Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon Wildfee » 14.03.2011, 22:47

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Chess Putnam 01. Geisterflut
Stacia Kane
Lyx 2011-02-11 Broschiert 399 Seiten

Inhalt:
In einer Welt, in der die Geister der Toten auferstehen und die Lebenden verfolgen, sind Geisterjäger sehr gefragt. Chess Putnam besitzt magische Kräfte und die Fähigkeit, Geister zu bannen. Ein Job, der ihren Lebensunterhalt sichert, aber nicht genug abwirft, um ihre Schulden bei dem Drogenboss Bump bezahlen zu können. Dieser zwingt Chess dazu, einen gefährlichen Auftrag anzunehmen. Ein Unbekannter bedient sich schwarzer Magie, um Dämonen zu beschwören und dunkle Energien zu entfesseln, die eine ganze Stadt vernichten könnten. Chess muss all ihre magischen Kräfte aufwenden, um dem Schuldigen auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung:
Puh....Stacia Kane macht es dem Leser nicht leicht, ihre Heldin wirklich zu mögen. Chess ist Anfang 20, schwer drogensüchtig, egoistisch und alles andere als eine Person, die man leicht ins Herz schließt.
Dazu kommt ein düsteres, dunkles Setting, die Welt ist geprägt von Armut, Gewalt und Arbeitslosigkeit und beherrscht von einer Institution, die sich Kirche nennt, aber Götter verbietet. Stattdessen ist Magie real, die "Kirche" bannt die Geister und beschäftigt Geisterjäger, genannt Debunker, die entkommene Geister bannen und angebliche Geisterscheinungen aufdecken.
Chess ist eine dieser Jägerinnen und gerät durch ihre Drogensucht zwischen die Fronten zweier befeindeter Drogenbosse.

Wie gesagt, man schließt Chess nicht grade ins Herz. Sie nimmt Dogen in jeglicher Form, wirft sie ein wie Smarties und auch ihr Umfeld geht mit Drogen recht selbstverständlich um. Ihr Lover ist im Gegensatz zu vielen anderen Romanhelden kein Gutmensch, auf den ersten Blick auch alles andere als attraktiv und auch nicht grade zimperlich, was den Einsatz seiner Fäuste betrifft. Aber auch wenn man den Beiden gegenüber ein gespaltenes Verhältnis hat, kann nichts darüber hinwegtäuschen, das die Autorin ihr Handwerk versteht. Interessant und bildhaft sind sowohl die Hauptcharaktere, als auch die Randfiguren auf jeden Fall und die Story selbst wartet mit unerwarteten Wendungen auf. Die Atmosphäre des Romanes ist einfach düster, dicht und durch die Anschaulichkeit auch recht authentisch.
Wer ein Faible für Antiheldinnen und dystopische Fantasy hat, sollte diesem Roman auf jeden Fall eine Chance geben. Ich fühlte mich beim Lesen an Bücher wie Greywalker von Kat Richardson oder Magie im Blut von Devon Monk erinnert, die ähnlich düstere Stimmungen und Heldinnen haben (und die ich deswegen auch nicht besonders mag).

Meine Wertung:
8 von 10

:stern
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Re: Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon mallory » 15.03.2011, 13:51

Danke für die Rezi! Ich hatte fast so etwas erwartet, deshalb habe ich das Buch auch kürzlich wieder von meinem WZ genommen. :sad
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Re: Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon Wildfee » 15.03.2011, 14:28

Ich fand es auch schade, aber ich werde die Autorin auf jeden Fall im Blick behalten. Sowohl die Sprache als auch der Stil gefallen mir nämlich richtig gut und mit einer anderen Story und Heldin werde ich bestimmt nochmal einen Versuch wagen.
Aber ich mag diesen Heldinnentyp und das Setting einfach nicht :(
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Re: Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon gini » 17.03.2011, 11:24

für mich klingt es richtig interessant - glaube ich bestelle es mir :helga
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Re: Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon gini » 12.04.2011, 09:44

Wildfee hat geschrieben:Aber ich mag diesen Heldinnentyp und das Setting einfach nicht :(



und ich liebe sie :augen gut, ihr drogenkonsum ist extrem, aber eigenartigerweise stört mich das in diesem buch kein bisschen.eine heldin fast nach meinem geschmack. und terrible begeistert mich auch - endlich mal wieder ein buch ohne romantische gefühlsausbrüche oder sexszenen auf der 10. seite...

habe das buch in einem rutsch gelesen und finde es spitze! freue mich schon sehr auf die fortsetzung im juli!!!!
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Re: Stacia Kane - Chess Putnam 1: Geisterflut

Beitragvon Dine » 28.06.2011, 18:40

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Chess Putnam 01. Geisterflut
Stacia Kane
Lyx 2011-02-11 Broschiert 399 Seiten


Meine Meinung:
In Amerika existiert nur noch die "Kirche der Wahrheit", es ist keine andere Religion mehr erlaubt und diese steht für Magie, nicht für einen Gott. Diese Kirche bekommt immer mehr Macht und will auch die restlichen Rituale und Religionen in anderen Kontinenten und Ländern von der Landkarte tilgen.
Für diese Institution arbeitet Chess Putnam. Sie ist Geisterjägerin und soll diesen den Übergang ins Jenseits erleichtern bzw. sie von der Erde verbannen. Dabei geht es allerdings nicht immer schmerzfrei zu, wenn der Geist nicht gehen möchte und das wollen sie fast nie freiwillig. Die Geisterjäger bearbeiten oft Kriminalfälle mit dem Hintergrund der Hexerei, in denen Praktiken mit Geistererscheinungen vorkommen.

Da Chess drogenabhängig ist und bei ihrem Dealer immense Schulden hat, muss sie für ihn einen Auftrag auf einem ausgedienten Flughafengelände erledigen. Doch dieser Aufforderung nachzukommen, entpuppt sich mit der Zeit immer schwieriger als gedacht.
Plötzlich handelt es sich nicht nur um "harmlose" Geister, die gebannt werden müssen. Auf einmal hat sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun, der mit Schwarzer Magie arbeitet und immer mehr an Macht gewinnt.
Um ihn aufzuhalten, muss sie an ihre Grenzen gehen und weit darüber hinaus. Gleichzeitig geschehen merkwürdige Vorkommnisse bei Chess' Arbeitskollegen, denen sie auch nachgehen muss.
Interessanterweise bekommt sie bei beiden „Fällen“ ausgerechnet Unterstützung von Mitgliedern zweier konkurrierender Dealer, was eine Menge geballter Spannung verspricht!

Dramatik gab es daher wirklich mehr als genug.
Chess geriet von einer Schwierigkeit in die nächste, begleitet von Terrible, dem Schläger ihres Dealers. Dieser ist ihr während der ganzen Zeit ihres Auftrages ein hilfreicher Partner. Gemeinsam erlebten sie die unterschiedlichsten Arten von Magie, durchlebten Albträume und hielten sich gegenseitig den Rücken frei.
Terrible wurde mir im Lauf der Geschichte immer sympathischer. Auch wenn er "nur" der Handlanger von Dealer Bump war, so hatte er unter seiner harten Schale doch einen weichen Kern, der bei Tätigkeiten mit Chess öfter hervorblitzte.
Mit Chess selbst wurde ich erst langsam warm. Dass sie drogenabhängig ist, war für mich anfangs ziemlich schockierend. Vor allem fand ich es heftig, dass sie nur mit Speed und anderen Pillen einen klaren Kopf hatte. Dementsprechend wurden gewisse Rauschmittel auch oft zur Sprache gebracht ...
Nachdem ich das allerdings akzeptiert hatte, kam ich besser mit ihr klar. Doch trotzdem gibt es dafür einen kleinen Abzug.

Die Spannung zog sich durch den ganzen Roman. Es gab eigentlich kein Kapitel, in dem es nicht etwas Dramatisches gab, und wenn es nur eine Kleinigkeit war.
Gerade Chess und Terrible wurden während der Handlung immer ausführlicher vorgestellt. Ebenso wie Chess' Tätigkeit für die Kirche und ihre Stellung dort.
Die Machtworte, die die Geisterjägerin gebrauchte, wurden kursiv dargestellt.
Jedes Kapitel begann mit einem Zitat von Büchern, die mit der "Kirche der Wahrheit" zu tun hatten. Die las ich allerdings meist erst dann, wenn ich den Cliffhanger, der durch den Kapitelwechsel entstand, gelesen hatte und sich die Situation wieder entschärfte.

Fazit:
Mit "Chess Putnam" hat Stacia Kane einen äußerst interessanten und etwas abgedrehten Charakter erschaffen. Bitte mehr davon!
Somit vergebe ich diesem Roman vier von fünf Sternen.

Geisterjägerin Chess Putnam:
1. Geisterflut
2. Seelenzorn (Juli 2011)
3. Geisterstadt (Dezember 2011)

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