Thomas Greanias - Stadt unter dem Eis

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Thomas Greanias - Stadt unter dem Eis

Beitragvon mallory » 03.01.2011, 23:04

Bild
Stadt unter dem Eis: Roman
Thomas Greanias
Heyne Verlag 2009-03-02 Taschenbuch 352 Seiten

Klappentext: Während einer streng geheimen Militäroperation in der Antarktis entdecken die Amerikaner antike Ruinen unter dem Eis. Ein amerikanischer Archäologe und eine junge Wissenschaftlerin aus dem Vatikan wollen das Rätsel um die versunkene Stadt unter dem Eis lösen. Sie finden die Ursprünge der menschlichen Zivilisation und kämpfen gegen einen unsichtbaren, lebensbedrohlichen Feind. Quelle: Heyne


Meine Meinung: Nach gewissen Anlaufschwierigkeiten hat mich dieses Buch so gefesselt, dass ich es erst fertig lesen musste bevor ich schlafen konnte! Trotz aller Mystery-Einschläge, die sich in vielen rätselhaften und phantastischen Geschehnissen in der unterirdischen Pyramidenanlage äußern, ist das Buch in seinem Handlungsablauf erstaunlich glaubwürdig. Der Held, ein Archäologe mit schlechtem Ruf und obskurer Vergangenheit, seine Mitstreiterin, eine ehemalige Nonne aus dem Vatikan, in die er verliebt ist, sein Pflegevater, ein eiskalter, über Leichen gehender General und eine Menge Nebenfiguren, die nach und nach durch Anschläge oder Unfälle dezimiert werden, irren durch die gefundene Pyramide und die umliegenden Tempelanlagen, sie werden verletzt und sind erschöpft, sind also keine Übermenschen. Durch die Selbstüberschätzung des Archäologen, aufgestachelt durch seinen Pflegevater, wird eine globale Naturkatastrophe gestartet, die den Untergang der bekannten Welt zur Folge haben wird, wenn es den Helden nicht gelingt, den Vorgang wieder zu stoppen.
Wie das vonstatten geht ist m.E. sehr spannend geschildert.
Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass mir die handelnden Personen nicht wirklich nahe gingen oder auch nur sympathisch wurden. Der General sowieso nicht. Aber auch Serena, die ehemalige Nonne war mir oftmals einfach zu zickig. Sie ist die Einzige, die scheinbar alles kann. Seien es Übersetzungen vergangener Sprachen, das Fliegen von Kampfhubschraubern oder der Nahkampf mit bewaffneten Soldaten (okay, da ist sie nicht so erfolgreich). Außerdem störte es mich, wie sie den Helden immer wieder von sich stieß und sich nicht eingestehen konnte, dass sie ihn liebt da sie sonst nicht mehr ihren hohen Ansprüchen an sich selbst gerecht geworden wäre. Conrad tat mir manchmal richtig leid. Vom General nur ausgenutzt und manipuliert, von seiner Angebeteten immer nur weggestoßen. Aber da auch der Held selbst oft sehr egoistisch und manipulativ handelt, hielt sich mein Mitgefühl dann wieder in Grenzen. ;)

Meine Wertung: Eine sehr spannende Geschichte, die in ihrer Figurenzeichnung leichte Schwächen aufweist. Daher vergebe ich:

4, 5 von 5 :lesen

Ich werde mich auf jeden Fall gleich auf die Suche nach der Fortsetzung (dem nächsten Abenteuer) machen.

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
Deutsche Lyrikerin
Benutzeravatar
mallory
Palastwache/Teilzeit-Todesquasslerin/Moderatorin
 
Beiträge: 58879
Registriert: 30.03.2006, 21:41
Wohnort: Reutlingen

Zurück zu sonstige Genre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste