. Zusammen mit Logan will er den Namen Creed von seinem Ruf befreien und ihn endlich ehrbar machen.
Die zwei sind starke, sympathische Charaktere, die sich ihrer Herausforderung stellen. Dylan zögert keine Minute, sich auf Bonnie einzulassen, er hat zwar nicht viel Ahnung von kleinen Kindern, aber er weiß, wo er Hilfe bekommen kann. Kirsty ist sich recht schnell wieder über ihre Gefühle im Klaren, aber noch eine Trennung will sie nicht verkraften. Aber deshalb auch auf alles Gute, was eine Beziehung mit sich bringen kann, verzichten, will sie auch nicht. Die beiden kommen recht schnell zusammen, Linda Lael Miller versteht es ausgezeichnet, ihre Zweifel und Gefühle in Worte zu fassen. Mit Bonnie erlebt man so manche witzige Situation, so ein kleiner Feger wirbelt schon mal so manche geplante Unternehmungen durcheinander. Nebenher gibt es dann auch noch den Krimiplot um die beiden Leichen, der aber relativ nebensächlich abgehandelt wird. Irgendwie bleibt so manches im Unklaren oder wird nur kurz angeschnitten, Miller legt eindeutig mehr Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Ihrem Schreibstil habe ich auch einige Tränen zu verdanken, so hat mich die Geschichte mitgerissen. Leider wird vieles nur angerissen und nicht vertieft - aber wir haben ja noch einen Band vor uns, deren Protagonisten hier schon kurz vorgestellt werden. Denn es fehlt ja noch Tyler, mit dem sich die Brüder aussöhnen müssen, was durch ihr schweres Erbe allen nicht gerade leicht fällt.
Von mir gibt es deshalb 4 von 5 Punkten, ein bisschen mehr Tiefe wäre schöner gewesen.