Ein Dämon kommt selten allein: RomanAngie Fox
Goldmann Verlag 2009-10-12 Taschenbuch 384 Seiten
Klappentext: Ein Dämon im Bad und eine ausgeflippte Großmutter vor der Tür. Lizzie hatte sich ihren dreißigsten Geburtstag anders vorgestellt. Als dann auch noch ihr hyperaktiver Jack-Russel-Terrier zu ihr spricht, weiß sie nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Aber zu beidem bleibt sowieso keine Zeit, denn ihre Oma entführt sie kurzerhand auf ihrer pinkfarbenen Harley. Schließlich hat Lizzie ein verborgenes Talent, mit dem sie zur Feindin eines jeden Dämonen wird. Auch der attraktive Dimitri hat das erkannt. Doch schon bald braucht er Lizzie nicht nur dazu, Dämonen zu vertreiben …
Quelle: GoldmannMeine Zusammenfassung: Elizabeth "Lizzie" Brown ist vermutlich die größte Spießerin Atlantas. Ihr Leben ist perfekt durchorganisiert, sie selbst fade wie Haferbrei. Ihr Highlight des Jahres ist es an ihrem 30. Geburtstag mit Freunden in einem Restaurant zu feiern. Doch dann bricht ihre Rocker-Oma wie ein Wirbelwind in ihr Leben ein, gleichzeitig mit der Sekunde ihres Geburtsmomentes erscheint der erste Dämon auf Lizzies Toilettendeckel und ihr Hund bellt nicht mehr sondern spricht mit ihr. Die kreuzbiedere Lizzy mit ihren Khakihosen und Button Down-Hemden wird in ein Abenteuer gerissen wie sie es sich nicht in ihren wildesten Träumen hätte vorstellen können. Wobei der sexy Gestaltwandler Dimitri Kallinikos, der sich als ihr Beschützer vorstellt, noch etwas vom Harmlosesten ist.
Meine Meinung: Durchgeknallt! Diese Beschreibung kam mir den ganzen Roman über immer wieder in den Sinn! Die Geschichte selbst ist rasant erzählt, total verrückt und spielt, zum Erzähltempo passend, innerhalb weniger Tage. In kürzester Zeit wird aus Lizzie, der ahnungslosen Vorschullehrerin, die Dämonenkillerin, die sich tatsächlich zum ersten Mal im Leben ihren Instinkten überlässt und über sich selbst hinauswächst im Kampf gegen einen schrecklichen Dämon, der ihre Großmutter und Dimitris Schwestern in seiner Gewalt hat.
Dieser Teil des Romanes hat mir auch gut gefallen, so schräg und abgehoben die ganzen Begebenheiten mit den Flüchen und Hexenregeln, den Schwarzen Seelen, den Werwölfen und den ausgeflippten Hexen auch sind.
Doch bei Letzteren bin ich auch schon an einem ganz großen Kritikpunkt angekommen!! Vermutlich sollen die durchgeknallten Rockeromis mit ihrer Hexerei und ihren Flüchen den "brüllend komischen" Teil der Geschichte ausmachen, den mir der Klappentext versprochen hat. Doch ich fand sie einfach nur schrecklich. Von der ersten Minute an wird Lizzie von den alten Hexen verächtlich behandelt, weil sie keine Ahnung von ihren Kräften hat und einfach Angst vor der ganzen Situation und den Ansprüchen, die ihren Horizont vollkommen übersteigen. Als wäre sie selbst daran schuld, dass sie die ersten 30 Jahre ihres Lebens als normaler Mensch aufgewachsen ist. Als ob sie instinktiv sich selbst hätte ausbilden sollen, während die Dämonenkillerinnen vor ihr eine jahrelange Ausbildung von den Hexen bekamen.
Lizzie wird angeschrieen, herumgeschubst, ausgelacht, von der psychopathischen Ant Eater sogar beinahe umgebracht, weil sie, Lizzie, angeblich daran schuld ist dass ihre Oma verschleppt wurde! Und Lizzie ist schließlich so weit dass sie sich für ihr Unvermögen sogar entschuldigt! Das hat mich furchtbar geärgert.
Aber gut, es ist halt so.
Was mir gut gefiel war Lizzie selbst. Das Buch ist in Ich-Form geschrieben und obwohl ihre Welt in einem totalen Chaos von Magie, Tod, Zerstörung und Gefahr versinkt bleibt sie bodenständig und kämpft sich durch. Auch Dimitri, der recht bald zu ihrem Liebhaber wird und ihr damit sehr hilfreich dabei ist, sich aus ihrem spießigen Selbst zu befreien, ist einfach nur klasse!
Er gibt nicht nur den sexy griechischen Macho sondern er zeigt sich auch liebevoll und verletzlich, was ihn mir besonders sympathisch gemacht hat. Und seine tierische Gestalt ist mal etwas ganz Außergewöhnliches und Tolles!
Fazit: Wenn die hysterischen alten Hexen etwas weniger schrill wären dann wäre das Buch wider Erwarten ein richtiger Lesegenuss für mich gewesen. Für Fans der Walküren von Kresley Cole sind sie garantiert der Knaller, doch ich finde ja auch diese Weiber hysterisch und nur schwer zu ertragen.
Ich fand den Roman nicht brüllend komisch, musste im Gegenteil sogar nur ein paar Mal schmunzeln, aber dafür fand ich ihn spannend und mitreissend - was ja auch nicht schlecht ist.
Meine Wertung: 4 von 5