Kat Martin- Das Schweigen der Rose

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Kat Martin- Das Schweigen der Rose

Beitragvon Lesefratz » 25.02.2011, 13:00

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Das Schweigen der Rose
Kat Martin
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2010-12-10 Broschiert 540 Seiten
Originaltitel: The Silent Rose
Erscheinungsdatum: 01/11
Genre: Contemporary mit Para/Einflüssen

Klappentext: (quelle: mira)
Geisterhafte Stille, die ihr die Luft zum Atmen raubt. Schweißgebadet erwacht Devon aus einer unheimlichen Vision. Seit die Schriftstellerin das Stafford Inn betreten hat, steht für sie fest: Etwas Entsetzliches ist hier einst passiert im gelben Zimmer unter dem Dach. Der perfekte Stoff für ihr nächstes Buch, wenn Jonathan Stafford, der Besitzer des Gasthofs, sich nicht erbittert dagegen wehren würde. Aber Devons beklemmende Träume zwingen sie, weiter in der Vergangenheit des Hauses nachzuforschen. Nichts kann sie davon abhalten, das Rätsel der stillen Rose zu lösen: Nicht ihre eigene Angst vor dem, was sie enthüllen wird. Nicht das drohende Gefühl, beobachtet zu werden. Und auch nicht Jonathan, zu dem sie sich unwiderstehlich hingezogen fühlt.

Meine Zusammenfassung:
Die Schriftstellerin Devon und Michael wollen eigentliche eine romantische Nacht in einem Haus an der Küste Connecticuts verbringen, doch dann kommt alles ganz anders. In dem alten Haus herrscht eine gespenstische Atmosphäre vor und als sie ihr Zimmer beziehen, geschehen weitere unerklärliche Dinge. Während Michael, ein nüchterner Mensch, dennoch in den Schlaf findet wird Devon von unheimlichen Visionen geplagt.
In diesen Visionen erscheinen Devon in der Nacht ehemalige Mitglieder der Stafford Familie, die ihr dermaßen schaurige und erschreckende Erlebnisse von einst übermitteln, dass sie unbedingt herausfinden will, ob diese lediglich ein Ausbund ihrer lebhaften Phantasie waren, oder ob sie es tatsächlich mit Geistererscheinungen zu tun hatte.
Michael, der befürchtet, dass Devon wieder einmal auf dem besten Weg ist Angststörungen zu entwickeln, unter denen sie bereits vor einigen Jahren litt und auch dass Devons Recherche über Geister letztendlich seiner Karriere schaden könnte, bittet seine Verlobte innständig darum, mit den Nachforschungen aufzuhören. Doch Devon lehnt ab. Zu eindringlich waren die Visionen, die sie in dem Haus erlebte und so löst sie außerdem, enttäuscht über Michaels Verhalten, die Verlobung mit ihm.
Ein weiterer Mann, Jonathan Stafford, Nachfahr der Stafford-Familie aus Connecticut, hat genauso wie Michael ebenfalls kein Interesse daran, dass Devon alte Geschichten aufwühlt und so setzt der einflussreiche Geschäftsmann sich mit ihr, in Hoffnung auf eine beiderseitige Einigung in Verbindung. Jonathan und Devon, sind sich menschlich sehr sympathisch, doch Devon spürt instinktiv, dass Jonathan etwas vor ihr verbirgt.
Lässt sie sich von dem charismatischen Mann davon abbringen, ihr geplantes Buch über die Geschichte der Stafford- Familie zu schreiben?

Meine Einschätzung:
Einst widmete sich die Autorin Kat Martin ausschließlich dem historischen Liebesromangenre. Und auch, wenn man ihre letzten herausgegebenen Romane als eine Art Contemporaries mit Mystery/Paraelementen bezeichnen kann- einige Dinge tragen klar die Handschrift der Autorin, die sich stets wiederholen; wie etwa die Charakterisierung ihrer Protagonisten. Auch hier haben wir es mit einem zwar interessanten aber auch sehr bestimmenden Alpha-Helden zu tun, der ab und an ein wenig überdominant agiert und der weiblichen Hauptfigur, die ebenfalls als eine typische Kat Martin Heldin zu bezeichnen ist, sich zwar als selbstbewusste starke Frau behaupten möchte, aber für meinen Geschmack jedoch zu oft vom Helden beeinflussen lässt, anstatt ihn auch einmal ordentlich in seine Schranken zu weisen.
Dieser Punkt ist jedoch wie schon erwähnt typisch für die Autorin und ihre Romane und diese kleine Kritik fällt auch kaum ins Gewicht, wenn Kat Martin in Topform ist, denn die Vorgängerbände dieser Para/Mystery Reihe schufen stets wohlige Gruselstimmung ohne den Leser zu sehr zu verschrecken und warteten zudem mit einer interessanten Liebesgeschichte auf.
Um es vorweg zu nehmen, auch dieser Roman versteht es seine Leser zu unterhalten und in dieser Geschichte hat sich die Autorin zudem sehr viel Mühe mit dem Aufbau ihrer Liebesgeschichte gegeben. So lässt sie ihrem Heldenpaar sehr viel Zeit, sich miteinander bekannt zu machen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, so dass man auch nachvollziehen kann, wieso sich beide füreinander interessieren, auch wenn natürlich von Beginn an klar ist, dass Jonathan Devon unbedingt erobern will. ;-)

Der Roman beginnt sehr stark und eindringlich mit sehr unheimlichen Begebenheiten, die Devon in dem Haus in Connecticut erlebt, doch leider erfährt man die Geheimnisse der Staffords ein wenig zu früh und so geht der Geschichte, was die Gruseleffekte angeht zeitweilig die Spannung aus. Zumal die Gruselstory zugunsten der Liebesgeschichte erst einmal einige 100 Seiten auf Eis gelegt wird bzw. zur Nebenhandlung wird. Stattdessen wird man Zeuge eines immerwährenden Kampfes zwischen Devon und Jonathan- wobei manche Dinge, die sich die beiden antun nicht unbedingt für ihren ehrenhaften Charakter sprechen und es mir schwer machten, beide weiterhin zu mögen.
Aber seltsamerweise gelingt es Kat Martin stets ihre Geschichten dennoch unterhaltsam zu gestalten- man kann einfach nicht aufhören zu lesen, man wird vorangetrieben, weil man unbedingt erfahren möchte, wie Devon Jonathan schließlich zähmt und natürlich auch, ob es eine Rettung für die verlorenen Seelen in dem Stattford-Haus geben kann.
Ich hätte mir mehr Gruselmomente gewünscht, denn gerade bei diesen Szenen zeigt die Autorin ihr schriftstellerisches Können, und vielleicht weniger verbale Zweikämpfe des Heldenpaars, doch langweilig wird es hier auf keinen Fall- auch Romantiker kommen auf ihre Kosten und werden mit einigen sexy geschriebenen Liebeszenen verwöhnt.


Meine Bewertung:
3.5 von 5 Punkten

:stern
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Re: Kat Martin- Das Schweigen der Rose

Beitragvon Ashani » 19.12.2011, 20:24

Was für ein tolles Buch! Ich gebe zu, zunächst war ich wenig begeistert, dass sowohl Devon als auch Jonathan anderweitig liiert waren. Devons Verlobter Michael und die japanische Geliebte von Jonathan haben mir die rechte Freude am Beginn der Geschichte vermiest. Ein Glück, verschwanden die beiden irgendwann von der Bildfläche :zwinkern und ich konnte mich ganz auf Devon und Jonathan konzentrieren. Die Anziehung zwischen den beiden hat die Luft zum Knistern gebracht und mich an den Sessel gefesselt. Gut, Devon ist jetzt nicht die harte, selbstbewusste Heldin und Jonathan ist reichlich dominant und herrschsüchtig. Doch in Büchern, zumindest in diesem Buch, finde ich das manchmal recht spannend und so wurde ich von der Geschichte, die bunter und spannender nicht sein konnte, regelrecht mitgerissen. Die letzten Seiten waren eine Tortur für meine Blase, denn die Toilette aufzusuchen kam nicht mehr in Frage. Doch es hat sich gelohnt. Ein grandioses Buch, das mich noch lange beschäftigen wird.

Von mir deshalb 10 von 10 Punkten
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Re: Kat Martin- Das Schweigen der Rose

Beitragvon mallory » 02.12.2013, 22:23

Ich kann die Begeisterung leider nicht so teilen. Über weite Strecken habe ich mich gelangweilt, oft ganze Seitenblöcke übersprungen und trotzdem nichts vermisst. Die Geisterjagd nimmt den geringsten Teil des Romans ein, dafür wird in epischer Länge erzählt, wie sich Jonathan und Devon aneinander annähern, sich dann wieder gegenseitig verletzen und wegstoßen um sich dann wieder anzunähern. Beide sind mir nicht wirklich sympathisch geworden, vorallem Jonathan war mir viel zu dominant. Und Devon, eine angeblich selbstbewusste, erfolgreiche Frau, wurde jedes Mal zu einem verhuschten Häschen, dass alle Schuld auf sich genommen hat, selbst wenn sie gar nicht schuld am Geschehen war, mit zitternder Unterlippe und gequältem Blick, verstoßen vom großen, selbstgerechten Jonathan. :roll: Und sobald er sie dann küsste, wenn ihm klar wurde, dass er sich mal wieder daneben benommen hat, schmolz sie dahin. Sogar eine Szene, die für mich sehr viel mit Vergewaltigung zu tun hatte, drehte die Autorin so, dass Devon schließlich glücklich und zufrieden in seinen Armen zu sich kam. :???:
Dazu kommt, dass die Heldin eine dieser Frauen ist, die zwar genau wissen dass sie etwas nicht tun sollen, weil es sie umbringen könnte, die aber genau dies dann doch tun, aus welchen Gründen auch immer. :roll:
Am Ende dann Friede, Freude, Eierkuchen und schön war's. Nein, das war kein Buch für mich. Nach 385 Seiten hatte ich das Gefühl bereits mindestens 500 Seiten gelesen zu haben und war ganz erstaunt als ich die Seitenzahl gesehen habe. :roll:

Ich kann höchstens 2 von 5 :lesen vergeben.

Ach ja, und warum das Buch "Das Schweigen der Rose" heißt habe ich immer noch nicht verstanden, vermutlich findet sich die Erklärung in einem der Abschnitte die ich ausgelassen habe. Oder auch nicht. :roll:
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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