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Die dunklen Mächte: Seelennacht: Roman
Kelley Armstrong
PAN 2010-12-01 Gebundene Ausgabe 368 Seiten
Inhalt:
"Ich hatte recht. In Lyle House gehen tatsächlich erschreckende Dinge vor sich. Ich bin keineswegs hier, weil ich verhaltensauffällig, sondern weil ich eine Nekromantin bin. Ich kann mit den Geistern von Toten reden. Ich kann Tote auferstehen lassen. Und ich kann noch viel mehr. Meine Kräfte sind unberechenbar. Denn ich bin das Ergebnis eines fehlgeschlagenen genetischen Experiments. Meine Schöpfer, die Edison Group, haben Angst vor mir – und vor den anderen Jugendlichen in Lyle House ebenso. Wir sind tickende Zeitbomben. Daher haben sie beschlossen, ihr Experiment endlich zu einem Ende zu bringen. Und uns bleibt nur noch eins: um unser Leben zu rennen."
Quelle: PAN
Meine Meinung:
Die Jugendbuchserie der beliebten Autorin Kelley Armstrong hat den Vorteil anderen Serien gegenüber, dass sie nicht mit nahezu gefühlten 100 anderen Vampir- oder Werwesen- Buchreihen mithalten muss, sondern mit einer Nekromantin als Heldin ein Thema aufgreift, welches nicht schon etliche Male dagewesen ist.
Dem Leser fehlen viele Vergleichsmöglichkeiten und somit gewinnt das Buch Pluspunkte. Der Plot allein und im Hinblick auf Konkurrenzbücher hätte es wahrscheinlich sehr viel schwerer, die Leser bei Laune zu halten. Die Andersartigkeit macht viele kleine negativen Kritikpunkte einigermaßen wett.
Ein großes Problem hatte ich mit den Charakteren. Nachdem ich den ersten Teil gelesen hatte, war ich der Meinung, dass die Charaktere durchaus ausbaufähig sind und ihr wahres Potenzial noch zeigen werden. Zwar haben sie etwas mehr gezeigt was in ihnen steckt, aber wirklich näher gekommen bin ich den Protagonisten nicht. Die Emotionen wirken auf mich zu schwach und das gewisse Etwas ist einfach nicht spürbar. Chloe könnte mit etwas mehr Tiefe aber eine fantastische Heldin werden, vielleicht ist sie das für andere Leser auch schon. Trotz meiner Vorbehalte muss ich natürlich zugeben, dass sie immer mehr dazulernt und die tragende Kraft der Serie ist.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach zu lesen, für einen Jugendroman trifft Armstrong genau den richtigen Ton. Auch als erwachsener Leser fand ich die Schreibe der Autorin durchaus ansprechend und nicht zu jugendlich gehalten. Hin und wieder schlich sich die Langatmigkeit zwischen die Szenen und verhinderte dadurch, dass das Buch stilistisch doch nicht auf voller Linie bei mir punkten konnte.
Unerwähnt sollte auch nicht bleiben, dass Armstrong ein gutes Händchen für eine spannende Plotentwicklung und ein rasantes Ende hat. Zwar bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die Serie weiter verfolgen werde, denke aber, dass etliche Leser dieses Können der Autorin honorieren werden.
Wertung:
6,5 von 10 Punkten
