Montana Creeds 3: Heiß wie der Sommer von L.L. Miller

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Montana Creeds 3: Heiß wie der Sommer von L.L. Miller

Beitragvon SchneeMcKettrick » 13.09.2010, 22:06

Werbung
Bild
Montana Creeds 3: Heiß wie der Sommer
Linda Lael Miller
MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG 2010-10-01 Taschenbuch 368 Seiten

Klappentext:
Das Letzte, was Lily Kenyon will, ist ein Mann! Ein unzuverlässiger Herzensbrecher hat der alleinerziehenden Mutter gereicht. Doch dann kehrt Lily zusammen mit ihrer kleinen Tochter ins idyllische Stillwater Springs zurück, um für ihren kranken Vater zu sorgen. Und plötzlich gerät ihr Vorsatz ins Wanken. Denn auch Tyler Creeds ist wieder da: Tyler, der sie damals in jenem heißen Sommer geküsst hat und ihr zeigte, was Liebe wirklich ist. Der seinen Brüdern nicht vergeben kann und noch immer auf Rache sinnt. Tyler, der alle Eigenschaften besitzt, die Lilys Herz sich heimlich ersehnt und der deshalb so gefährlich wie kein anderer ist.

Meine Meinung:
Der dritte und letzte Teil der Montana Creeds- Serie handelt von dem jüngsten der Creed- Brüder. Tyler hat wohl die schwierigste Beziehung zu seinen Brüdern und kehrt nur mit großen Zweifeln zurück an den Ort wo seine Wurzeln zu finden sind. In Montana stößt er auf seine Jugendliebe Lily, die zurückgekehrt ist um für ihren kranken Vater da zu sein. Nicht nur ihre Tochter Tess ist schwer begeistert von den gutaussehenden Mann mit Hund und Gitarre, auch Lily denkt an die Zeit zurück, in der sie noch glaubte mit Tyler ein gemeinsames Leben führen zu können. Nachdem er ihr das Herz gebrochen hatte war sie unfähig einen anderen Mann so sehr zu lieben wie Tyler. Beide sind älter geworden, haben zerbrochene Beziehungen hinter sich und fühlen sich nach wie vor zueinander hingezogen. Eine gewaltige Gefühlsexplosion scheint unausweichlich…

Wie schade, dass der alte Jack nur drei Söhne hatte denen er die Kindheit verderben konnte. Nicht, dass ich das anderen gönnen würde aber es wäre schon schön gewesen noch mehr Teile dieser Serie genießen zu können. Die Trilogie hat mit „Heiß wie der Sommer“ einen würdigen Abschluss gefunden und lässt mich mit einem schreienden Herzen nach „mehr“ zurück.
Tyler ist ein wahres Multitalent und hat mit Rodeo und Modelaufträgen ein finanzielles Polster geschaffen, das sich hinter dem Vermögen seiner Brüder nicht verstecken muss. Er ist ein tief verletzter Charakter, der es sich selbst schwer macht zu verzeihen und zu vergessen. Er ist leidenschaftlich, besitzt ein großes Herz und schafft es, dass nicht nur Lily ihn in verliebt ist sondern auch die Leserin, in diesem Fall, ich.
Lily ist ein stolzer und leidenschaftlicher Charakter. Sie liebt ihre naseweise Tochter Tess über alles und versucht mit ihrem Vater Frieden zu schließen. Ihr Herz gehörte immer schon Tyler, aber die Verletzung die er ihr zugefügt hat sitzt tief und der Cowboy muss alle seine Verführungskünste einsetzten um sie davon zu überzeugen, dass nur er der Mann für ihr Leben sein kann.
Die Beziehung ist von Erotik geprägt und diese Szenen beschreibt Miller sehr ansprechend. Hin und wieder musste ich jedoch schmunzeln, da es die Autorin meiner Meinung nach etwas zu weit getrieben hat wenn sie Lily einen Orgasmus bekommen lässt wenn sie die Hände von Tyler in ihren hält. Zum Glück hielten sich diese Lustigkeiten jedoch in Grenzen und der Rest der Geschichte und auch der erotischen Szenen konnten von mir genossen werden.

Wie schon im zweiten Teil des Buches kommt der Seriencharakter der Montana Creeds wunderbar dicht daher. Alle liebgewonnen Charaktere haben eine wichtige Rolle in diesem Buch und auch das Ende zeigt den Familienzusammenhalt der drei Brüder und ihren Frauen. Solche Serien sind absolut süchtig machend und wenn sie dann auch noch so unterhaltsam und gefühlvoll geschrieben sind wie in diesem Fall, ist es ausgeschlossen diese Serie nicht zu lieben.

Wertung:
9,5 von 10 Punkten

:stern
Benutzeravatar
SchneeMcKettrick
Spießige Prinzessin mit Krönchen/Admin
 
Beiträge: 23933
Registriert: 28.03.2006, 18:56
Wohnort: ..hinter den Bergen bei den 7 Zwergen

Beitragvon patwelli » 25.12.2010, 11:23

Das Buch ist ein merkwürdiger Liro. Eigentlich ist es gar keiner, nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, aber es war - merkwürdig. Es gab kein Rumgezicke, kein Zaudern, kein Hinhalten und kein Ich-kann-Gefühle-im-Moment-nicht-gebrauchen-und-will-mich-nicht-verlieben. Sie verlieben sich beide - von Anfang an. Bezeichnenderweise fragt Tyler sie an ihrem ersten Abend, direkt nachdem er sie abgeholt hat, ob sie es gleich hinter sich bringen oder erst noch essen gehen. Und sie hängt ihr nassen Höschen an den Außenspiegel und fragt sich, ob sie es noch bis ins Bett schaffen. Die Bettakrobatik ist heiß, aber ein wirkliches Gespräch führen die beiden nie. Die Gespräche führen sie mit anderen, Lily mit ihrem Dad und Tyler mit seinem möglichen Sohn Davie und seinen Brüdern, an die er sich wieder annähert. Diese Annäherung ist wunderbar und der trockene Sarkasmus hat mich oft lachen lassen. Außerdem sind die beiden das halbe Buch getrennt, Lily muss nach Chicago, ihr altes Leben aufgeben und Tyler sich mit Davie und seiner Mutter Doreen auseinandersetzen. Komischerweise reden beide auch nicht über ihre Probleme, das einzige, was sie zaudern lässt, sind die Gedanken, dass jemand anderes dem anderen noch mehr bieten könnte. Aber ansonsten geht alles viel zu glatt - zack bum peng.

Davon abgesehen hat mir das Buch wieder gut gefallen, die Charaktere sind klasse und alles alte Bekannte. Wobei mir die Kinder, Davie und Tess immer viel älter vorkamen, als sie angeblich waren. Tess war auch manchmal so vorlaut und platzte sofort mit Sachen raus, was mir überhaupt nicht gefiel. Das waren aber nur Kleinigkeiten, ansonsten war es ein absolut gelungener Abschluß der Creeds. Ich hatte immer das Gefühl, die Autorin wollte vieles zum Abschluß bringen und dann war keine große Zeit mehr für Beziehungsdramatik - was auch was Entspannendes hatte *g*. Wer Familiengeschichten mag und auch mal einen etwas anderen Liebesroman lesen möchte, ist hiermit bestens bedient, wer die Creeds schon vorher mochte, sowieso - für mich das beste Buch der Reihe, wahrscheinlich, weil es einfach anders war.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

Bild
____________________________________

Mein Regal bei TT - Mein Regal bei TG
Benutzeravatar
patwelli
Palastwache/Moderatorin
 
Beiträge: 8574
Registriert: 04.06.2007, 20:20
Wohnort: Velbert

Re: Montana Creeds 3: Heiß wie der Sommer von L.L. Miller

Beitragvon Marina G. » 01.02.2011, 12:47

Endlich ist das Buch auch in meinem SUB. Eure Rezis wecken große Vorfreude in mir :)
Benutzeravatar
Marina G.
wohnt in einem Fürstenschloss
 
Beiträge: 5905
Registriert: 01.04.2009, 19:21
Wohnort: Österreich

Re: Montana Creeds 3: Heiß wie der Sommer von L.L. Miller

Beitragvon mallory » 12.12.2011, 22:38

Was lange quält wird doch noch gut. So könnte man mein Verhältnis zu diesem Buch am besten beschreiben. Wie ja einige mitbekommen haben war ich anfangs extrem gegen die Heldin und ihr Liebesverhältnis eingestellt, was mir das ganze Buch zu verderben drohte. Schließlich jedoch wurde die Liebesgeschichte wenigstens etwas glaubwürdiger und ich habe mich entschieden den Roman unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten zu bewerten.
Als Familiengeschichte ist er nämlich wirklich, wirklich gut und verdient volle Punktzahl! Da sind drei Brüder, die lange Jahre unter ihrem gewalttätigen, tyrannischen Vater zu leiden hatten und dann vor ca. 13 Jahren im Streit auseinander gingen. Nun kommen sie im Abstand von wenigen Wochen zurück auf die heimatliche Ranch um ihre Probleme aufzuarbeiten, zu sich selbst zu finden und einen Neuanfang zu wagen.
Wobei Tyler eindeutig die größten Altlasten zu tragen hat. Seine Mutter hat Selbstmord begangen, er selbst war ein Tunichtgut und Draufgänger und seine größte Befürchtung ist, genauso zu werden wie sein Vater.
Es ist wirklich sehr anrührend, die langsame Annäherung Tylers an seine Brüder zu sehen, das vorsichtige Vortasten und wieder Zurückziehen, bis es schließlich zur Familienzusammenführung kommt. Eine große Hilfe ist dabei auch Davie, den Tyler als Pflegesohn aufnimmt und der bei der Rancharbeit seiner Brüder mithelfen soll/darf. Doch mit Davie komme ich auch indirekt zum Minuspunkt der Geschichte.
Da ist ein junges verliebtes Paar, das schmust und Händchen hält und sich abends mit einem Gute Nacht-Kuss an der Tür verabschiedet. Sehr süß, sehr romantisch. Würde der Junge, gerade mal 18 geworden, nicht gleich anschließend von der Haustür seiner Angebeteten weg ins Bett einer doppelt so alten Kellnerin steigen und mit ihr wilde Nächte voll Sex und Leidenschaft erleben. Als das Mädchen von dem Betrug erfährt bricht es ihr das Herz, sie trennt sich von dem Jungen und zieht weg. In Zukunft misst sie jeden anderen Mann an ihrem Verflossenen, der sie so verletzt hat und den sie doch so liebte.
Man sollte annehmen, dass das Wiedersehen der beiden nach so vielen Jahren eine Menge Möglichkeiten zur Konfliktaufarbeitung bietet. Klärende Gespräche, eine vorsichtige Wiederannäherung, ein ängstliches Vortasten, Misstrauen und schließlich die Einsicht, dass man nun wieder Vertrauen haben kann.
Aber nein, die Autorin lässt das alles weg, es wird mit keinem Wort erwähnt wie sehr der Held die Heldin in der Vergangenheit verletzt hat. Im Gegenteil: Sie sehen sich, sie fallen übereinander her, sie lieben einander. Durch dieses überstürzte Sexabenteuer schafft es Frau Miller nicht, mir glaubhaft zu erklären, warum die beiden sich denn nun lieben?! Der Sex ist toll, also muss es Liebe sein. Ich will ihn/sie heiraten, so dass ich ständig, immer und überall mit ihm/ihr Sex haben kann. :roll:
Sollte man nicht annehmen, ein Frau, die von ihrem Freund auf so grausame Weise betrogen wurde, würde etwas heftiger auf die Erkenntnis reagieren, dass er mit seinem damaligen Verhältnis vermutlich ein Kind gezeugt hat? Während sie selbst vermutlich keine Kinder mehr bekommen kann? Aber nicht doch, das würde ja einen Konflikt zwischen den Liebenden bedeuten! Also streicht Lily Tyler nur tröstend übers Haar, als wären sie damals nicht mehr als gute Freunde gewesen und als hätte er sie nicht aufs Übelste verletzt. :roll:
Mal davon abgesehen, dass ich Lilys Reaktion auf Tyler absolut überzogen fand (ich erinnere da nur an die Szene im Supermarkt :roll: ) ist mir zwischen den beiden einfach zu wenig Gemeinsamkeit außerhalb des Bettes aufgezeigt worden.

So kann ich abschließend sagen: Als Familiengeschichte ganz toll, auch in Bezug auf Lily und ihren Vater und ihre Schwiegermutter, als Liebesroman eher mangelhaft.

So kann ich auch nicht mehr als insgesamt:

3 von 5 :lesen

vergeben. Schade um die vertane Möglichkeit eines wirklich tollen Trilogie-Abschlusses. :sad
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
Deutsche Lyrikerin
Benutzeravatar
mallory
Palastwache/Teilzeit-Todesquasslerin/Moderatorin
 
Beiträge: 58879
Registriert: 30.03.2006, 21:41
Wohnort: Reutlingen


Zurück zu zeitgenössische Liebesromane

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

cron