Fesseln der Nacht: Der Bund der Schattengänger 6
Christine Feehan
Heyne Verlag 2010-09-13 Taschenbuch 560 Seiten
Inhalt:
Jesse Calhoun ist Inhaber einer kleinen Radiostation und zugleich ein Schattengänger. Seit einem Attentat, bei dem seine Beine stark verletzt wurden, sitzt er im Rollstuhl, er arbeitet aber nach wie vor mit seinem Team und führt vorwiegend Recherche durch. Eines Tages steht Saber vor seiner Tür, eine kindlich anmutende Radoimoderatorin, die nach einem Job sucht. Er nimmt sie in seinem Haus auf, ohne zu ahnen, das sie eine der jungen Frauen ist, die von Whitney rekrutiert und ausgebildet wurden. Beide erkennen erst nach Monaten, das ihre Freundschaft mehr ist und das sie beide Schattengänger sind. Wird Jesse Saber an Whitney verraten oder ist Saber von Whitney geschickt worden, um Jesse auszuliefern oder zu töten?
Meine Meinung:
Nach dem letzten Band der Schattengängerreihe war ich gespannt, welcher der Jungs nun sein Gegenstück finden würde und ob mir die Charaktere zusagen würden. Mit Ken und Mari hatte ich so meine Probleme, mit Jesse und Saber bin ich dagegen doch recht glücklich.
Obwohl Jesse im Rollstuhl sitzt, wirkte er auf mich gar nicht mal tortured, sondern eher kämpferisch. Er tut alles, um wieder laufen zu können und lässt sich daher auch auf ein gefährliches Experiment mit Lily ein. Im weiteren Verlauf der Story stellt sich auch heraus, das er gar nicht so hilflos ist, wie es scheint.
Saber ist in diesem Band eindeutig diejenige, die wesentlich stärker mit ihrem Schicksal zu kämpfen hat. Als Waise von Whitney ausgewählt, wurde sie zu einer perfekten Killerin ausgebildet, obwohl das ihrem Charakter völlig widerspricht. Sie selbst möchte das alles hinter sich lassen und ist ständig auf der Flucht. Richtig gut gefallen hat mir bei dieser Story, die eher langsame Annäherung der Beiden und die halbwegs rasche Aufklärung der beiderseitigen Fronten und Fähigkeiten. Die erotischen Szenen sind, wie bei Feehan üblich, recht ausführlich, aber diesmal in einer Dosis und Art, die richtig gut sind.
Die Hintergrundstory um die unterschiedlichen Organisationen, die einander bekriegen, wird weiter ausgebaut, allerdings mit weniger Infos, als ich es mir gewünscht hätte.
Einen großen Kritikpunkt gibt es allerdings, der mir schon ein wenig sauer aufgestoßen ist: Saber wird über weite Strecken des Buches als recht kindlich/jugendlich beschrieben (klein, zierlich, unschuldiges Gesicht, kaum weibliche Rundungen) und es wird auch nie recht klar, wie alt sie eigentlich ist. DAS ist eigentlich ein NO GO in einem Contemporary!! Es drängt sich schon irgendwie der Eindruck auf, das es ok ist, wenn erwachsene Männer auf minderjährige Kindfrauen stehen. Dieser Eindruck verflüchtigte sich bei mir im Laufe des Romanes auch nicht vollständig und ich wäre froh gewesen, wenn Jesse zu Anfang mehr Vorbehalte gegenüber einer Bezeihung zu Saber gezeigt hätte.
Fazit: Für Fans der Reihe dennoch ein Muss!
Meine Wertung:
8 von 10
Copyright Avatar 1996 by Mark Ivan Cole - All Rights Reserved - Used by Permission
Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.