von patwelli » 24.04.2011, 18:59
Der Walking ClubClaire Cook
Ullstein Taschenbuch 2010-04-15 Taschenbuch 320 Seiten
OT: The Wildwater Walking ClubKlappentext:Als Noreen mit Anfang vierzig gleichzeitig ihren Job verliert und von ihrem Freund verlassen wird, ist sie zunächst wie gelähmt. Da sie nicht weiß, was sie mit der ganzen Freizeit plötzlich anfangen soll, beginnt sie zu walken. Allein. Bis sie Tess und Rosemary kennenlernt, mit denen sie einen Walking Club gründet. Jeder Schritt bringt die drei Frauen näher zusammen - und Noreen zurück ins Leben. Quelle: Ullstein
Meine Meinung:Schließt sich eine Tür, so öffnet sich mit Sicherheit irgendwo eine andere - dieses will Noreen aber erst einmal nicht wirklich wahrhaben. Herausgerissen aus ihrer gewohnten Routine steht sie vor den einstweiligen Scherben ihres Lebens. Job weg, Freund weg - was nun? Vor lauter Langeweile beginnt sie zu walken und die Schönheiten der Natur bewusster wahrzunehmen, als nur im Vorbeifahren sie kurz zu überfliegen. Schnell lernt sie ihre Nachbarinnen Tess und Rosy kennen, zusammen gründen sie den Wildwater Walking Club. Tess hat ständig Probleme mit ihrer Teenagertochter und Rosy hat nach dem Tod ihrer Mutter deren Lavendelfarm übernommen. Damit tritt auch die eigentliche Hauptperson dieses Buches in Erscheinung, der Lavendel. Noreen ist begeistert von den stark duftenden Pflanzen und ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, tatkräftig hilft sie Rosy mit neuen Ideen für ihre Farm und den angrenzenden Laden. Als dann auch noch ihre verwitwete Mutter auftaucht, ist das Szenario perfekt.
Ein kleiner, heiterer Roman, in dem einmal nicht die Probleme groß gewälzt werden. Natürlich sind sie vorhanden, angesprochen werden sie auch, die Lösungen und einzelnen Schritte auf Noreens Weg sind realistisch und nachvollziehbar. Ein jeder kann sich hier wiederfinden und beweist wieder einmal, dass man nicht den Kopf in den Sand stecken sollte. Anfangs übereilte Handlungen erweisen sich hinterher als Goldgrube und zeigen auf vielfältige Art und Weise, dass das Leben noch viel mehr zu bieten hat. Am interessantesten ist auf jeden Fall die Hintergrundinformationen zum Lavendel und die Fahrt nach Squim zum Lavendel Festival. Das ist so typisch amerikanisch, wer solche Festivals zu eigentlich profanen Dingen mag, dem steht beim Lesen bestimmt der Neid ins Gesicht. Oder die Schilderungen erwecken den Wunsch, auch einmal dort hinzufahren, so ist es mir zumindest ergangen. Die Autorin geht bei ihren Personen nicht allzu sehr in die Tiefe, es reicht aber für ein paar vergnügliche Lesestunden. Ansonsten wüsste man ja auch nicht, was es mit einer Wäscheleinenverodnung auf sich hat. Und dass viele Köche doch nicht den Brei verderben sondern ihm erst die richtige Würze verleihen.
Mir hat das Buch gut gefallen, es liest sich schnell weg, die Probleme sind realistisch und genauso nachvollziehbar wie ihre Lösungen. Lediglich die Charaktere bleiben etwas blass, dafür ist aber viel Lavendel in dem Buch, inklusive einiger Rezepte und Rezepturen.
Von mir bekommt die Geschichte 4 von 5 Punkten - einige Charaktere blieben doch arg blass
LG
Patty
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patwelli am 05.11.2012, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.