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Die McKettricks 5: Ein Fest der Liebe: 1. Winter der Zärtlichkeit 2. Nacht der Wunder
Linda Lael Miller
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2010-12 Broschiert 428 Seiten
OT: Sierra's Homecoming und McKettrick's Christmas
Klappentext:
Winter der Zärtlichkeit
Endlich daheim! Es ist klirrend kalt, als Sierra die tief verschneite McKettrick-Ranch erreicht. Und sie wird bereits erwartet - von dem gut aussehenden und schweigsamen Travis Reid. Magisch fühlt Sierra sich zu diesem Mann hingezogen, träumt von Küssen, so sacht wie Schneeflocken - der Beginn vieler kleiner und großer Wunder in diesem Winter der Zärtlichkeit
Nacht der Wunder
Arizona, 1896. Eine Schneelawine reißt den Zug von den Schienen - und zerstört Lizzie McKettricks Plan: Zum Fest wollte sie bei ihren Eltern sein und ihnen Whitley vorstellen. Verlobung nicht ausgeschlossen! Doch nicht Whitley hilft den Verletzten, macht den Verzweifelten Mut, sondern der attraktive junge Doktor Morgan Shane. Und weckt so in Lizzies Herzen das helle Licht wahrer Liebe... Quelle: Mira
Meine Meinung:
Wenn man die Qualität eines Buches daran misst, wieviele Tränen man beim Lesen vergießt, so rangiert auch dieses Buch wieder mal sehr weit oben. Ohne pathetisch zu werden, sondern mit einfachen, klaren Worten zieht einen Linda Lael Miller mal wieder in die Welt der McKettricks. Endlich wieder ein Familienmitglied, deren Geschichte man noch nicht kennt. Allerdings kennt man Sierra aus den vorherigen Bänden, denn zeitlich spielt die Geschichte noch vor McKettricks 1, die Cousins haben ihre Frauen noch nicht gefunden. Ist aber auch nicht weiter tragisch, denn sie kommen nicht persönlich vor, werden nur ab und zu erwähnt. Hier lernen wir Sierra kennen, die Tochter von Eve, die Schwester von Mag und eine Nachfahrin von Holt und Lorelai, bekannt aus McKettrick 4. Und wie es mit diesen beiden weitergeht - ja davon erfahren wir eine Menge.
Sierra wurde als Kind von ihrem Vater entführt und nach der Scheidung von ihrer Mutter Eve in Mexico versteckt. Erst als sie größer wird, wird ihr bewusst, dass sie keine Mutter hat und was ihr Vater ihr wirklich damit angetan hat. Allerdings macht sie auch Eve den Vorwurf, nicht nach ihr gesucht zu haben, erst als ihr siebenjähriger Sohn Liam stark an Asthma erkrankt und sie die Kosten nicht mehr tragen kann, nimmt sie die finanzielle Hilfe ihrer Mutter an. Diese enthält allerdings einen Bedingung. Sierra und Liam müssen den Namen McKettrick annehmen und ein Jahr auf der Triple M verbringen, dem Stammsitz der McKettricks. Dort angekommen trifft sie auf Travis Reid, der sein eigenes Gefühlschaos mit sich schleppt, kurzerhand seinen Beruf aufgegeben hat und sich zur Zeit um die Pferde auf der Ranch kümmert. Und um Sierra und Liam, denn es fällt viel Schnee und die Heizung ist richtig tückisch.
Der Clou an dieser Geschicht sind allerdings die Rückblenden ins Jahr 1919, zur selben Zeit. Hannah McKettrick und ihr Sohn Tobias wohnen nach dem Tod ihres Mannes Gabe zusammen mit seinem Bruder auf der Triple M. Gabe und Doss sind die Söhne von Lorelai und Holt, die leider nur in Briefen in Erscheinung treten. Dafür treffen wir aber kurz mal Jeb, der mit Chloe verheiratet ist. Gabe ist an der Grippe im Krieg verstorben, und Doss hatte ihm versprochen, sich um Hannah und Tobias zu kümmern. Von ihrer ersten Begegnung an hat er sich in Hannah verliebt und musste dann zusehen, wie sie mit Gabe glücklich verheiratet war. Jetzt hat er Angst, dass sie ihren Sohn nimmt und zu ihrer Familie nach Missoula zieht. Tobias allerdings will unter gar keinen Umständen von der Ranch, und so steckt Hannah in einem Zwiespalt, denn auch sie beginnt für Doss Gefühle zu entwickeln, obwohl sie Gabe immer noch liebt.
Diese beiden Geschichten spielen zeitgleich, nur um ca. 100 Jahre versetzt. Liam und Tobias erzählen immer, dass sie einen komischen Jungen in ihrem Zimmer sehen, und auch sonst gibt es merkwürdige Vorkommnisse um einen Teekessel und ein Fotoalbum. Die Ereignisse sind ähnlich, beide Jungen erkranken schwer. Dieses ständige Hin und Her von Vergangenheit und Gegenwart ist unheimlich spannend und kurzweilig, die Seiten fliegen nur so dahin. Die Mystik ist gut verpackt und nicht übertrieben, es gibt der Geschichte noch den besonderen Flair. Leichte Anleihen bei Harry Potter und einer anderen Geschichte - ich glaube, auch von Linda Lael Miller - seien der Autorin verziehen, denn sie verleihen den letzten Schliff. Zum Schluß fließen die Tränen dann ungehemmt - aber mehr werde ich jetzt nicht verraten, die Geschichte hat mich sehr berührt und passt wunderbar in die Familienchronik hinein.
Besonders beeindruckend war ganz am Anfang die Erwähnung des Familienfriedhofs, als Sierra sich die ganzen Statuen anschaut, die bei den Gräbern stehen und viele uns bekannte Gesichter entdeckt, da lief mir ein richtiger Schauer den Rücken hinunter. Sie waren auch so lebensecht dargestellt, mit ihren kleinen Eigenheiten, Lorelai z.b. saß auf einem Maultier *g*
Die zweite Geschichte war nicht ganz so gut wie die erste, sie zog sich doch ganz schön in die Länge. Hier geht es um Lizzie, die Tochter von Holt, die er in McKettricks 4 gerade erst kennengelernt hatte. Gabe und Doss sind allerdings schon auf der Welt und es war interessant wieder über John Henry, dem Baby aus McKettricks 4 zu lesen. Lizzie ist auf der Heimreise aus San Francisco, wo sie auf einem Internat den letzten Schliff und den Beruf der Lehrerin erlernt hat. Im Gepäck hat sie Whitley, ihren Fast-Verlobten. Doch als der Zug von einer Schneelawine erfasst und beinahe entgleist wird, erkennt sie seinen wahren Charakter. Da ist ihr Dr. Morgan Shane, ein zupackender junger Arzt doch wesentlich lieber als die verwöhnte Jammergestalt. Immer klarer erkennt sie, wem ihr Herz wirklich gehört. Ob ihr Vater und ihre Onkel es wohl schaffen, sie noch rechtzeitig vor Weihnachten zu finden und zu retten? Lebensmittel sind knapp und die nächste Lawine könnte sie in den Abgrund reißen.
Die Geschichte lebt von ihren Charakteren, die noch mit Lizzie im Zug reisen. Sie sind wunderbar beschrieben und zusammen retten sie wenigstens noch ein bisschen Weihnachten. Auch hier kommt die Mystik wieder nicht zu kurz, aber das gehört einfach zum Geist der Weihnacht. Die Geschichte geht danach noch ein Jahr weiter, was fast schon ein bisschen zuviel ist, denn es zieht sich doch etwas hin. So schön es auch war, von all den bekannten Charakteren zu lesen, fehlte doch ein Hauch von Spritzigkeit. Ein Muss aber für jeden Fan der McKettricks und genau die richtige Geschichte für die Weihnachtszeit, mit genau dem richtigen Hauch von Magie.
Von mir gibt es wegen der zweiten Geschichte gute 4,25 von 5 Punkten.
LG
Patty